Varkala

Reisezeit: Juli 2004 - Dezember 2007  |  von Nicole Schemionek

07.11 unterweg's durch Karnataka: 18.11. Varkala

Die bootsfahrt durch die Backwaters war ganz nett... halt acht stunden auf dem wasser geschippert und die aussicht genossen. oben auf dem deck wehte immer ein frisches lueftchen und die plastestuehle waren nicht angekettet oder so, sodass man sich schoen bequem hinsetzen und die beine ueber die reeling schwenken konnte. Die natur und die aussicht waren wirklich zauberhaft... vorbei an palmenhainen und ganz vielen chinesischen fischernetzen, die wie eine autobahn im wasser aufgestellt waren und das boot durchfahren musste. Es gab zwei pausen, eine zum mittag und eine zum tee. zum mittag haben wir an einem resort gehalten, mussten aber in die hintere ecke unterm dach speisen, da die vorderen plaetze nur fuer resorteinwohner gedacht waren. naja... zu essen gab es thalis serviert auf einem bananenblatt... ich hab nich mitgegessen... aber dafuer n kaltes soda getrunken. die cottages in dem resort sollten um die 2000-3000 rps kosten. der eigentuemer hat chris und mich angesprochen, ob wir denn nicht hier pausieren wollten. wir haben ihn dann auf unser budget hingewiesen und er ist im preis bis auf 500 rps runtergegangen. es funktioniert immer wieder... wir haben aber trotzdem abgelehnt. weiter ging's und irgendwann am abend sind wir in Kollam angekommen. dort waren wir mit einem amerikanischen paerchen essen und sind dann mit denen im taxi weiter nach varkala gefahren. Varkala liegt ganz im Sueden von indien und ist ein sehr anschauliches plaetzchen.. sicherlich der helipad auf welchem wir uns die naechsten zweieinhalb wochen fast ausschliesslich bewegten... Erst wollten wir noch ne woche in kovalam verbringen, haben uns dann aber dagegen entschieden, da es an varkala nicht rankam. Bei einem tagesausflug sind wir nach Trivandrum gefahren und dann weiter nach kovalam. es war wirklich nicht schoen. es ist total zugebaut und vollgemuellt. die unterkuenfte sind fuer meinen geschmack ueberteuert, auch wenn nicht mal saison war. es gibt drei straende. einer ist von indern nur so uebersaet, am zweiten stehen sehr viele fischerboote und man kommt sich mit seinem liegestuhl irgendwie fehl am platze vor... und es wimmelt ueberall von Sarong sarong, fruchtsalat, zigarettenleuten... also nichts fuer mich... ich war froh, als wir wieder in unserem schoenen zimmer waren... einem haus, weiter hinten unter einem palmendach. das zimmer war echt geraeumig, die betten gross und weiche matratzen und kopfkissen... zwar war es ein wenig dunkel, da die scheiben verdunkelt waren und das haus den ganzen tag im schatten stand, aber das machte ja nichts... ja... und der ventilator hat auch ganz schoenen krawall gemacht, sobald man ihn auf stufe drei gestellt hat... aber damit konnte ich auch leben,... fuer 150 rps am tag geteilt durch 2... zu erwaehnen waere auch noch das kleine getier, was sich rumgetrieben hat. manche nacht wurden wir von floehen geplagt, die andere von grossen kaefern (ich wess nicht, ob es kakerlaken waren), die sich unter die decke geschmuggelt hatten... das war dann schon manchmal bissel eklig... und dann hat's auf einmal ueberall gekrabbelt und gekribbelt... ja... und so fristeten wir hier unsere tage, die gepraegt waren von ausschlafen bis mittag, fruehstuecken, strand, lesen, schwimmen, bodysurfen, heim duschen, ausruhen, abendbrot essen und dann nochmal ausruhen und lesen und dann ins bett. in varkala Ort haben wir dann auch einen WineShop gefunden und uns so ab und zu ne flasche rum geholt... gemixt mit eiskalter cola war das schon ein abendlicher borrelgenuss... Ein paar anekdoten gibts auch noch zu erwaehnen... Der strand von varkala liegt unter einer steilwand. man muss ganz schoen viele treppen runtersteigen. der strand ansich ist sehr schoen, sauber und nicht ueberlaufen... Wir waren um die vollmondzeit dort und man konnte schon merken, wie sich die ganze sache auf das meer und die stroemung ausgewirkt hat. als fast vollmond war und kurz danach, war's am schlimmsten. man konnte fast gar nicht ins wasser gehen, weil man