Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Thrissur - ein paar Tage....

01.05.2007

......zu spaet!

Heute sollte ich dann doch noch Kochi hinter mir lassen und vor allem der atmosphaerischen Stadtteil Fort Cochin, wenn gerade nicht soviele Touristen am Weg sind, und die vielen lieben Menschen, die ich hier treffen durfte werden mir in guter Erinnerung bleiben.

Maria und Claire haben sich heute auch in andere Richtungen zerstreut und wer weiss vielleicht sieht man sich ja irdendwann wieder. Wo es genau hin gehen sollte wusste ich kurz bevor ich den Busbahnhof erreicht hatte auch nicht wirklich. Einen Muenzwurf spaeter war klar dass ich nach Thrissur fahre, jener Ort an dem vor ein paar Tagen das beeindruckende Puram Festival ueber die Buehne gegangen ist, welches ich aufgrund meiner Blitzkrankheit nicht miterleben konnte. Inzwischen bin ich ja wieder auferstanden und hoffe dass ich die letzten Wochen vor den Klauen unangenehmer Krankheiten verschont bleibe.

Mein Zelle in der Gurukrupa Lodge ist im Gegensatz zu meinem komfortablen Raeumlichkeiten in Kochin keine ausgeprochene Schoenheit. Zumindest wirbelt der Ventilator in sicherer Hoehe und somit sollte es keine weiteren Veletzungen mehr geben. Das Badezimmer ist fast als scheusslich zu beschreiben und man kann durchaus den westlichen Standard bei dem Anblick vermissen.

Meine naechste Bewegung in incredible big india wird ein ziemlich grosser Sprung sein und da ich langsam mal Erholung von dem vielen Busfahren brauche werde ich die ca. 5-6 stuendige Fahrt nach Kannur, wo man mystische Geistertaenze bestaunen kann, mit dem Zug antreten. Zugfahren in Indien ist oftmals gar nicht so einfach. Man sollte sich im besten Fall rechtzeitig, mind. 1 Tag zuvor, um ein Ticket kuemmern oder man ist der heillos ueberfuellten ordinary class ausgeliefert. Platzreservierungen werden nur bis zu 24 Stunden vor der Abfahrt entgegengenommen, ausserdem koennen die Reservierungshallen mitunter ein Ort langen Wartens werden. In meinem Fall war die Warteschlange so angeschwollen dass ich mich gleich wieder umgedreht habe. Der nette Einheimische der mir 2 Minuten zuvor den Weg zum Reservierungsschalter gezeigt hat ist mir nachgelaufen und hat mir erklaert dass die Verbindung von Thrissur nach Kannur nicht ueberfuellt sein wuerde und ich kann auch morgen kurz vor der Abfahrt noch ein normales Ticket kaufen. Sein Wort in Gottes Ohr, der morgige Tag wird zeigen ob er Recht behalten wird.

Cashewnuess sind in besonders in Kerala keine Mangelware

Cashewnuess sind in besonders in Kerala keine Mangelware

Da der 01.05.2007 anscheinend auch in Indien ein Feiertag ist waren die Museen geschlossen und der Zutritt zum riesigen Tempel, inmitten der Round, ist ohnehin nur fuer Hindu's gestattet.

Auch egal, in Indien muss man bestimmt nicht irgendwelche Attraktionen stuermen um etwas zu erleben. Ein Schritt vorwaerts, zurueck oder zur Seite es gibt einfach immer was zu sehen. Mit einem Stamperl Kaffee in der Hand neben einem Caistall zu sitzen und Indien zu entdecken ist eine meiner Lieblingsbeschaeftigungen und wird niemals langweilig.

verschiedne frietierte Kartoffelige und Bananische Koestlichkeiten

verschiedne frietierte Kartoffelige und Bananische Koestlichkeiten

Thrissur ist eine hektische laute Stadt und mit der typischen verrueckten Mischung aus stinkenden Abgasen und schrillenden Hupen steht sie seinen grossen Geschwistern um nichts nach.

