12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit

Reisezeit: Juli - Dezember 2006  |  von Catharina Schulze

Japan! - 20.07.06: KYOTO No.1 - 24.07.06

puuuuu! heute war wieder ein aufregender tag! zuerst muss ich mal schnell loswerden, was gestern abend noch so abging nachdem ich meinen bericht geschrieben habe.
folgendes: ich kam in mein 4er-dorm zurueck und die zimmermitbewohnerinnen (deutsche maedels) standen davor. ich habe mich als neue mitbewohnerin vorgestellt und sie waren ueberrascht, denn sie meinten, dass bereits alle 4 betten besetzt seien. hm, dachte ich, das ist ja mysterioes, denn auf meinem schluessel stand "309". eine mitbewohnerin ist also zum (besagten unfreundlichen) hostelman gegangen und hat ihm die lage geschildert. daraufhin kam er hoch und motzt mich an, warum ich einfach den schluessel genommen habe. "hey, hey" sagte ich "ganz langsam. ich habe meine yh-dokumente unterschrieben und du hast mir den schluessel gegeben. also, calm down..." daraufhin hat er wieder rumgemeckert und meinte, dass das ja wohl nicht angehen koennte, dass ich mir einfach den schluessel genommen habe, ich gehoere naemlich in zimmer no. 310. "ja, ist ja schoen und gut, aber du hast mir mein bettlaken gegeben, meinen yh-ausweis und den schluessel darauf gelegt...". da meine quasi mitbewohnerinnen neben mir standen (ich schaetze mal deshalb) hat er mir das wort im mund umgedreht und meinte, dass er mir den schluessel nicht gegeben habe, sondern ich ihn entnommen habe. "ok" sage ich. "gib mir einfach einen anderen schluessel, ein anderes bett und gut ist". ich merkte, dass es keinen sinn hat mit ihm zu diskutieren, weil er offensichtlich versucht hat sich rauszureden und mir irgendeine schuld in die schuhe zu schieben. ich bin also in zimmer 310 umgezogen (37 C - (ich finde das gradzeichen auf der tastatur nicht...), 7 betten, keine klimaanlage) und habe mal wieder geistige selbstgespraeche gefuehrt ("ganz ruhig, catha, der kluegere gibt nach...") und habe mich neu eingerichtet. im nachhinein stellte sich heraus, dass der hostelreceptionman vergessen hat den schluessel 309 von der theke wegzunehmen als die maedels aus 309 das hostel nachmittags verlassen haben und deshalb angst hatte, dass die 309-bewohnerinnen terror machen, weil jeder auf diesem wege in das zimmer gekommen waere. naja so viel dazu. dafuer habe ich im anschluss noch nett mit den 309ern geplappert. es stellte sich heraus, dass es schueler (ca. 16 jahre alt) von einem koelner gymnasium sind, die mit ihrem japanischkurs eine japanexkursion mit ihrer lehrerin machen. spannend!

im 310 raum ist es auch nett, zwar schweineheiss, aber da muss ich mich ohnehin dran gewoehnen.

heute morgen kam dann gegen 6.30h auf japanisch die durchsage: "fruehstueck! aufstehen, fruehstueck! aufstehen! aufstehen!! aufstehen!" ich dachte mich tritt ein pferd, weil ich direkt unter dem lautsprecher lag... aber das bin ich ja schon aus dem zug von peking nach hong kong gewohnt ich habe mich allerdings genuesslich umgedreht und habe bis 8h weitergeschlafen (hab naemlich kein essen gebucht - irgendwo muss man ja sparen ). ich bin schliesslich entspannt aufgestanden und dachte mir, dass es mal wieder an der zeit ist meinen orientierungssinn zu testen. deshalb bin ich nicht mit dem bus in die stadt gefahren, sondern erst mit der ubahn und dann mit dem zug. sehr lustig fand ich es mit dem ubahn-officemen zu kommunizieren (englisch, japanisch, hand, fuss, laecheln, finger etc...). von der innenstadt aus bin ich einfach mal zu fuss richtunbg downtown gelaufen, hab mir am bahnhofschalter noch ein paar infos zur zugfahrt nach hiroshima geben lassen und dann gings los. kyoto ist eine belebte, nette stadt. ueberall gibt es was zu sehen! nebenbei wollte ich mit meiner kreditkarte noch den ein oder anderen yen abholen. allerdings war das nicht moeglich, weil der beknackte automat keine mastercard akzeptiert. hmpf. morgen muss ich mein hostel bezahlen (14.400 yen), entweder finde ich noch einen anderen automaten, muss zur bank oder ich singe so lange bis der unfreundliche hostelman sagt "ok, es reicht! du musst nicht bezahlen!" hi hi... myttern, vaddern, keine sorge, ich kriege das schon geregelt.