sofort weggezogen wurde,... in die eine richtung, die andere oder einfach raus auf's meer. ein mal wollte ich ja mal richtig cool sein... naja... ich wollt halt einfach ne schoene grosse welle abfassen. ich bin bissel rausgeschwommen und ganz schoen abgetrieben und weit rausgeschleudert worden. irgendwie kam ich auch nicht mehr zurueck,... auf einmal kam hinter mir eine riesenwelle angerauscht... ich hab sie nur im augenwinkel gesehen... christian war noch weiter vorn und ich dacht... die nimmste oder du musst sehen, wie de wieder rein kommst... und da war's auch schon geschehen und ich lag drei meter hoch in der luft auf der welle drauf... man, das war ein gefuehl... wie fliegen... meinem gesichtsausdruck nach muss ich ganz schoen bescheuert ausgesehen haben... hihi... aber das machte auch nichts. die welle hatte am ende ihren zweck erfuellt. Ein noch anderes mal bin ich auch ins wasser und hab's total unterschaetzt. innerhalb von paar minuten bin ich ungefaehr 50 m nach links getrieben und konnte nichts machen, weil ich auch kurz nachdem ich ins wasser rein bin, keinen boden mehr unter den fuessen hatte... dann bin ich auch wieder rausgetrieben. die wellen kamen von allen seiten und sind ueber mir zusammengeschlagen und haben mich teilweise ganz schoen lange unter wasser gehalten. man, da hab ich meine dosis salzwasser gehabt,... jedenfalls war ich schon soweit draussen und bin ganz schoen auf die felsen zugesteuert, was ziemlich ungesund sein kann... ich hatte schon fast keine kraft mehr, weil ich immer nur noch versucht hab ueber wasser zu bleiben. haben die rettungsschwimmer draussen auch schon angefangen zu pfeiffen, dass ich mal wieder rauskommen soll... na schoen gesagt... ich hab echt gekaempft und bin schon fast in panik geraten... hab gestrampelt wie nix und am ende hatte ich es auch geschafft... was ein kampf... naja... ende gut, alles gut... ich hatte aber zwischendurch auch ein paar ganz schoene wellen, die mich so um die 20 oder mehr meter getragen haben... das war schon lustig. hat zwar ganz schoen lange gedauert, bis ich es mal so einigermassen draufhatte und die wellen einschaetzen konnte, aber am ende war ich doch schon manchmal stolz auf mich... manchmal wurde ich auch ganz schoen gebeutelt und rumgewirbelt, wie in der waeschetrommel oder hab mir einen karnickelfangschlag eingefangen... ja... soviel zu meinen surferfahrungen... Einmal bin ich auch richtig weit rausgeschwommen, als das wasser ruhig war,... Christian hat oben am helipad gestanden und runtergeguckt und hat mir erzaehlt, dass ungefaehr 20 m von mir paar delphine rumgehuepft sind... hab ich gar nicht mitbekommen... aber ab und zu hab ich auch mal welche von oben gesehen Dann hab ich noch nen eimer waesche verfaerbt. ich dachte, dass meine schwarze fisherman hose, die mittlerweile so ausgebleicht ist, dass sie schon grau wirkt, nicht mehr abfaerbt,... aber schisschen... hmmm... hat's halt grad mal nen ganzen eimer schoene verpfuscht... hmmm... kann man nicht aendern. traue niemals einer ausgewaschenen schwarzen hose aus indien... immer seperat waschen... Dann sind meine schuhe zwei mal kaputt gegangen und zwei mal musst ich sie flicken lassen. einmal auf dem helipad und der schuhmacher verlangte einen horrenden preis von 20 rps. als wir dann in varkala waren, um unser zugticket nach kannyakumari zu holen, ist der selbe schuh an der selben stelle wieder kaputt gegangen und der andere auch noch. beim einheimischen schuhmacher hab ich dann fuer beide schuhe 10 rps bezahlt und sie halten immer noch... Nach dem Bahnhof ist chris noch zum rasieren und ich dacht mir,... lass ich mir mal die spitzen schneiden... hohohoho... liebe maedels... geht niemals in indien zum friseur... Aus spitzen schneiden wurde eine tortur. ich zeigte ihm einen halben bis einen zentimeter an, er schnibbelte ungefaehr 7 weg... und dann schief... ich sah aus wie ein junge,... jetzt halten meine haare auch nicht mehr zusammen... hmmm... bloedmann... echt wahr... ich hatte einen hals, das kann ich euch sagen. ich hab dann auch mitten in der prozedur den umhang abgeworfen und nur die haelfte