Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Kanyakumari - another bus ride: glassplitter und wolken am horizont

30.03.2007

Obwohl ich gestern erst gegen 2 Uhr morgends ins Bett gefallen bin war ich erstaunt dass ich mich um kurz vor 06 Uhr schon auf den Weg machte um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Mehr schlafend als wach wandelte ich zum Strand....

Die meisten Geschaefte und vor allem die vielen Chaibuden hatten schon Hochbetrieb und selbst die Tore des Uftertempels standen fuer die morgendlichen Zeremonien schon offen. Ein guter Ort fuer die Begruessung der Sonne ist direkt neben dem Ufertempel und als ich dort eintraf wimmelte es nur so von Menschen, die geduldig auf das Erwachen des Tages warteten.

Inmitten der vielen Schaulustigen war natuerlich auch viele Haendler unterwegs die allen moeglichen Kitsch und andere unnoetige Dinge (Perlenketten, miese Postkarten, Muscheln, Kamera's, Plastikblumen usw.) an den Mann und die Frau bringen wollten. Teilweise sind die aufdringlichen Bauchlaeden ziemlich schwer abzuschuetteln, doch ein klares nein hilft ab und zu weiter.

Der wolkenbehangene Himmel liess zuerst nur teilweise erkennen, dass es sich hierbei um den Sonnenaufgang handelt und um 07:30 konnte man lediglich einen schmalen Streifen von leuchtendem Orange/rot erkennen. Als sich der Himmel dann ploeztlich doch noch lichtete hatten die meisten Menschen ungeduligerweise den Platz schon verlassen. Das Schauspiel hatte nur ein paar Minuten gedauert und ich haette mir eigentlich mehr erwartet, doch besser als nichts.

Zurueck im Hotel hatte es erstmal einen lauten klirrenden Tuscher getan. Das Gerauesch kam eindeutig aus meinem Badezimmer. Als ich die Tuer oeffnete war der Boden uebersaeht mit zahllosen Glasscherben und splittern. Das kleine Fenster in der rechten Ecke der Decke ist einfach so zu Boden gestuerzt. Wenn man bedenkt dass ich nur 2 Minuten davor direkt darunter auf dem Klo gekniet bin ich froh ein so gutes Timing zu haben. Gar nicht so ungefaehrlich.

Am fruehen Morgen sind die Temperaturen halbswegs ertraeglich und der Spaziergang am Strand, liebkost von einer kuehlen Brise, war einfach wunderbar.

Frueher oder spaeter wird man hier in dem kleinen Buchladen nahe des Tempels landen, dessen interessantes Angebot recht erstaunlich ist. Zwischen der Biographie von Julia Roberts und Pablo Picasse ist jene von Jesus Christus zu finden. In Myanmar waren es die Sagen aus dem Salzkammergut, in Kolkatta Hitler's mein Kampf und hier Sexratgeber, die mich schmunzeln lassen. Das kleine Geschaeft hat viele religioese indische Buecher, doch auch fuer westliche Leser gibt es hier genug Romane, Sachbuecher und sogar Walt Disney Comic's zu erstehen.

Kanyakumari und seine vielen netten Einwohner werden mir bestimmt in guter Erinnerung bleiben. Mein Yogakurs startet uebermorgen und man sollte am Tag zuvor dort eintreffen und so hab erstmal den Bus nach Trivandrum, ca. 20 km vom Ashram entfernt, genommen.

Die Busfahrt war wie immer sehr anstrengend und die Hotelsuche am spaeten Nachmittag ist immer wieder eine kraeftezerrende Aufgabe. Nachdem ich, um den Sonnenaufgang nicht wieder zu verpassen, nur so an die 3-4 Stunden in der Nacht zuvor geschlafen hatte, war ich ohnehin schon totmuede. Zusammen mit der Hitze ein explosives Gemisch und ich hatte meine Mueh und Not mich durch die Strassen und Gassen zu manoevrieren.

Irgendwann konnte ich dann doch noch ein nettes Zimmer (greenland lodge) finden. Von dem Verbot in den Raeumlichkeiten waesche zu waschen hab ich mich natuerlich nicht abhalten lassen und umso peinlicher war es als ich dann inflagranti dabei erwischt wurde. Mein unschuldiger Blick und das Gestammel haben den Rezeptionisten ueberzeugt und es bliebt somit nur bei einer Verwarnung.

Thrivandrum ist einer jener grossen Staedte Indiens fuer die man ein wenig Zeit braucht. Diesmal hab ich mich dazu schlossen meiner Muedigkeit nachzugeben, frueh schlafen zu gehen und den verpassten Schlaf von gestern nachzuholen.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.