Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

im Schneckentempo nach Satpada....: Chilika Lake - Ahhhh, Uhhhh, Ohhhh.......

18.02.2006

Ein neuer Tag, wir wurden von den sanften Klaengen der heimischen Vogelwelt in die Wirklichkeit zurueckgeholt. Der Chilika Lake ist bekannt, besonders in den Wintermonaten von Dezember bis Februar, Heimat zahlreicher Zugvoegel zu sein. Pelikane, Stoerche, Flamingo's und noch etliche andere flatternde Wesen tummeln sich in der ueppigen Wasserwalt rund um den See. Da die Erkundung des See's, insbesondere jene der ueberaus seltenen Irawadi Delphine, augrund der stolzen Groess e von 1100 km/2 nicht so einfach ist muss man zwangslaeufig auf einen schwimmenden Untersatz zurueckgreifen. Die Anmietung eines privaten Bootes haette unseren finanziellen Mittel gesprengt und somit mussten wir, wenn auch ein wenig widerwillig, auf eine Tourgruppe zurueckgreifen. Augrund des gluecklichen Umstands, dass wenige westliche Touristen sich in diese Ecke verirren war unser Boot ausschliesslich mit indischen Touristen besetzt was dem dem ganzen einen typischen Charakter verliehen hat. Tatsaechlich sind sie ausser dem auesseren Erscheinungsbild dem westlichen Pendant gar nicht so unaehnlich. Sie schleppen Kamera's, zuweilen noch das alte "dreh das Rad fuers naechste Foto", an Bord, tragen Designersonnenbrillen, quicken in ihr Handy und mampfen Kartoffelchip's. Schon auf dem Weg zum Boot kamen wir mit einem sehr netten Mann aus Kolkatta ins Gespraech und er hat uns gleich zu Beginn seine Fotos der letzten Ausfluege gezeigt und somit interessante Plaetze fuer unsere zukuenftige Route offenbart. Sein Englisch war perfekt und besser als jenes von Sofi und mir zusammen. Ploeztlich ging ein Raunen durch die Menge, jemand hatte einen Delpin gesehen und so starrten nun alle erwartungsvoll auf die Weiten des See's hinaus. Immer wieder wenn ein Exemplar auftauchte folgte einem ueberschwenglichen Ahhhhh ein triumphierendes Uhhhh und wenn das Spektakel vorbei war ein entaeuschtes ohhhh. Es war wirklich zum bruellen und nebenbei konnte man die fazinierenden Tiere in ihrer natuerlichen Umgebung erleben.

Eigentlich sehen die fischigen Zeitgenossen eher wie Wale (abgerunderter flacher Schaedel) aus und auch ihre Dimensionen, ausgewachsenes Tier zwischen 1.75 und ueber 2 Meter, lassen die Aehnlichkeit mit einem Delphin nur wage erahnen. Wie die grosse Tafel am Hafen verraten hat wir der Schutz der Tiere ziemlich gut gehandhabt. So darf sich kein Boot naeher als 50m an die Tiere heran und im hauptsaechlichen Delphingebiet sind nicht mehr als 5 Boote erlaubt. Was in der Theorie gut klingt ist wird in der Praxis natuerlich weniger streng gehandhabt. Zeitenweise waren die Tiere naemlich nur an die 5 Meter enfernt und wenn mal welche weiter weg auftauchten dann ist das Boot sofort in dieselbe Richtung nachgejagt.

Unserer weiterer Weg fuehrte uns zu einer Insel mit Wuestenflair auf dessen westlicher Flanke ein kuenstlicher Kanal geschaffen wurde, welcher den Suesswassersee mit dem Golf von Bengalen verbindet. Das Zusammentreffen sorgt fuer einen interessanten Wellengang und war ziemlich beeindruckend. Ansonsten gab es eigentlich nur einen hungrigen Hund zu sehen, der an den ueberresten einer Seeschildkroete genagt hat und eine paar Fischer die geschickt ihre Netze ins Wasser warfen.

Auf dem Rueckweg passierten wir nochmal das Hauptgebiet der Delphine. Diesmal waren wir noch naeher dran und ein paar extrovertierte Exemplare schossen aus dem Wasser und versetzten die schlafende Besatzung des Bootes in freudiges Gejohle. Samar, der nette Inder von zuvor, hat uns nach dem Anlegen (die Tourt hat ca. 3h gedauert und 100 Rs, ca. 2Euro gekostet) seine Visitenkarte zugesteckt hat wollte auch die natuerlich auch die Gelegheit nuetzen ein paar Westler abzulichten. Er hat uns herzlich eingeladen, falls wir mal nach Kolkatta kommen sollten uns die Stadt zu zeigen und wenn wir irgendwelche Fragen ueber Indien haben oder Schwierigkeiten haben sollten koennen wir uns bei ihm melden.

Mittlerweilen war es schon Nachmittag und wir waren auf der Suche nach einer Transportmoeglichkeit zurueck nach Puri. Wir stiessen auf den gleichen Bus, welcher uns schon hier her gebracht hatte und die Verantworlichen haben uns freudig begruesst. Der Bus war eigentlich schon voll und unser Gepaeck noch im Hotel. Rasenderweise waren wir keine 5 Minuten spaeter wieder beim Bus und ueberraschenderweise wurde ein Sitzplatz fuer uns freigehalten, echt nett. Diesmal habe ich um einiges mehr von der beeindruckenden Landschaft mitbekommen, auf der Hinfahrt hab ich ja meistens geschlafen, und vor allem an den Auslaeufern des See's tummelten sich unglaublich viele verschiedene Vogelarten und die leuchtend gruene Wasserlandschaft war schlichtweg atemberaubend.

Diesmal dauerte die Fahrt nicht ganz so lange und nach 2 Stunden, fuer 45km eindeutig zu lange, erreichten wir schliesslich wieder Puri. Back to Puri, haben wir uns wieder im Dreamland Cottag einquartiert, der Besitzer uns seine Familien sind wirklich sehr nett und das Zimmer, wenn man nicht genauer hinschaut, mehr oder weniger akzeptabel.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.