Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Kanyakumari - another bus ride

27.03.2007

Madurai hat mir ohne jede Frage ein paar schoene Tage geschenkt, doch da ich meinen nichtswissenden Geist in Kuerze in einen Ashram (Kloster) einmieten werde um dort Yoga und andere Lebensphilospien kennen zu lernen, muss ich mich rechtzeitig dort hin begeben. Bei meinem allmorgendlichen Fruehstuecksritual am Chai stand konnte ich dann wiedermal einen Inder treffen, der ueberraschenderweise sehr gut deutsch gesprochen hat.

Danam war sogar schon mal in Oesterreich (Bregenz), Deutschland und der Schweiz und ist vor allem von den grossen, blonden, europaeischen Frauen fasziniert. Indische Frauen findet er weniger aufregend und die Verheiratung durch seine Eltern musste er schon ein paar mal abwenden. Er will unbedingt nach Europa und hat mich, wie schon einige seiner Landsleute zuvor, gebeten ihm eine Frau aus europaeischen Breiten zu beschaffen. Natuerlich kann ich seinen Traum nicht erfuellen und es bleibt zu hoffen dass er nicht als Gefangener seiner familiaeren Tradition endet.

Es ist schon sehr verdaechtig dass Pandikannan immer wieder dort auftaucht wo ich gerade bin. Wie immer hat er natuerlich ein tolles Geschaeft im Gepaeck dass er mir unbedingt zeigen will. Zu meinem Glueck ist er nicht im geringsten so aufdringlich wie so mancher anderer und man kann ihm ziemlich schnell verstaendlich machen, dass man kein Interesse hat.

Die 4 Busbahhoefe in Madurai sind auf alle Faelle bitter noetig und wenn man Pech hat wird man vom Rikschafahrer am falschen abgesetzt. Der richtige, new bus stand, war eh nur 4 km weit entfernt und das zweite mal bin ich dann mit dem Stadtbus direkt dort abgesetzt worden.

Den vielen nervigen Maennern am Bahnhof, die einem ein voellig ueberteuertes Busticket in einem Reisebuero andrehen wollen sollte man am besten irgnorieren. Selbstverstaendlich fahren die lokalen Busse nach wie vor und die ueberhoehten staatlichen Expressbusse sind auch nicht viel schneller am Ziel.

Der Forderung eine Extragebuehr fuer seinen Rucksack zu bezahlen sollte man auch keine Beachtung schenken, denn es handelt sich hierbei um ein paar Schlitzohren die lediglich ihr Budget ein wenig aufbessern wollen.

Nun gondel ich fast schon seit 2 Monaten durch Indien und in den normalen Linienbussen hab ich bisher noch keine anderen Touristen entdecken koennen. 3 Studenten aus Leipzig haben direkt hinter mir den Platz eingenommen und ich hatte meine Muehe mich absolut in Hochdeutsch zu verstaendigen. Sobald ich davon abgewichen konnte mich keiner mehr verstehen. Ausserdem hab ich zum ersten mal eine Ausgabe des lonley planet in die Finger bekommen. Sehr interessant, doch der plumpe Stil konnte mich nicht gerade ueberzeugen.

Indien hat ohne jede Frage seine landschaftlichen Reize und wenn man es schafft munter zu bleiben kann man viel schoenes und Interssantes in der vorbeifliegenden Landschaft erkennen.
Der Stop an einem kleinen trostlosen Betonblock mitten ihm nirgendwo war echt schraeg. Auf den Steinbaenken haette man locker einen Griller starten koennen und aus dem Wasserhahn gleich neben den Toiletten schiesst kochendes Wasser und man muss aufpassen sich nicht die Heande zu verbruehen.

auf der Fahrt durchquert man ein Meer aus modernen Windmuehlen

auf der Fahrt durchquert man ein Meer aus modernen Windmuehlen

Nach einer fast 7 stuendigen Busfahrt sind wir dann endlich in Kanyakumari angekommen. Trotz der spaeten Ankunft hab ich gleich ein Bett fuer die Nacht finden koennen. Im Hinterzimmer einer Rezeption zu residieren ist mal was anderes und die beengten Verhaeltnisse sind gerade noch im Bereich des Moeglichen. Kanyakumari ist nicht nur der suedlichste Zipfel Indiens sondern auch jener Ort wo das arabische Meer, der indische Ozean und der Golf von Bengalen aufeinander treffen um im tosenden Wellenspiel aufeinander zu treffen.

Die lange Busfahrt hat mich ganz schoen muede gemacht, trotzdem war mein Entdeckungsdrang staerker und ich hab erstmal die umliegenden Strassen ausgeforscht. In der Nacht kann man zwar nicht viel entdecken doch eines ist klar, es wimmelt hier nur so von Hotels und Geschaeften, was letztlich darauf zurueck zu fuehren ist, dass Kanyakumari Magnet fuer zahlreiche Inder aber auch fuer viele Touristen ist.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.