Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Trichy - digitales Disaster: ...der Witz des Tages und ab nach Coimbatore

16.03.2007

Bevor ich Trichy verlassen wuerde wollte ich unbedingt nochmal bei der Polizeiwache vorbeischauen, vielleicht hat ja doch jemand meine Kamera dort abgegeben. Der telefonische Versuch ist aufgrund der miserablen Englischkenntnisse der Beamten gescheitert und trotzdem hab ich mich voll Erwartung auf den Weg dorthin gemacht. Warum lachen mich nur alle aus, ich hab doch nur gefragt ob meine Kamera wieder aufgedacht ist. Den Witz des Tages, der auf meine Kosten ging, fand ich nicht im entferntesten lustig und ich musste meinen Aerger erstmal hinunterschlucken. Ironischerweise haben mir die Beamten versichert ich wuerde meine Kamera in den naechsten 6-12 Monaten wiederbekommen, wer's glaubt, da konnte ich dann mal lauthals lachen, hihi. Somit waren wir quitt doch mein Schatz ist fuer immer verloren, jetzt ist auch der letzte Funken an Hoffnung erloschen.

Schnell weg aus Trichy. Ausserdem bin ich heilfroh das ich das Rattenloch, schlimmer gehts nimma, der letzten zwei Naechte hinter mir lassen kann. Ohne Kamera sollte mein naechstes Ziel Coimbatore sein. Eigentlich eine Handelsstadt in die es nicht sehr viele Touristen zieht, doch ein idealer Stopp auf dem Weg nach Ooty. Die Fahrt war mit mehr als 5 Stunden wiedermal extram lang und erst am spaeten Nachmittag konnte ich mich aus dem engen Teil befreien. Neben mir sass ein breitschultriger Inder und die Sitzgelegenheiten waren eindeutig zu klein fuer uns beide. Das Resultat, ein Kampf um jeden Millimeter den keiner fuer sich entscheiden konnte.

Comibatore ist ein mehr als belebte Stadt. Der Vekehr tost mit unglaublicher Wucht und selbst in den kleinen Seitenstrassen wo sich die meisten Hotels in der Naehe des Busbahnhofes befinden findet man sich in einem Strom aus Kraftfahrzeugen und Menschenmassen wieder. Die Fortbewegung ist daher ziemlich schwer und man muss aufpassen nicht unter die Raeder oder Schuhe zu kommen. Die Hotelsuche war eine Plackerei, wenn man nach Mittag auf Suche ist das meistens problematisch. Die ersten 7 Hotels, die ich abgeklappert habe konnten keine Zimmer anbieten. In der Tour gings weiter und als ich mir schon ausgemalt hatte auf der Strasse zu schlafen wurde ich doch noch fuendig. Das Blue Star war in meinem Reiserfuehrer erwaehnt und abgesehen von der baufaelligen Rezeption war das Zimmer makellos, das beste das ich bisher in Indien hatte. Natuerlich ist der Preis auch demetsprechend hoeher doch ab und zu kann man sich ruhig mal was goennen.

Gegenueber ist uebrigends ein nettes Gartenrestaurant (Gayathri Bhavan) in dem man in einer entspannten Atmossphaere hervorragendes indisches Essen, auf Wunsch auf chinesisch, zu einem fairen Preis geniessen kann.

Allein zu reisen ist immer wieder ein Abenteuer und die meisten Inder fragen einen ob man keine Freunde oder Familie hat und bedauern die Einsamkeit. Tatsaechlich ist weitaus aufregender. Die Menschen gehen viel oefters auf einen zu und man ist ueberdies vogelfrei und kann seine eigenen Wege gehen. Natuerlich ist es auch schoen ab und zu eine Begleitung zu haben, was sich sowieso meistens von selbst ergibt. Insbesondere Indien ist ein guter Ort zum allein reisen, da man praktisch nie allein ist und die offene Art des kommunikativen indischen Voelkchen's macht es einem wirklich sehr einfach. Selbst beim Essen ist man meist nicht lang allein und mit den Menschen ins Gespraech zu kommen, selbst wenn sie kein Englisch sprechen, geschieht automatisch. So trifft man Militaeroffiziere, Marketinassistenten die fuer oesterreichische Firmen arbeiten, Chemielaboranten, Farmer, Steinmetze Krankenschwestern und sonstiges Verkaufspersonal. Die Bandbreite an Charakteren und unterschiedlichen Persoenlichkeiten ist imens und es ist immer wieder interessant mit den Menschen, welche Kaste auch immer, zu plaudern.

Auf Umwegen, ueber ein Kodak foto labor, bin ich auf ein Geschaeft fuer Digitalkamera's gestossen. Tatsaechlich bin ich mindestens 100mal im Kreis gelaufen bis ich es gefunden habe. Wenn man in Asien nach dem Weg fragt ist die Wahrscheinlichkeit sich zu verlaufen ziemlich grosse, naja zumindest sind sie sehr freundlich

So kurz nach meinem schmerzlichen Verlust eine bittere Sache. Doch in der Auslage trohnte mein gebliebter Schatz. Wow, eigentlich bekam ich die Auskunft das man dieses Modell nur in Chennai, welches ziemlich weit vom Schuss liegt und das ich schon hinter mir gelassen hatte, kaeuflich erwerben kann. Als ich nach dem Preis gefragt habe, ist mir die Kinnlade hinuntergefallen. Verdammt das ist ja fast genauso teuer wie in Oesterreich. Es gibt auch noch andere Modelle zur Auswahl doch auch nach naehrer Betrachtung konnte ich mich fuer keines entscheiden. Wie ich das Gefuehl habe sind die Verkaeufer verhandlungsbereit und um nichts zu ueberstuertzen werde ich mir eine Strategie ausdenken um einen guten Preis herausschlagen zu koennen. Eindeutig die richtige Entscheidung, denn nach der langen Busfahrt konnt ich ohnehin nicht mehr klar denken und morgen ist schliesslich auch noch ein Tag.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.