Wenn es mal zu viel wird biegt man am besten in eine der vielen kleinen Nebenstrassen ein, wo man sich von die tosende Wucht mal hinter sich lassen kann. Im Park, ein farbloser nackter Haufen Erde, der im Herzen der Round liegt war eine enthusiastische Wahlveranstaltung im Gange und die Menschen auf den Plastikstuehlen haben sich von allen Seiten ueber ueberdimensionale Lautsprecher beschallen lassen.

Mmmmhh was hab ich den ganzen lieben langen Tag so verbrochen. Frischgepressten Saft getrunken, durch die Strassen gezogen, mit tausend neuen Menschen gequatscht, den vielen verfuehrerischen Baeckereien erlegen, unglaublich viel geschwitzt und einfach die bunte und verrueckte Welt Indien's genossen.

Thrissur ist mit 24 Festen im Jahr wahrscheinlich immer am vorbereiten.

Thrissur ist mit 24 Festen im Jahr wahrscheinlich immer am vorbereiten.

Als mich ploetzlich ein aufgeregter Einheimischer, er konnte nicht wirklich ein Wort Englisch, mit sich gerissen hat machte ich mir zu Beginn schon ein bisschen Sorgen. Er hat irgendwas dahergebrabbelt und da er recht harmlos aussah bin ich ihm auffaellig gefolgt. Selbst seine phantomimischen Versuche haben mich im Dunkeln gelassen, doch sein freundliches strahlendes Laecheln waren Grund genug dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Eine Kirche, das war alles....das schoene Bauwerk war eigentlich recht huebsch anzuschauen

Eine Kirche, das war alles....das schoene Bauwerk war eigentlich recht huebsch anzuschauen

Die Ausstellung Puram 2007 haette mich wahrscheinlich fuer mein krankheitsbedingtes Fehlen ein wenig entschaedigt doch der Ansturm an Mensch vor den Toren war so gewaltig das ich mir das Geschubse Gedraenge erspart habe und lediglich ein paar Schappschuesse, oh no es waer echt genial gewesen, von dem Fest bewundert.

Ein normales Bild im indischen Strassenverkehr.

Ein normales Bild im indischen Strassenverkehr.

In meinem Reisefuerher ist fuer Thrissur kein Stadtplan abgebildet und da ich den ganzen Tag quer durch die Stadt gelaufen bin hatte ich irgendwann keine Ahnung mehr wo ich ueberhaupt war. Ausserdem war ich hungrig und der laestige Strassenverkaeufer neben wir war dann doch ein bisschen zu aufdringlich. Gerade als ich mich befreien wollte wurde ich von einem jungen Inder mitgeschleift. Mittu, wiedermal ein grinsendes Gesicht ist mit seiner Familie gerade auf einer Indienrundreise. Der Besuch bei seinen Verwandten hat ihn gelangweilt und so ist er ein wenig durch die Strassen gezogen. Er hat mich bei einem Restaurant abgesetzt und ist dann zurueck zu seiner Familie geduest. Waehrend ich mir ein leckeres Masala Dosa einverleibt habe ist er dann ploetzlich wieder neben meinem Tisch aufgetaucht. Voll beladen mit Foto's von ihm und seiner Familie, echt witzig. Die eine Schwester hab ich mit seiner Mutter verwechselt und die andere mit seinem Bruder, den er eigentlich gar nicht hat, sehr zur Belustigung des 16 jaehrigen. Ich hoffe seine Schwestern werden mir verzeihen

Seine Mutter ist Aertztin und so hatte er alle moeglichen Warnungen auf Lager. Bakterien, Pilze und Infektionen, kein schoenes Thema und wenn man staendig daran denkt wuerde man so oder so gar nichts mehr essen wollen, da der hygienische Standard in Indien dann doch eher fragwuerdig ist.

Irgedwann hat er mir dann ganz verstohlen dass Foto seiner heimlichen Freundin gezeigt, ist das nich suess, was natuerlich streng geheim bleiben muss.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.