Round the world

Reisezeit: Oktober 2005 - Juni 2006  |  von Tim B.

Australien: Segeln um die Whitsundays

Ich hatte mir den Wecker zum Glueck schon gestellt, bevor ich mit den beiden Englaendern los gezogen bin. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da noch dran gedacht haette als ich in der Nacht zurueck kam.
Ich habe es also zeitig zum Treffpunkt geschafft und der Segeltoern konnte starten.
Ich habe noch auf dem Steg eine Schweizerin wieder getroffen, die ich schon in Bundaberg getroffen hatte. Sie hat mir in 3 Minuten erzaehlt, dass ich mehr fuer den Segeltoern bezahlt haette als sie, dass sie keine Zeit hatte sich etwas zu Trinken zu kaufen, dass ihr Bus auf dem Weg hierher ne Panne hatte und sie deswegen fast nicht rechtzeitig zum Treffpunkt gekommen waere (waere sie mal besser nicht), ich ihr gesagt haette, dass ich auf einem anderen Boot waere (waere ich auch lieber) und dass ihre Kamera beinahe ins Wasser gefallen waere, weil sie auf dem Steg ausgerutscht ist.

Das sind alles Dinge die ich mir sehr gerne verkatert am Morgen nach einer langen Nacht anhoere.

Ich habe ihr dann meine leere Wasserflasche gegeben, die sie mit Leitungswasser auffuellen konnte, damit wenigstens ihr "kein zu Trinken haben Problem" geloest ist.

Wir sind dann mit einer Gruppe von 14 Leuten abgelegt und da wir keinen Wind hatten sind wir mit Motor gefahren.
Wir sind dann nach einer Weile Fahrt angehalten und sind schnorcheln gegangen. Hoert sich wahrscheinlich leichter an als es ist, wir mussten uns wegen dieser bloeden stechenden Quallen Schutzanzuege anziehen, bevor es ins Wasser ging. Aber es hat sich gelohnt, haben etliche Fische gesehen und ich konnte die Papageienfische essen hoeren, die haben mit ihrer haesslichen Schnautze immer an den Korallen geknabbert. Habe beim tauchen in Honduras auch einige gesehen, aber sie wegen der Atemgeraeusche beim Tauschen nie hoeren koennen.

Als ich mit 2 Schnorchlern noch im Wasser war haben die anderen auf dem Boot angefangen Brot ins Wasser zu werfen und wir waren umgeben von grossen Fischen, die um das Brot gekaempft haben. Die Leute an Bord haben sich einen Spass daraus gemacht uns das Brot vors Gesicht zu werfen und dann zu sehen wie wir uns vor den dicken Fischen beschuetzen mussten. Auch fuer uns war es ein Spass.

Wir sind dann weiter gefahren und haben den Anker fuer den Nachtstopp ausgeworfen. Wir hatten das verlangen ins Wasser zu springen als Ersatz fuer eine Dusche, aber die Crew hat uns vor den Haien gewarnt.
Ich habe ein paar Leute von einem anderen Boot 100 Meter weiter schwimmen sehen und habe die Theorie aufgestellt, dass der wahre Grund fuer die Schwimmwarnung die Sorge vor einem nassen Deck sei.

Ich bin dann kurz ins Wasser gesprungen um wenigstens den klebrigen Film von Sonnencreme und Schweiss los zu werden.

Ach ja, ich bin uebrigens nicht von den Haien gefresen worden.

Nach ein paar Bier sind wir dann schlafen gegangen, ich bin unter Deck gegangen und habe dort geschlafen, aber es aber war so heiss, dass ich gegen 2 Uhr voellig durchgeschwitzt aufgewacht bin und es bevorzugt habe auf dem Deck zu schlafen. Es war zwar hart, aber ein kleineres Uebel als die Hitze unter Deck.
Morgens haben wir dann Wale schreien, rufen, stoehnen oder was auch immer die machen, gehoert. Gesehen haben wir sie leider nicht.

Nach dem Fruehstueck sind wir dann mit dem Beiboot zum Land gefahren und haben dort einen kurzen Hike zu einem Aussichtspunkt gemacht, man konnte mehrere Buchten mit weissem Sand sehen. Dann sind wir mit der Schweizerin selber zu einer dieser Buchten gegangen und als wir an einer Spinne vorbei kamen und wir ihr erzaehlt haben, dass die springen kann, war alles zu Ende. Sobald wir naeher als einen Meter an die Spinne heran gegangen sind um sie genauer zu betrachten fing sie an zu schreien. Und es war sehr lustig anzusehen wie sie sich an die Spinne heran gepirscht hat um ein Foto von ihr zu machen.

