2022 Mit einem Geländewagen durch Tunesien

Reisezeit: April - Juni 2022  |  von Michael Bünte

Zu den Berg-Oasen

Blumenpracht auf dem Campingplatz von Nabeul

Blumenpracht auf dem Campingplatz von Nabeul

In der Rezeption des Campingplatzes

In der Rezeption des Campingplatzes

der erste Morgen in Tunesien

Ich wache auf in dem blumigen Duft von Orangenbaumblüten. Der ganze Platz, der für Durchfahrende hergerichtet ist, duftet lieblich nach dem angenehm riechenden Parfum, mit dem Orangen- und Zitronenbäume bestäubende Insekten heranlocken. Ein friedlicher Ort. Ein Ort, um sich zu erden und um sich klar zu werden, wo man sich jetzt tatsächlich befindet.
Der Platz gehört zum Hotel “Les Jasmins“ in Nabeul, dessen deutschsprachiger Besitzer, er hat einige Jahre in Dortmund Hotelwirtschaft studiert, uns die freundliche Reservierung für unsere ersten 3 Tage in Tunesien geschickt hatte. Auch das Restaurant “Slovenia“ gehört dem netten Herrn mit Schiebermütze. Gestern Abend haben wir es uns nach der langen Anfahrt zu dritt dort gut gehen lassen.

Meine Suche nach einem Frühstücksbrot scheitert daran, dass um halb 9 noch alle Rollläden der Kioske und Lebensmittelläden verschlossen sind. Nur ein paar Geschäfte mit Tontöpfen haben bereits ihre Waren auf der Straße stehen. In einem kleinen “Express Market“, den ich dann doch entdeckt hatte, erfahre ich, dass ich Brot erst um halb 12 bekommen könnte.
Es ist gerade Ramadan. Das ist auch der Grund, warum es heute morgen kaum Lebensmittel zu kaufen gibt, warum fast alle Restaurants und alle Cafés geschlossen haben. Na, das kann ja heiter werden. Der Ramadan geht noch bis zum 2. Mai.
Ich packe mir drei Bananen unter den Arm und wundere mich über den Preis, der mit drei Stellen hinter dem Komma angegeben ist. Die freundliche Verkäuferin erklärt mir ganz geduldig: „Es gibt tunesische Dinare und es gibt Millimi, die ein Tausendstel eines Dinars zählen. Also werden hier drei Stellen hinter dem Komma angegeben. Ein Dinar ist zur Zeit ein Drittel eines Euros wert.“
Ich rechne kurz: Gestern hat ein Liter Diesel 1,705 Dinare gekostet. Das sind dann umgerechnet . . . 56,8 Eurocent. „Nein, das kann doch nicht sein.“
Aber es ist tatsächlich so. Mit einer Tankfüllung unserer Fahrzeuge, also 180 Liter, haben wir im Vergleich zu den Dieselkosten in Deutschland, den Preis für die Fährfahrt gut wieder eingespart. Tunesien hat in seinen südlichen Gebieten eigene Ölquellen und ist nicht auf Ölimporte angewiesen.

Wir frühstücken im Orangenhain. Die von überall herkommenden Katzen sind ja recht niedlich und anhänglich, auch wenn die meisten wegen ihrer ihnen noch gebliebenen Schwanzstummel auf mich keinen so attraktiven Eindruck machen, aber vom Frühstück bekommen sie von uns aus Prinzip nichts ab.
Außerdem haben wir schon schlechte Erfahrungen mit Katzenflöhen gemacht. Streicheln und schmusen ist deshalb bei fremden, halbwild lebenden Katzen für uns leider tabu. Schade, die Katzen sind so zutraulich und es sind richtig niedliche Tiere dabei, die uns mit bittenden, großen Augen angucken. Es ist schon sehr schwer zu widerstehen.

Katzenbett

Katzenbett

© Michael Bünte, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir starten in Hamburg und reisen mit einem Toyota HZJ78 über Neapel nach Tunesien. Dieses ist der Bericht unserer zehnwöchigen Reise.
Details:
Aufbruch: 06.04.2022
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 17.06.2022
Reiseziele: Tunesien
Der Autor
 
Michael Bünte berichtet seit 26 Monaten auf umdiewelt.
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