12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit

Reisezeit: Juli - Dezember 2006  |  von Catharina Schulze

Laos! - 14.08.06: VANG VIENG - 16.08.06

da wir demnaechst in luang prabang ankommen moechten, haben wir heute morgen in vietniane den bus in richtung norden genommen. ausserdem moechten wir die zeit so effektiv wie moeglich nutzen. die fahrt nach lung prabang dauert allerdings von vientiane aus etwa 9 stunden. aus diesem grund haben wir uns dazu entschlossen in vang vieng einen tag zu uebernachten und am naechstebn tag, also quasi morgen weiter nach luang prabang zu fahren. so sitzen wir nicht den ganzen tag im bus sondern haben gleichzeitig noch was vom tag.

mitags kamen wir in vang vieng an. wir orderten uns ein zimmer in einem kleinen (unwahrscheinlich gemuetlichen) bungalow, luden unser gepaeck ab und mieteten uns zwei fahrraeder um die gegend, und speziell die hoehlen zu erkunden. leichter gesagt als getan... aber alles nach der reihe:

wir gurkten los mit dem wunsch in eine der vielen hoehlen zu klettern, die es um vang vieng gibt. es fing mal wieder an zu regnen. das war uns allerdings noch ein bisschen egal. ist halt regenzeit, macht auch nichts. wir passierten eine bruecke (auf der wir erstmal wegezoll zahlen mussten: 3000 kip (= 25 cent ) pro nase). es ging weiter an reisfeldern vorbei, huetten, spielenden kindern, gemuesekarren usw. schliesslich kamen wir an ein schild, das darauf hinwies, dass man hier seine raeder abstellen und dem folgen koennte, denn in 600 m entfernung befindet sich eine hoehle. "prima" dachten wir uns und schlossen die raeder ab. der weg (ca. 15 cm breit und extrem matschig durch den regen) fuehrte durch viele reisfelder und nach ungefaehr 20 min. fragten wir uns wie weit eigentlich 600 m sein koennen. egal, wir latschten weiter. marta meinte: "oh oh, wenn meine eltern jetzt wuessten, dass ich gerade durch die pampa von laos laufe... ui ui ui..." "hm" meinte ich "ich glaube meine eltern wuerden den kopf schuetteln"... wir rutschten weiter. von weitem sahen wir eine person auf dem gleichen weg auf uns zu kommen. ich sprach ihn gleich mal unverbindlich an, ob er gerade aus der hoehle kommt und wir intrviewten ihn nach seinen erfahrungen und empfehlungen. "habt ihr eine taschenlampe dabei?" super, hatten wir natuerlich vergessen... "wenn ihr keine lampe habt ist es langweilig". "aha. hm. doof. danke. schuess!" wir wollten trotzdem mal einen blick riskieren und glitsch auf dem matschigen weg weiter, balancierten auf bambusbewaesserungsanlagen, bestaunten die natur (lotuseffekt), vierspuerige ameisenhighways und kamen schliesslich nach gefuehlten 6000 m voellig durchnaesst an einer kleinen bambushuette an. dort mussten wir mal wieder 7000 kip zahlen (an einen kleinen runzeligen laoten). der schickte uns einen 19-jaehrigen guide mit, der auch zwei taschenlampen plus stirnlamope hatte. angenehm zu gehen war der weg wirklich nicht. aber zu dem zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass der weg von meter zu meter schlimmer werden wuerde. ploetzlich wurde es steinig und sak (der guide) sprang wie eine elegante gazelle durch die walachei, waehrend marta und ich zusahen, dass wir nicht wegrutschen und in den parallel verlaufenden fluss fallen. das waere sehr unschoen gewesen... steinig ist allerdings nach weiteren 100 m gar kein ausdruck mehr gewesen. wir mussten ploetzlich einen teil des berges hinauf klettern. nach meiner fuji tour habe ich ja eigentlich erstmal genug vom berg, aber wo wir schonmal unterwegs waren, wollten wir uns ja die hoehle nicht entgehen lassen. es wurde allerdings katastrophal. es regnete noch immer in stroemen, so dass man staendig von steinen oder im matsch weg oder abrutschte und man gleichzeitig aber mehrere meter hochklettern musste. wir waren mittlerweile so dreckig, dass wir uns selbst kaum wieder erkannten und waren so am schwitzen, dass wir nicht mehr wussten, ob es der regen oder unser schweiss ist, der uns vom gesicht tropft. es wurde immer steiler, steiniger und unangenehmer und wir beratschlagten, ob wir nicht besser umkehren sollten, weil wir den gleichen weg ja schliesslich wierder hinunterklettern mussten (daran mochten wir noch gar nicht denken...). der guide meinte aber, dass es nur noch ca. 2 min waeren, dann waeren wir am hoehleneingang. wir nahmen ihm das ab, stellten allerdings hinterher fest, dass es 2 min. in seinem tempo und etwa 15 min in unserem tempo waren. nach insgesanmt 45 min standen wir vor der hoehle. wir kletterten hinein (kein mensch war natuerlich hier oben...), der guide nahm mich an die hand, leuchtete den weg, und marta kam mit stirn und taschenplampe hinterher. das war auch mal wieder ein unwirkliches gefuehl. man steht ploetzlich in einem riesenberg mitten in laos. das haetten wir vor einem jahr auch noch nicht gedacht. man konnte kein tageslicht mehr sehen, aber mit dem minifunzeln wage erkenne, dass um uns herum viele stalagtiten und stalakmiten stehen bzw. hingen. "schoen, schoen, aber wie weit wollen wir denn noch in den berg hinein?" "only 2 minutes" ... "ja, sehr witzig, das hast du vorhin auch schon gesagt..." zwischendurch war ploetzlich ein loch im hoehlenfussboden und ich sagte zum guide, dass er doch bitte mal hineinleuchten soll. es war dunkel und es klang unten irgendwas. "ja, schoen, schoen" sagte ich, lass uns mal weitergehen.... ich ueberlegte mir, dass durchaus ja auch jemand allein in die hoehle klettern koennte, nicht mehr aus dem loch herauskommt und dort verendet... ich mochte nicht weiter daruebr nachdenken und draengelte weiter. marta immer hinterher. nach ca. 15 min hatten wir allerdings genug und wollten wieder zurueck, denn ploetzlich erinnerte uns das ganze wieder an die cu chi tunnel in vietnam. wir kletterten zurueck. und das war wirklich aufregend. als wir den bergabstieg am hoehleneingang begannen, fiel erstmal meine badelatsche (die im uebrigen das voellig falsche schuhwerk darstellte, ich weiss...) in mehrere meter tiefe. "ja, da kommste jetzt nicht mehr dran" sachte marta. und so isses auch. ich entschloss mich die zweite latsche auch zu entsorgen und kletterte barfuss weiter. das ging im uebrigen sowieso viel besser und nach einiger zeit schloss sich auch marta mir im barfusslaufen an. wir schwitzten mal wieder ohne ende und wir fingen auch mal wieder an zu fantasieren. "marta, ich rieche die chemikalien deiner dauerwelle (aus vietnam) immenoch!" (obwohl sie etwa 2 m vorging). ich ueberquerte mehrere ameisenautobahnen, rutschte und fluchte. marta wurde zwischenzeitlich aus konzentrationsgruenden etwas still, waehrend ich mich mal wieder mit meinen selbstgespraechen von unserer unschoenen und etwas beaengstigenden lage versuchte abzulenken... ploetzlich schrie sie auf und ich sah sie nur noch rutschen. sie rutschte auf den guide zu, umarmte ihn im fall, so dass er mitrutschte. schallend lachten sie, als sie zum stehen kamen. aber ganz so viel zum lachen hatten wir sonst nicht waehrend des abstiegs... oh oh. wir haben uns den guide geteilt. ich ging mit ihm hand in hand durch die hoehle, auf dem abstieg half er marta. ich haette allerdings auch eine sicherheitshand gebrauchen koennen... ich hielt mich an lianen und steinen, baeumen und aesten fest. das ging soweit ganz gut. bis ich einen abgebrochenen ast einer liane uebersah. ich hielt mich fest, kletterte, liess die liane wieder los. leider bohrte sich der abgebrochene ast in meine hand und riess mir ein paar zentimeter der hand auf. ich blutete wie ein schwein, hatte schuerfwunden am unterschenkel, marta hatte wieder neun neue moskitostiche (trotz autan), abschuerfungen an beiden knien usw... irgendwann (keine ahnung wie wir das geschafft haben, wir hielten es vorher fuer fast unmoeglich...) kamen wir dann wieder auf den glitschigen wegen zwischen den reisfeldern an. (die hatten wir vorher schon als aufregend interpretiert)... nun sind wir abgehaertet. man man... dat sach ich euch, von hoehlen und bergen haben wir erstmal genug.

