Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

back to bhubaneswar

23.02.2007

Bye Bye Konarak. Laut Reisefuehrer stand uns eine mind. 3-4 stuendige Horrorfahrt, inclusive ein Umstieg in Pipli, bevor. Zudem wuerden die Busse in diese Richtung meist unertraegliche lange Wartezeiten mit sich bringen. Doch das Glueck war auf unserer Seite, der Bus ist gleich nach dem wir eingestiegen sind losgefahren und im rasanten Tempo, ohne Umsteigen, waren wir keine 2 h spaeter back to bhubaneswar. Wunder gibt es immer wieder, manchmal ist das Bussystem ueberraschend effektiv, wobei man nicht allzu oft darauf hoffen sollte. Bubaneswar ist ein Ort mit sehr positiven Erinnerungen fuer mich und irgendwie hab ich mich darauf gefreut wieder hierher zu kommen.

In meinem Stammcafe, welches uebrigends auch fabelhaftes Essen auf den Tisch zaubert haben wir uns ein masala dosa gegoennt (Riesenfladenkonstrukt mit wuerzigen Kartoffelfuellung und zwei leckeren Saucen zum dippen). Das ganze haben wir dann mit einem leckeren Cai heruntergespuelt. Die sensationellen Wandmalereien stamen uebrigends von einem der Kellner, der jedoch ziemlich bescheiden damit umgeht.

Zugfahren in Indien ist ueberraschend angenehm, billig und man kann in angemessener Zeit ziemlich weite Strecken zuruecklegen. Ein Ticket zu loesen ist dafuer ungleich schwerer. Meistens sind die Zuege schon Tage im Voraus ausgebucht und so sollte man sich rechtzeitig um eine Fahrkarte bemuehen. Oft landet man auf der Warteliste, wobei auch in diesem Fall die Chancen eigentlich nicht sehr schlecht stehen, wobei man nie wissen kann. Sofi wird am 26.02 weiter nach Kolkata (Norden) fahren und ich werde nach Chennai weiter in den Sueden vorstossen. Um nicht in die Unannehmlichkeit an einem Ort festzustecken zu kommen wollten wir uns frueh genug um die Weiterreise kuemmern. Wir haben den halben Tag damit verbracht von einem Schalter zum anderen zu irren und sind zu guter letzt an einem speziell fuer Touristen, Diplomaten und Frauen zustaendigen Plexiglaskasten gelandet.

Das Verhalten vieler Inder, auch untereinander, ist oft mehr als rauh und somit muss man damit rechnen dass die Bereitschaft sich in eine Warteschlange einzureihen fuer die meisten nicht in Fragen kommt. Sie draengen, stossen und wenn man an der Reihe ist, pfischt bestimmt eine Hand von hinten daher um schneller an der Reihe zu sein. Unser Yogalehrer in Puri hat uns den weisen Rat gegeben nicht allzu zu hoeflich zu sein, da es meistens sogar von Nachteil ist, und uns ein wenig an die rauhen Sitten anzupassen. Freundlichkeit sollte man jedoch auf alle Faelle respektieren und es dementsprechend im gleichen Maas zu erwiedern.

Sofi bekam Wartelistenplatz Nr. 83 und ich durfte die 3 fuer mich beanspruchen. Der Beamte am Schalter hat uns erklaert das die Chancen gut stehen und so verliessen ziemlich entspannt das Gebaeude. So viel Stress fordert natuerlich Massnahmen und so haben wir den Weg zurueck ins Hotel damit verbracht bei den vielen Strassenstaenden alles zu probieren was uns in die Finger kam. Wow die kulinarische Vielfalt, besonders im vegetarischen Bereich ist wirklich einmalig und man findet immer etwas neues. Auch die vielen Outdoorcafe's haben immer wieder neue Leckereien in ihren Einmachglaesern versteckt. Buon appetit. Vollen Bauches sind wir dann schliesslich ins Hotel zurueckgerollt.

Am Abend sind wir dann noch ein wenig durch die Stadt spaziert und rund um den Station Square konnte man die moderne Seite Bubaneswar's deutlich erkennen. Modeboutiquen mit westlichen Werbeplakaten, Supermaerkte und viel Leuchtreklame stehen im eindeutigen Gegensatz zu den restlichen Teilen dieser mittelgrossen Stadt. Indern sind fuer ihr verhandlungsbereitschaft und geschaeftstuechtigkeit bekannt und so muss man oft aufpassen nicht in verhandlungstechnische Fallen zu tappen. Wasser, Hygieneartikel und Lebensmittel sind hier mit einem Richtpreis (man muss oftmals genauer hinschauen) versehen, was es den Schlitzohren ziemlich schwer macht mehr als angemessen zu verlangen. Das System ist echt genial, es lohnt sich auf alle Faelle diesen Preis zu checken, da manch einer dann doch probiert ein wenig mehr aus einem herauszuleiern. Erneut sind wir Opfer unerhoert frueher Check out Zeiten und muessen unser Zimmer schon um 08:00 morgends raeumen. Jaja, ich weiss so mancher von euch muss erheblich frueher aus den Federn, doch die Proffession des Traveller laesst einem normalerweise die Wahl des Starts in einen neuen Tag. Zeitig ins Bett zu kommen waere sicher von Vorteil gewesen, doch Sofi und ich haben es vorgezogen bis spaet in die Nacht alle moeglichen Songs zu singen, die uns gerade in den Sinn kamen (waren ziemlich viele). Tralala, einzig allein eine Gitarre hat uns gefehlt.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.