Reise durch Indien

Reisezeit: Juni 2022 - Januar 2023  |  von Beatrice Feldbauer

Coole Tage

Es werden zwei wundervolle Tage. Voller Sonnenschein tagsüber und kühlen Nächten. Am Morgen gehe ich zum Frühstück ins Restauant. Weil ich am ersten Morgen nicht entscheiden konnte, was ich wollte, bestellte ich das 'Full Breakfast' und bekam ein wahres Festessen: Bananenpancakes mit Palmzuckersirup und frischen Früchten. Ausserdem gebratene Kartoffeln, Rührei, Speck und ein Würstchen. Dazu Bal-Kaffee und einen Ananassaft. Speck und Wurst und auch das Rührei liess ich die anderen Male aus, aber die Bananenpancakes liess ich mir jeden Morgen schmecken.

Wie schon der Name des Restaurants sagt, hat man von der Terrasse einen Blick hinunter zum See. Auch wenn man dazu ans Geländer sitzen und den Kopf etwas recken muss. Das Hotel ist direkt oben auf der Krete, das heisst es geht auch auf der anderen Seite leicht hinunter,

Aussicht von der Terrasse del Lac Tamblingan

Aussicht von der Terrasse del Lac Tamblingan

Zum kleinen Dorf unten im Tal würde vielleicht ein schmaler Fussweg führen und bestimmt würde ich sogar jemanden finden, der mich mit dem Motorrad wieder hinauf bringen würde. Doch ich brauche das gar nicht. Mache nach dem Frühstück einen kleinen Spaziergang in der Nähe und entdecke dabei allerlei interessantes.

Zum Beispiel, dass hier Kaffee angepflanzt wird. Ich bin hier auf 1300 m, was genau die richtige Höhe für den Arabica-Kaffee ist. Die Pflanzen wachsen im Halbschatten von höheren Bäumen, hier sind es Bananenstauden und andere Fruchtbäume. Und ausserdem wächst auch sonst so allerlei auf der Kaffeeplantage. So kann ich zum Beispiel eine grosse Ingerpflanze entdecken. Da nichts mit Maschinen geerntet wird, macht das überhaupt keine Probleme, wenn alles etwas durcheinander gerät. Jedenfalls gibt es so immer etwas zum Ernten und zum Verkaufen.

duftende Kaffeeblüten

duftende Kaffeeblüten

eine grosse Ingwerpflanze. Hier werden irgendwann die Wurzeln geerntet werden.

eine grosse Ingwerpflanze. Hier werden irgendwann die Wurzeln geerntet werden.

Die Kaffeeplantage. Kaffee braucht Halbschatten von höheren Pflanzen

Die Kaffeeplantage. Kaffee braucht Halbschatten von höheren Pflanzen

Bananenstaude

Bananenstaude

Jackfrucht

Jackfrucht

Tamarillos - Baumtomaten

Tamarillos - Baumtomaten

Am zweiten Tag bin ich bei meinen Streifzügen zu einem Haus gekommen. Natürlich hatte ich schon gesehen, dass ich in einen privaten Bereich komme, das kleine Tempelchen auf dem Stein-Podest hat es mir angezeigt. Da oben lagen auch bereits die Opfergaben, die die Hausfrau am Morgen ausgelegt hatte.

Ich näherte mich vorsichtig dem Haus und wurde von der Frau neugierig begrüsst. Leider fehlte uns beiden die Sprache. Ich bewunderte sie für ihre Graniums und Begonien vor dem Fenster, denn das hatte ich hier tatsächlich noch nie gesehen und dann versuchte ich wenigstens den Namen auszutauschen. Jasni heisst sie, was vielleicht etwas mit Jasmin zu tun hat. Jedenfalls merkte sie schnell, dass ich mich für ihre Blumen interessierte und machte mich auf ihre riesigen weissen Orchideen aufmerksam, die auf der anderen Seite des Hauses blühten.

Bevor ich mich wieder verabschiedete, sah ich noch eine Weile dem Mann zu, der einen grossen Korb aus Peddigrohr flocht. Solche Körbe werden überall an den Strassen verkauft und vor allem in Ubud kann man diese Kunstwerke oft finden.

Jasni

Jasni

Die Orchideen wachsen auf einem alten Gartenzaun.

Die Orchideen wachsen auf einem alten Gartenzaun.