wir radelten zurueck und duschten erstmal. ich konnte mich nicht ganz vom dreck befreien, da mittlerweile der schlamm eingetrocknet war... eigentlich muesste ich mich einweichen. aber eine badewanne gibt es hier nicht... naja, auf jeden fall sind wir jetzt einigermassen sauber und voellig ko. eben gab es laotisches abendessen (laap (beef mit koriander und tausend anderen gewuerzen), curry und reis) und gleich werden wir uns noch auf die terrasse unseres bungalowes setzen.
"ich wuerde sagen wir haben uns ein laobeer verdient, was meinst du dazu, marta?" "finde ich auch!" sagt sie.
na dann nix wie los!

hier sind die fotos!
liebe gruesse von catha und marta

Vang Vieng

Vang Vieng

Mitten im Reisfeld

Mitten im Reisfeld

Wunder der Natur

Wunder der Natur

Unser Guide im dichten Dschungelauf dem Weg zur Hoehle

Unser Guide im dichten Dschungelauf dem Weg zur Hoehle

Catha klettert hinauf

Catha klettert hinauf

Die Aussicht vor dem Eingang der Hoehle

Die Aussicht vor dem Eingang der Hoehle

Ich bin angekommen und dreckig!

Ich bin angekommen und dreckig!

Unser Guide ist ganz entspannt

Unser Guide ist ganz entspannt

Marta ist auch oben angekommen (im Hintergrund ist der Hoehleneingang zu sehen)

Marta ist auch oben angekommen (im Hintergrund ist der Hoehleneingang zu sehen)

Gefangen in den Tiefen der Hoehle

Gefangen in den Tiefen der Hoehle

In der Hoehle (im Hintergrund sieht man schon Tageslicht)

In der Hoehle (im Hintergrund sieht man schon Tageslicht)

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln" Dieser Weisheit werde ich nach meinem Referendariat und somit bestandenen 2. Staatsexamen auf den Grund gehen (ich bin jetzt Lehrerin!!).
Details:
Aufbruch: 19.07.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.12.2006
Reiseziele: Japan
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
Singapur
Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Catharina Schulze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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