bezahlt... im zimmer hab ich dann selber nochmal hand angelegt und den rest selber abgeschnitten... grrrrrrrrrr... naja... kann man nichts machen... ja... ansonsten war varkala eine ziemlich billige angelegenheit... tabak konnten wir fuer 150 rps bei unserem spezialhaendler kaufen, wo er ueberall 200 kostete. fruehstuck hatten wir fuer 35 oder 40 rps, wobei toast, eier, cornflakes oder fruchtsalat, fruchtsaft und kaffe oder tee inbegriffen waren... abendessen startete meist mit tomatensuppe und endete mit pasta oder pizza... fuer ca. 150 rps ich wusste schon immer, dass ich mit nudeln mit tomatensosse ganz lange ueberleben kann... hatte auch wirklich keine magenprobleme... die ganze zeit ueber nicht und somit hab ich diese essgewohnheiten auch mal beibehalten... also insgesamt konnten wir mit 300 rps pro tag incl. zimmer gut leben... Die letzten drei tage bin ich aber doch noch ziemlich krank geworden. angefangen hat's mit kopfschmerzen und leichten halsschmerzen... am naechsten tag kamen starke gliederschmerzen und magenstechen hinzu, sowie fieber... ich lag dann drei tage im bett und es ist und ist nicht besser geworden... das fieber ging mal hoch und mal runter... ich war froh, dass ich ne weiche matratze hatte... am tag vor unserer abreise wollten wir erst noch nach trivandrum ins krankenhaus, weil ich dachte, ich hab malaria. die symptome waren ja da,... hmmm... ich hab mich aber dann doch entschlossen erst nochmal im bett zu bleiben und planmaessig nach kannyakumari zu fahren. das haben wir dann auch so gemacht. Am 13.12. sind wir mit dem zug runtergefahren und dann gleich zum arzt mit einem labor dran. ich bin rein zur aerztin und sie hat gleich nen malariatest verordnet. Ich dann in den naechsten raum zur blutabnahme. sie stechen einem nur bissel in den finger... Da meine halsschmerzen auch so schlimm geworden sind, dass ich fast nicht mehr schlucken konnte, wurde mir auch der rachen mit einem wattebausch an einer zange, die sie wahrscheinlich zum mandeln rausnehmen verwenden, ausgetupft... man das war eklig. der wattebausch wurde in rote fluessigkeit getaucht, sodass er aussah, wie blut... buh buh... und wenn man das teil dann sieht und sie dir in den rachen fahren,... dann kommt's einem schon vorher hoch... und ich musste auch fast brechen... Dann hat die schwester gefragt, ob es gut war und ob es genug war... ich gleich genickt wie bloede... jajaja... gut,... reicht... nich nochmal... Sie natuerlich noch nen wattebausch genommen und die prozedur ging von vorne los, bis zum beinah erbrechen... aber am ende und nach ner dreiviertelstunde wuergen und husten, ging's auch wieder mit den halsschmerzen. am neachsten tag waren sie total weg... Zwischenzeitlich kam auch mein testergebnis von der malariauntersuchung: negativ... Die aerztin konnte mir nicht sagen, was ich hatte, weil ihr englisch dafuer auch nicht ausreichte. sie tippte auf bauchtyphus, wogegen ich aber geimpft bin. wer weiss... jedenfalls hab ich drei mal drei verschiedene tabletten in zeitungspapier bekommen und noch antibiotika und betablocker. alles in allem kostete mich der ganze spass 50 fuer tabletten beim doc und konsultation, 50 fuer den malariatest und nochmal 150 fuer die anderen tabletten... also 250 rps... und jetzt geht's mir wieder blendend... Uebrigens, als ich reingekommen bin, fragten sie mich, ob ich fieber haette... ich sagte ja und bekam gleich mal ein altes thermometer in den mund geschoben... nach mir kamen zwei inder... die bekamen das gleiche teil in den rachen gesteckt... bah klasse... hab aber keine mundfeule bekommen... hihi... gleich geht's weiter...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
am 05.07.04 war es dann endlich soweit... :) mit dem flieger von frankfurt nach mumbai... :) 8 stunden nonstop... in den fruehen indischen morgen...
Details:
Aufbruch: 05.07.2004
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: Dezember 2007
Reiseziele: Indien
Palolem Beach
Varkala
Thailand
Laos
Australien
Der Autor
 
Nicole Schemionek berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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