waehrend ich so durch die stadt schlenderte, kam ich an einem cafe vorbei und ich dachte mir "heute ist ja schliesslich weihnachten (katja, ich wuensche dir ein schoenes weihnachtsfest und singe gedanklich mit dir unser lieblingsweihnachtslied und fiedele luftvioline dazu!), ich goenne mir mal einen entspannten kaffee, lese ein bisschen im lonely planet, geniesse die kuehle klimaanlagenluft und dann kann es weitergehen." im cafe entdeckte ich dann einen frommen juengling, der auch im lonely planet blaetterte. ich also zu ihm hingelatscht und mich einfach mal unverbindlich (natuerlich nach hoeflichem fragen) daneben gesetzt. er heisst anders, ist 31, kommt aus norwegen und reist auch 2 wochen allein durch japan. wir haben uns dann fuer den nachmittag verabredet um eine sumoparade auf einer grossen strasse zu sehen und gemeinsam am abend zu essen. danach bin ich wieder weiter meines weges gezogen, habe mir noch einen sehr geniale tempelanlage in higashiyama angesehen und bei der gelegenheit gleich mal eine telefonzelle aufgesucht (in der tempelanlage standen doch tatsaechlich zwei telefonzellen, das hatte ich nicht erwartet...) um meine uebernachtungen am fusse des mount fuji zu buchen. neben mir in der telefonzelle stand ein japaner, der auch gerade am telefonieren war und da es mal wieder am regnen war, sind wir im anschluss ins gespraech gekommen. wir haben uns ueber das reisen an sich unterhalten und dabei stellte sich heraus, dass er tatsaechlich schon mal auf einer messe in hannover war. entfernungen sind nix. er fragte mich, ob ich schon mal karaoke gesungen habe. "naja" sage ich "german style eben". oh man, meinte er, dass muesse ich unbedingt mal gemacht haben. "ja" sage ich, "als musiklehrerin muss ich das definitiv mal erlebt haben!". morgen um 16h gehen wir also karaoke singen, ich bin gespannt und werde berichten!
ja und dann war es auch schon nachmittag und anders wartete bereits oberpuenktlich unter dem verabredeten tempel. wir haben uns die parade angesehen (ungefuer 200 japaner haben neben lautem trommelwirbel und gegroehle drei goldene riesentempel mit reispflanzen und einem goldenen hahn durch die strassen getragen) und sind dann voellig dehydriehrt und hungrig (hinter uns ist eine japanerin umgekippt und wurde von der ambulanz abgeholt, weil sie offensichtlich doch nicht so gut mit der hitze klar gekommen ist wie ich es vorher noch von den japanern "an sich" behauptet habe) in einen japanischen fresstempel eingekehrt. dort haben wir zwei flaschen sakewein getrunken und undefinierbaren fisch und diverse japanische koestlichkeiten weggenagelt. gegen 21h haben wir uns verabschiedet und ich bin wieder richtung hostel geschlendert, denn dieser schlaftempel schliesst um 21.30h die tueren ab. ist also eine art kloster. deshalb heisst es hier: extrem puenktlich sein, sonst muss ich im gingkobaum (die hier ueberall unfassbar riesig wachsen) schlafen.

das war der heutige tag. ich hoffe bei euch ist alles klar soweit?

liebe gruesse von der polizeihauptkommissarin schneider!

ps: die fotos folgen so schnell wie moeglich!

Tempelanlage in Higashiyama

Tempelanlage in Higashiyama

Die Parade

Die Parade

Roher Fisch - unser Abendessen

Roher Fisch - unser Abendessen

Anders und ich vor unserem Fresstempel

Anders und ich vor unserem Fresstempel

Kalter Eistee und japanischer Faecher, so laesst es sich bei Hitze aushalten!

Kalter Eistee und japanischer Faecher, so laesst es sich bei Hitze aushalten!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln" Dieser Weisheit werde ich nach meinem Referendariat und somit bestandenen 2. Staatsexamen auf den Grund gehen (ich bin jetzt Lehrerin!!).
Details:
Aufbruch: 19.07.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.12.2006
Reiseziele: Japan
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
Singapur
Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Catharina Schulze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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