Medinilla Magnifica heisst dieser wunderbare Strauch

Medinilla Magnifica heisst dieser wunderbare Strauch

Den Rest der Tage verträumte ich zu Hause. Im Zimmer, richtete mir einen Schreibplatz auf dem kleinen Balkon ein, döste auf dem Liegestuhl und machte mich zwischendurch auf die Suche nach Blumen.

Seerose in einer kleinen Wasserschale

Seerose in einer kleinen Wasserschale

Eine Wachsblume, leider trägt sie im Moment keine einzige Blume

Eine Wachsblume, leider trägt sie im Moment keine einzige Blume

Eine wunderschöne Orchidee...

Eine wunderschöne Orchidee...

... mit Knospen

... mit Knospen

... und Samenfrüchten

... und Samenfrüchten

Palmfrüchte

Palmfrüchte

Mein Schreibplatz - und Erdbeeren als Snack

Mein Schreibplatz - und Erdbeeren als Snack

Im Laufe des Vormittags kam jeweils die Bedienung Erlina mit dem grossen Tablett auf dem sie die Opfergaben hatte. Diese verteilte sie im kleinen Gebetsraum vor den verschiedenen Göttern auf dem Altar. Blätter mit Reis, Bastkörbhen mit Blumen und Becherchen mit Honig stellte sie neben die Gaben von gestern. Dann zündete sie ein paar Räucherstäbhen an, verspritzte mit einer Blüte noch etwas heiliges Wasser und ging dann nach draussen zu ein paar der Statuen um auch hier ihre Opfergaben zu bringen.

Das bringt Glück für den Tag, erklärte sie mir und auch dass das Leben in Bali von unsäzligen Zeremonien bestimmt wird. Zeremonien für den Tag, für die Arbeit, für eine spezielle Aufgabe, eine Begegnung und Zeremonien für die Nacht. Und natürlich auch all die speziellen Zeremonien für spezielle Anlässe, wie Hochzeit, Tod, Kremation, Geburt eines Kindes.

Bevor Erlina am Morgen mit ihrem Motorrad zur Arbeit kam, hat sie ihren eigenen Hausgöttern bereits mit Opfergaben gehuldigt. Es wird tatsächlich sehr viel Zeit für die Götter aufgewendet. Ob die Leute deswegen immer gut aufgelegt sind. Ein bewussteres Leben bewirkt dieser Umgang mit den Göttern bestimmt. Vor allem ein dankbareres. Das zeigt sich bei vielen persönlichen Gesprächen. Dankbarkeit für das was man hat ist immer ein Thema.

Stockrose - Malve - kenne ich schon aus Mutters Garten

Stockrose - Malve - kenne ich schon aus Mutters Garten

Am Abend ging ich ins Restaurant zum Nachtessen und war während der ganzen Zeit tatsächlich der einzige Gast. Es scheint, dass auch tagsüber nicht viele Gäste vorbei kamen. Nur am Sonntag, als ich ankam, war die Terrasse mit Ausflüglern voll.

Unter der Woche ist es hier extrem ruhig. Schade eigentlich, das Hotel bietet nämlich auch gute TreckingTouren an. Und ausserdem spirituelle Kurse und Massagen. Von der Massage habe ich profitiert mit einer wunderbaren Aromatherapie direkt in meinem Zimmer.

geratener Fisch mit al Dente gekochtem Gemüse.

geratener Fisch mit al Dente gekochtem Gemüse.

Der Grashüpfer war ziemlich gross, aber ausserhalb der Glasscheibe

Der Grashüpfer war ziemlich gross, aber ausserhalb der Glasscheibe

Am Abend zündete ich dann das Kaminfeuer an. Nicht weil ich gefroren hätte, sondern weil es einfach schön ist, am Abend vor dem Kaminfeuer zu sitzen und später beim Schein der roten Glut einzuschlafen.

Der Holzvorrat wurde am nächsten Morgen wieder aufgefüllt.

Alles in allem also zwei wunderbar entspannte Tage. Genau richtig für mich.

Der einzige Wehrmutstropfen war, dass die imposante Bergkette nie aus den tief liegenden Wolken herauskam.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es geht wieder los. Vier Monate ist es her, seit ich von meiner Südamerikareise zurück gekommen bin. Sieben Monate war ich unterwegs. Und jetzt stehe ich vor einem neuen Start. Mein Traum ist das Taj Mahal. Mein Ziel heisst Indien.
Details:
Aufbruch: 01.06.2022
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 30.01.2023
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Indien
Indonesien
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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