An der Bucht angekommen, konnten wir, nachdem wir uns die Schutzanzuege angezogen hatten, ins Wasser gehen. Es war nicht wirklich tief und ich habe mir mit Victor vorgenommen durchs Wasser zu einer anderen Bucht zu laufen. Ich dachte mir, wenn ich das mit jemandem mit solch einem Namen mache, wird das schon kein Problem sein. Aber als das Wasser dann doch ein bisschen tiefer wurde, so brusttief, ist es schwer geworden, allein auf der Stelle zu bleiben, weil die Ebbe das Wasser raus gezogen hat.
Wir haben uns dann entschieden das Projekt abzubrechen und zurueck zu gehen. Auf dem Weg haben wir ein paar Rochen gejagt. Und nachher im knoecheltiefen Wasser ein paar kleinere Fische. Die Fische muessen gedacht haben, was sind die bloed, als ich mir dabei den Zeh umgeknickt habe und hingefallen bin. Naja, wir haben die Fischjagd dann aufgegeben und sind zur Abkuehlung nochmal ins Wasser gegangen, bevor wir dann zurueck zum Boot mussten. Wir hatten schon gedacht, dass die Schweizerin nicht mit zurueck kommt, weil sie wieder an der Spinne vorbei musste. Aber sie hat es geschafft.

Wir sind dann kurz weiter gefahren immer noch mit Motor, das es nach wie vor keinen Wind gab und sind dann nochmal zum Schnorcheln angehalten.
Wir haben wieder Fische gesehen und sie essen gehoert.
Dann ging es weiter zu unserem naechsten Stopp fuer die Nacht. Mein Zeh ist mittlerweile angeschwollen und hat mehr und mehr geschmerzt. Leider waren werder Schmerzmittel noch Eis an Bord. Ich war froh, als wir an einer bevoelkerten Insel ankamen und ich zum Arzt konnte.

Doch war es ein weiter Weg vom Steg bis zur Rezeption von dem Resort. Ich hatte zum Glueck tatkraeftige Unterstuetzung von 2 Walisern, die mich gestuetzt haben und ich so leichter auf einem Bein huepfen konnte.

Ernuechterung an der Rezeption: Es gibt keinen Arzt auf der Insel. Aber wenigstens ein freundlciher Rezeptionist, er schien zumindest etwas Ahnung von Medizin zu haben, zumindest tat er so und konnte mir sagen, dass der Zeh wahrscheinlich nicht gebrochen ist. Seine Vermutung war, dass ich ihn mir ausgekugelt hatte. Aber wer hat ihn wieder eingekugelt? Er war in der Stellung wie er sein sollte.
Ich habe ihn nach Schmerzmitteln gefragt, aber das australische Gesetz sagt, dass man keine Medikamente weiter reichen darf. Mag ja seinen Sinn haben, aber definitiv nicht, wenn man auf einer Insel ohne Arzt oder Apothke ist und man Schmerzen wie Sau hat.

Tim, der Rezeptionist ist dann kurz verschwunden und als er wieder kam lagen auf einmal 2 Tabletten neben mir auf dem Sofa, zufaelliger Weise hatte er auch gleich ein Glas Wasser dabei.

Er hat mir dann noch Kruecken gegeben und ich habe mich an den Pool gelegt, die Crew hat ein Zimmer fuer mich auf der Insel organisiert damit ich nachts nicht noch die Leiter am Boot hoch klettern musste. Ich habe mich dann vom Pool aus auf zum Zimmer gemacht, es war ein weiter Weg und ich habe das Zimmer nicht auf Anhieb gefunden. Aber viele hilfsbereite Leute haben mir geholfen, den kuerzesten Weg zu finden.

Ich hatte auf dem Weg vom Pool zum Zimmer geduscht und war wieder kletschnass geschwitzt als ich in meinem Zimmer ankam. Ich habe dann nochmal geduscht und mich auf den Weg in die Bar gemacht. Das Zimmer war gut gewaehlt, es war das naechste zur Bar. Ich war trotzdem wieder total durchgeschwitzt als ich in der Bar ankam. An diesem Tag waren es 92 Grad Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von ca. 30 Grad.

Ich denke, dass ich noch nie so viel geschwitzt habe wie an diesem Tag.

Wir haben in der Bar zu Abend gegessen und ich war dankbar fuer die Hilfe meinen Teller beim Buffet zu fuellen und fuer Botengaenge zur Bar.
Leider hatte ich meine Kamera im Zimmer vergessen, habe sie dann geholt und die Chance genutzt zu duschen und habe dann auf's abtrocknen verzichtet, es waere sowieso sinnlos gewesen.
Wir haben in der Bar gut gefeiert meine Gruppe ist dann zurueck zum Boot und ich in mein Zimmer.

Am naechsten Morgen hatte ich zumindest kaum noch Schmerzen, aber der Zeh war immer noch verdammt dick und den Fuss konnte ich nicht benutzen. Ich bin wieder zum Steg gegurkt, die Crew hatte mir gesagt, dass sie mich um 8 Uhr dort abholen werden. Ich hatte zu wenig Zeit fuer die Strecke eingeplant und musste mich verdammt beeilen.

