Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Mumbai - ein Hauch des Wahnsinns

27.12.2006

Puenktlich um 11:40, indische Zeit - bin euch 4,5 stunden vorraus - bin ich aus dem Flieger geschlendert und durch unzaehlige Flure, Korridore und Kontrollen hab ich dann endlich wiedermal frische Luft, mehr oder weniger, schnappen koennen. Wie erwartet wurde ich von einer Horde geschaeftstuechtiger Taxilenker und sonstigen Touristenhaien belagert. Also ich weiss nicht ob sie wirklich selbst dran glauben was sie einem die ganze Zeit so erzaehlen. Busse, die nur einmal am Tag in Richtung Stadt verkehren, Entfernungen, die wirklich ins maerchenhaft entgleiten und sonstiger Schwachsinn amuesieren mich. Mittlerweilen bin ich den ganzen Rummel ja schon gewoehnt, mann koennte fast sagen ich bin ein Routinie (? hab keinen Duden zum nachschlagen dabei)

Da ich ja schon des laengerem mit dem Gedanken spiele, zusammen mit Regina (wir werden uns wahrscheinlich in Bangkok wieder treffen) nach Myarmar (Burma) zu fahren, schien es sinnvoll erstmal eine Unterkunft in der Naehe des Flughafens zu suchen. Gar nicht so leicht, denn mumbai ist fuer asiatische Verhaeltnisse heillos ueberteuert. Sogar fuer ein Rattenloch, gerade in der Zeit vor und um Silvester, muss man mind. 10-15 Dollar locker machen. Nachdem ich den Grossteil des dollarwuetigen Rudels abgehaengt hatte kam ich mit einen sympatischen Flughafenmitarbeiter ins Gespraech.

Einige Zeit spaeter war ich bereits in einem Bus in Richtung eines heruntergekommenen, aber eigentlich ziemlich sauberen Hotels. Die normalen Zimmer waren viel zu teuer, doch die dormitiory (Schlafsaal mit Gemeinschaftsbad) schien meinen Anspruechen zu genuegen und somit war der aergste Stress ueberstanden.

Abgerissene Tapeten, fleckige Waende und eine Dusche, die einem den Glauben an Sauberkeit vergessen laesst, ich werd mich mit der Zeit sicher daran gewoehnen.
Das gute an diesem Schlafsaalsystem ist, dass man staendig neue Menschen trifft und in meinem Fall hab ich schon jetzt, an meinem ersten Tag, jede Menge neue Menschen kenngelernt. Mein Hotel wird praktisch nur von Einheimischen bewohnt und da alle recht gut Englisch sprechen ist es ueberaus spannend mehr ueber das Leben und die Mentalitaet Indiens zu erfahren. Auf dem geselligen Balkon stapeln sich die Leute und gegessen wird prinzipiell auf dem Zimmer, da das Hotel kein Restaurant hat.

Mit Narsal, einem sehr redseligen Inder, hab ich schon mehrere Stunden gequatscht und somit noch nicht wirklich viel von Mumbai gesehen. Doch was ich gesehen habe ist recht haarstraeubend. Dreck, Gestank und der Verkehr ist mindestens gleich verrueckt wie in Vietnam, Thailand oder Kambodscha. Da der Bezirk, in dem ich mich befinde nicht in meinem Reisefuehrer abgebildet ist, hab ich auch nicht wirklich eine Ahnung wo ich hinlaufen soll. Immerhin leben 13 Millionen Menschen und Mumbai ist flaechenmaessig gesehen eine der groessten Staedte der Welt. Viele der Menschen hier schauen micht nicht sondern starren mich an, wobei ich nicht einschaetzen kann ob sie mir positiv oder negativ gegenueber stehen. Ein wirklich eigenartiges Gefuehl, vor allem wenn man allein umher gondelt.

Auf der anderen Seite sind alle mit denen ich bis jetzt naeher in Kontakt gekommen bin, sehr freundlich und hilfsbereit gewesen, deshalb gehe ich davon aus, das mein linkes Schuhband offen war und deshalb alle Mensch mich so angeglotzt haben.

Mr. Santosh, der freundliche Flughafenmitarbeiter, hat mir dann noch geholfen ein billiges Ticket nach Bangkok zu bekommen und dafuer hab ich mich natuerlich erkenntlich gezeigt. Money makes the world, und das stimmt. Mit ein bisschen Bakkschisch (finanzielle Zuwendung bzw. Trinkgeld) kann man sich vieles erleichtern und in Summe steigt man sicher besser aus, das sagen und praktizieren selbst auch die Inder.

Nach einem vorsichtigem Abendessen, Reis mit Gemuese, sitz ich nun vor einem wackeligen Schreibtisch, der waehrend ich schreibe hin und her wankt (nein ich bin nicht betrunken) und verewige meine ersten Stunden back on the road. Unglaubich wieviel ich heut schon erlebt und gesehen habe, dass ich gar nicht weiss wo ich anfangen soll, deshalb lass ich es jetzt auch.

viele gruesse in die Heimat. Ich denk an euch und vermisse euch wirklich sehr. Der Abschied war ueberraschend schwer und das ist gut so, es ist schoen sich auch auf die Rueckkehr einer Reise zu freuen.

yours
helliL

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.