Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Bye, Bye Sofi

26.02.2007

Nach ca. 12h Schlaf haben wir uns fruehmorgends aus den Federn gekaempft um unseren letzten gemeinsamen Tag zu verleben. Immer noch keine Ahnung von Berhampur liessen wir uns einfach durch die Strassen treiben. Diesmal ist das 24h check out system sehr vorteilhaft fuer uns da wir erst am Abend unser Domizil verlassen muessen koennen wir vor der langen Zugreise noch ein wenig relaxen, duschen und muessen nicht den ganzen Tag herumflanieren. Der muerrische Manager ist heute uebrigends wie ausgewechselt und uebrraschend freundlich und hat uns sogar angeboten das Zimmer ein paar Stunden laenger zu nutzen und das ohne Aufpreis, man staune.

Berhampur ist eine typische indische Stadt und hat eigentlich nicht grossartig was zu bieten. Doch wenn man erst die verkehrsreiche Hauptstrasse, der Verkehr wird von Uniformierten mit Stoppschilder und Pfeife geregelt (Ampeln gibt es keine), hinter sich gelassen hat man die Moeglichekeit in die vielen kleine Gassen, die voll mit Leben sind, einzutauchen.

Vorbei an Mauern, wo mit Auszuegen aus der Bibel energisch fuer den christlichen Glauben die Werbetrommel geruehrt wird gelangt man nach einiger Zeit in das Zentrum wo sich das Geschaeftsviertel ausdehnt. Unzaehlige Strassenlaeden, Geschaefte uns sonstige Verkaufsstaetten umgeben von unheimlich vielen Menschen. Nach Berhampur verirren sich wahrscheinlich nicht viele Touristen, was auch unschwer an den Reaktionen der Menschen zu erkennen ist. Staundende, fragende und starrende Gesichter, ein bisschen Smalltalk (nicht jeder hier spricht Englisch) und Haende die zum Schuetteln gereicht werden. Ueberwiegend positiv.

Frisches Obst und Fruchsaefte bekommt man hier fast an jeder Ecke, was aufgrund der drueckende Hitze eine willkommene Abwechslung bietet. Bei einer dieser Gelegenheiten, der Traubensaft ist goettlich, wollte der Besitzer unbedingt ein Foto mit seinem Handy von uns beiden gemeinsam mit ihm schiessen. DAfuer gab's einen Lassishake gratis, warum nicht mal umverdreht. Wir sind ziemlich weit gehatscht und konnten alle moeglichen Besorgungen machen. Sofi hat sich mit neuer Wolle eingedeckt und ich hab Seife (wer mit den Haenden isst sollte immer welche dabei haben) und ein stabiles Seil, zum Waesche aufhaengen, erstanden.

Selbst in den kleinsten Gassen muss man aufpassen nicht von einem Moped oder einer Fahrradrikscha ueberrollt zu werden und die staedtische Muellhalde, auf der Kuehe genuesslich Platiksackerl kauen, sollte man sich besser ersparen. Selbstverstaendlich laufen auch ueberall massenweise Kuehe herum. Sie behindern den Verkehr, knabbern die Obst und Gemueselaeden an und lassen einem in matschig nasse Fladen treten (ich lass halt nichts aus. Manchmal bekommt man Exemplare zu Gesicht die eher den Dimensionen von Elefanten entsprechen und wenn sich eine solches Monstrum einem in den Weg stellt kann man nur unglaeubig staunen.

Wir haben sogar einen kleinen Shivatempel entdeckt dessen bunte und ueppige Stukkatueren wirklich sehenswert sind. Zurueck im Hotel konnten wir noch ein bisschen relaxen, letzte Reistipps und e-mail adressen austauschen. Die letzten gemeinsamen Tage waren sehr schoen und falls ich mal nach Israel fahren sollte brauch ich mir ueber eine Schlafmoeglichkeit keine Sorgen machen. Sofi's Zug geht schon um 20 Uhr und nach einem letzten gemeinsamen Abendessen, langsam gewoehn ich mich an die Unnotwendigkeit von Besteck, habe ich sie noch zum Bahnhof begleitet.

Zu meiner Freude hatte ihr Zug um die 4 Stunden Verspaetung und somit war die Abfahrtszeit die gleich wie meine. Perfekt so konnten wir gemeinsam auf unsere Weiterreise warten und der Abschied konnte ein bisschen in die Laenge gezogen werden. Doch irgendwann kommt immer der Zeitpunkt bye bye zu sagen und wir haben versucht es so undramatisch wie moeglich zu gestalten. Ein letzter Wink, bevor ich in den Zug gestiegen bin. Nun stand mir eine 18 stuendige Zugfahrt nach Chennai bevor. Als ich das Abteil betrat war alles dunkel und meine Mittelliege war noch nicht ausgeklappt. Zu diesem Zweck musste ich den Mann im Parterre aus dem Schlaf reissen der mir mit einem freundlichen Laecheln geholfen hat mein Bett fuer die Nacht herzurichten.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.