Die Crew hat mich dann um 9:30 Uhr abgeholt, sie hatten diesmal wohl vergessen sich den Wecker zu stellen. Die Schweizerin hatte sie geweckt und gesagt, dass wir doch so langsam mal los muessten. Ohne sie waere ich jetzt wahrscheinlich noch am Steg.
Aber ich hatte die Zeit genutzt und ein Nickerchen gehalten.

Wir sind dann weiter gefahren nochmal Schnorcheln gegangen und wieder Fische gesehen. Und dann kam endlich der ersehnte Wind auf und wir konnten Segeln.

Wir sind Nachmittags wieder in Airlie Beach angekommen und ich wurde zum Glueck von 3 Deutschen mit dem Auto zur Hostel gebracht. Ich bin kurz eingecheckt, durfte mir von der Schweizerin noch anhoeren, dass ich ein Weichei sei, weil ich vor hatte zum Arzt zu gehen und bin dann auf einem Bein zum Artzt gehuepft.

Der Arzt sagte es sei Gicht. Zu dem Zeitpunkt kannte ich die Uebersetzung noch nicht, er hat mir nur beschrieben, wie man Gout (wie es im Englischen heisst) bekommt. Er sagte man bekommt es, wenn man zu ungesund lebt, z.B. viele Proteine isst und viel Alkohol trinkt. Eine Diagnose, die wohl auf fast jeden Backpacker an der australischen Ostkueste zutrifft.
Habe das nicht so ganz verstanden, warum man das bekommt, wenn man sich den Zeh umknickt. Hat mich nicht gefreut das zu hoeren, aber immerhin war er nicht gebrochen. Bin zurueck zur Apotheke gehumpelt und sie sagten nachdem sie sich den Zeh nochmal angesehen haben, dass es definitiv nicht Gicht sei.
Sie haben mir dann ein Medikament zur Linderung der Schmerzen und der Schwellung gegeben. Ich bin dann zuruck zur Hostel gehuepft.
Auf dem Weg habe ich einen kurzen Stopp im Supermarkt gekauft ich habe mir in Arlie Beach zum dritten Mal Duschgel kaufen muessen.

Es kam so:
Das erste Mal, nichts besonderes, habe ich es mir gekauft, weil mein altes leer war.
Am naechsten Tag war das neue aber schon wieder leer, ich hatte es in der Dusche stehen lassen. Nicht weil ich es dort vergessen hatte, sondern weil ich es dort am naechsten Morgen wieder benutzen wollte.
Jemand hat es umgeschmissen und es ist wohl ausgelaufen.
Ich habe mir also ein neues gekauft, bevor ich Segeln gegangen bin.
Und als ich vom Segeln wieder kam musste ich mir wieder eins kaufen, weil ich es in der Dusche auf der Insel vergessen habe.

Duschgel kaufen ist schon fast zur Routine geworden. Ich gebe jetzt besser Acht auf mein Duschgel!

Nachdem ich mein Duchgel hatte bin ich noch kurz in die Bar gehuepft, bin aber nicht lange dort geblieben.

In der Hostel habe ich noch jemand anderen mit einer Fussverletzung getroffen
Er hatte auf Fraser Island nachts seine Schuhe vor dem Zelt stehen lassen und sie am naechsten Morgen total zerfeleddert wieder gefunden, es waren wohl die Dingos. Er musste dann 2 Tage barfuss ueber die Insel laufen und hat sich dann unterm Fuss verletzt.
Ich bin an diesem Abend frueh schlafen gegangen.

Das waren meine Tage vom 08. bis zum 10. Maerz.

Die Schutzanzuege, die wir zum Schutz vor den Quallen tragen mussten.

Die Schutzanzuege, die wir zum Schutz vor den Quallen tragen mussten.

Der Sonnenuntergang vom Segelboot aus.

Der Sonnenuntergang vom Segelboot aus.

Die Whitsundays

Die Whitsundays

Das war meine Hauptbeschaeftigung waehrend der letzten 2 Tage. Sitzen.

Das war meine Hauptbeschaeftigung waehrend der letzten 2 Tage. Sitzen.

© Tim B., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ursprünglich Stand Australien auf meiner Wunschliste ganz oben. Dann ist die Wunschliste immer länger geworden und so kam es, dass ich in 8 Monaten Zentralamerika, Peru, Bolivien, Chile, Neuseeland, Australien, Bali und Lombok, Singapur, Malaysia und Thailand erkunden werde. So ist es zumindest monentan geplant...
Details:
Aufbruch: 16.10.2005
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: Juni 2006
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Chile
Pazifik
Neuseeland
Australien
Indonesien
Singapur
Malaysia
Pulau Langkawi
Thailand
Der Autor
 
Tim B. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.