Quer durch Amerika

Reisezeit: Mai / Juni 2015  |  von Beate Pigeon

44 Tage bis Seattle: 19.15 Morgantown nach Charles Tod

Die Fahrt ins Ungewisse - als ich dachte ich muss sterben

Wir fahren nach einem "üppigen" Frühstück los. (Wer mehr erwartet als: Toast, Waffeln zum selber machen, wässrigen Kaffe, die immer gleiche Confitüre, weisse seltsame Butter, der ist einfach selber Schuld.)
Wieder haben wir die kurvige Strecke Richtung Charleston eingegeben. Es gibt mehrere Charleston und wir werden eigentlich das falsche Charleston anfahren. Mein Gott sind die Amerikaner einfallslos. Warum muss es x-mal den gleichen Ortsnamen geben??
Da unsere Tom Tom gegen Ende einer Strecke immer schwächelt und vorgibt keine Batterie mehr zu haben, muss erst mal eine gescheite Direktladung gebastelt werden. Rider flucht schon mal über das Angebot. Kein Zigarettenanzünder den wir umfunktionieren können. Doch wir werden fündig und halten mangels einem Diner bei Mc Donalds. Irgendwas O-fish und ein Kaffee und Wasser. Wenn es den Leser hier gruselt - kann ich verstehen - aber wie mein Vater immer sagt - der Hunger treibts rein....
Nach dem alles zusammen gesteckt, geklebt, geklemmt ist, und es auch noch funktioniert (beim 2. Versuch) geht es bei schwülwarmen Temperaturen endlich doch noch los.
Tom zeigt uns wieder eine tolle Strecke - bis - die Strasse auf einmal unbefestigt wird. Sollte nur knapp 1.5 Meilen sein diese Stecke. Wir stehen da und fragen uns - versuchen oder umdrehen? Leute, nicht nachdenken, umdrehen und anderen Weg suchen.

Wir wollen es versuchen, kann ja nicht so wild sein. Doch nach den ersten Metern die wir abwärts gefahren sind wird es echt die Härte - Off Road - und keine Möglichkeit umzudrehen!!!!

NIEMALS mit einer Harley Electra Glide befestigte Strasse verlassen. Sind das 240 kg die da über die Schotterhalde runter "schlittern"? Mir fällt gerade noch ein - mit der Hinterbremse bremsen.
Es wird flacher dafür noch holpriger. Dann kommt es, ein Bachbett. Rider fährt durch, mit allem Mut versuche ich es auch. UFFFF.
Weiter holterdipolter, ein zweites Bachbett - viel tiefer als das erste, wie ich sehe als Rider durchfährt - ICH KANN DAS NICH!!!! Kann sich jemand vorstellen wie das ist? Ich sitze da in der grünen Hölle (eben fand ich es hier noch sooo schön), soll durch ein Bachbett fahren, wo die Maschine ziemlich tief im Wasser abtaucht und weiss genau, Rider kann mir gar nicht helfen, weil er seine Maschine auf dem Geröll auch nicht abstellen kann.
Ich will hier sofort raus - wo ist mein Helikopter? Wie sag ich dem Vermieter das ich die Machine in einem Bachbett irgendwo im nirgendwo versenkt habe? ..... Es muss sein - ich gebe Gas und .... bin durch! Heureka! Nasse Socken, nasse Hosen und eine schlammbedeckte Maschine.
Wir kommen dann doch wieder auf eine normale Strasse - die wieder aufhört. Dieses mal drehen wir um. Der Weg aus der Hölle führt nochmals über Schotter und Geröll - es ist wie Bullriding in Spanien. Doch dann ist es geschafft.
Wir fahren via Irland zum Hotel an und geniessen erst mal eine Douche. Ein ausgedehnter Spaziergang bis zum Essen. Danach fallen wir nur noch K.O. ins Bett.

Charlestown

Charlestown

Kurz bevor das Grauen begann

Kurz bevor das Grauen begann

© Beate Pigeon, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
von New York nach Seattle Mit der Harley quer durch Amerika
Details:
Aufbruch: 09.05.2015
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 28.06.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Beate Pigeon berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.