Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Ooty - Yogapleite und neues Schaetzchen: brrr, die bitterkalte Seite Indiens

18.03.2007

Das Klima in Ooty ist waehrend des Tages angenehm kuehl, doch in der Nacht legt sich ein bitterkalter Schatten ueber das Tal in dem sich der Ort erstreckt. Der Schatten haelt auch noch am Morgen an und wenn man, wie ich, zu spaet aus dem Bett kommt muss man sich mit eiskaltem Wasser zufrieden geben.

Meine morgendliche Toilette verpasste mir eine Gaensehaut und Frostbeulen und da es nur am Morgen, ab 07:30 Warmwasser gibt (zumindest in meinem Hotel) sollte man rechtzeitig aufstehen.

Ein Wasserhahn und ein kleiner Blecheimer bilden ein Duscherlebnis der frostigen Art

Ein Wasserhahn und ein kleiner Blecheimer bilden ein Duscherlebnis der frostigen Art

Udhagamandalam, gottseidank auch als Ooty bekannt, sonst wuerden sich in meiner Zunge knoten bilden, erstreckt sich in einem Tal und in der Mitte trohnt eine Pferderennbahn. Wetten kann man erst wieder ab Mitte April und so ist auch diese Versuchung ausgebootet.

Noch steifgefroren von der Morgenwaesche hab ich beschlossen meinen ersten Tag ruhig angehen zu lassen und bin erstmal zum 2km entfernten Botanical Garden gehatscht. Vorbei am Basar und den stinkenden Abwasserkanaelen, die neben der Strasse entlanglaufen wird es, je hoeher die Sonne steht, immer waermer.

Udhagamandalam, gottseidank auch als Ooty bekannt, sonst wuerden sich in meiner Zunge knoten bilden, erstreckt sich in einem Tal und in der Mitte trohnt eine Pferderennbahn. Wetten kann man erst wieder ab Mitte April und so ist auch diese Versuchung ausgebootet. Ein Besuch des Basar's ermoeglicht Einblicke in den Alltag einer Marktfrau und wenn man nichts besseres vor hat gibt es genug Geschaefte um sein Geld los zu werden. Viele kleine Gassen und Strassen laden ein auf Entdeckungsreise zu gehen und man trifft hier viele nette Menschen.

Noch steifgefroren von der Morgenwaesche hab ich beschlossen meinen ersten Tag ruhig angehen zu lassen und bin erstmal zum 2km entfernten Botanical Garden gehatscht. Vorbei am Basar und den stinkenden Abwasserkanaelen, die neben der Strasse entlanglaufen wird es, je hoeher die Sonne steht, immer waermer. Zu Mittag ist es dann eigentlich relativ heiss und ich hab sogar ein wenig geschwitzt. Der Botanische Garten ist ueberlaufen von indischen Touristen, was jede Menge laerm mit sich bringt. Zu meinem Glueck ist das Areal ziemlich gross und es ist nicht schwer ein ruhiges Plaetzchen zu finden. Die Anlange wird von der grossen gruenen Wiese, gleich am Eingang, beherrscht und auf dem weiteren Weg passiert man noch mehrere kleiner Gaerten (z.B. italian oder japan garden) und taucht in ein angenehme Naturkulisse. Da ich die letzten Tage in mehr oder weniger grossen Staedten verbracht habe ist der Ort hier eine Wohltat und ich kann endlich mal ein bisschen die Seele baumeln lassen. Im Schatten eines gigantischen Baumes, der wahrscheinlich ziemlich alt ist, konnte ich mein Buch, der Alchemist, zu einem Ende bringen. Die Vorliebe der Inder kitschige Plastiktiere in ihre Gaerten zu trappieren ist immer wieder ein Blickfang. Der Botanische Garten ist auf alle Faelle einen Besuch wert und auch hier kann man nette Menschen treffen. Eine Gruppe junger Studenten hat mich zu einem Snack, keine Ahnung was ich da alles gefuttert habe, eingeladen und wir hatten eine tolle Zeit zusammen.

wunderschoenes Naturerlebnis

wunderschoenes Naturerlebnis

In Ooty gibt es auch einen kuenstlich angelegten See, der sich hinter dem Busbahnhof ausbreitet. Wenn man weiss das laufend ungeklaerte Abwaesser in den See geleitet werden, kann einem die Lust auf eine Bootstour vergehen. Wer sich davon nicht abschrecken laesst kann ein Trett oder Ruderboot mieten und hoffen dass man nicht ueber Bord geht. Unweit der Dreckslacke, die umrahmt von Baeumen auf den ersten Blick sehr verlockend erscheint, gibt es einen kleinen Vergnuegungspark. Eigentlich mehr was fuer Kinder, Winnie Pooh himself winkt vor dem Eingang. Zu den teileweise grauenhaften Rhytmen von Discomusik aus den 90er Jahren kann man sich durcheinander wirbeln lassen. Direkt daneben gibt es auch ein Gokart Bahn. Ein Fahrzeug und zwei Lenkraeder, hmm kann das gutgehen?

Sonnenuntergang am See

Sonnenuntergang am See

Auf dem Weg zurueck bin ich in Sini gekracht. Ein Tourgide der die Touristen schon seit 38 Jahren durch die Umgebung fuehrt. Sympatischer Kerl. In seinem Haus hat er mir sein Empfehlungsbuch und viele Fotos gezeigt, klingt echt spannend. Mit etwas Glueck kann man in dem umliegenden Regenwald sogar Tiger beobachten, wenn man den Eintraegen der vielen Touristen glauben schenkt. Spaeter hat sich die Runde noch um Quosch, japanischer Freund von Sini und Ramid (Einheimischer) erweitert. Quosch ist begeisterter Fotograf, ein Japaner halt, und auch mit den anderen hab ich mich sehr gut unterhalten.

Irgendwann musste ich dann doch weiter ziehen, mein Magen hat sich schon heftig beschwert und nach etwas zu Essen verlangt. In einem kleinen Einheimischen Lokal, auf gemuetlichen Gartenmoebeln, hab ich mir dann ein Dal fry (Linseneintopf) einverleibt und wurde ploetzlich an den Nebentisch herangewinkt. Die Maennerrunde war in feuchtfroehlicher Stimmung und hat mich eingeladen ihre mitgebrachten Schnaps zu probieren. Indien ist nicht gerade beruehmt fuer die Herstellung von alkoholischen Getraenken. Aus religioesen Gruenden verzichten die meisten Inder auf das betoerrende Nass und in den meisten Orten bekommt man ohnehin nichts zu trinken. Keine Ahnung was ich da getrunken habe, auf alle Faelle war ich erstmal wie betaeubt und wenn ich nicht meine flip flop's angehabt haette waer ich glatt aus den Latschen gekippt. Wiederliches Zeug, ein brennender Geschmack der auf einen hohen Alkoholgehalt schliessen laesst. Meine Grimasse war filmreif und sorgte fuer schallendes Gelaechter. Ein zweites Stamperl hab ich dankend abgelehnt.

Um nicht wieder eine Eiswuerfeleimerdusche ertragen zu muessen werd ich heut mal frueher schlafen gehen, ausserdem werd ich morgen wahrscheinlich einen Dschungeltrip mit Sini in Angriff nehmen, dazu sollte ich ausgeschlafen sein.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.