12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit

Reisezeit: Juli - Dezember 2006  |  von Catharina Schulze

Kambodscha! - 23.08.06: ANGKOR WAT (SIEM REAP) - 25.-27.08.06

nach einer weiteren busfahrt sind wir heute in siem reap angekommen. auch diesmal scheint der motor des busses ein problem gehabt zu haben, denn waehrend der pinkelpausen in der pampa wurde der motor nicht ausgeschaltet, sondern mit kalten wasser begossen...

was uns in siem reap am busbahnhof erwartete schockierte mich. das hatte ich bisher noch nie erlebt:
wir fuhren in den busbahnhof ein und von weitem sah man schon um die 50 tuk tuk fahrer auf unseren bus zu rennen. eine englaenderin, die vor mir in der schlange im bus -bereit zum aussteigen - stand, meinte: "i am scared, i don't want to get off..." ja, es ging mir genauso. aber es half ja nix, wir wollten ja schliesslich in unsere hotels. wir stiegen also aus. jedoch kam man so gut wie keinen schritt vorwaerts, weil alle tuk tuk fahrer auf einmal versuchten, uns in ihre tuk tuks zu ziehen. ich versuchte meinen rucksack zu schnappen und aus dem gedraenge zu kommen. marta steckte einige meter hinter mir, ich konnte sie nicht sehen. es war kaum moeglich vorwaerts zu kommen, weil ich an beiden armen festgehalten wurde und wieder jemand anders mir am rucksack zog. als marta und ich dann endlich auf einem fleck standen, reihten sich ca. 20 tuk tuk fahrer um uns. alle schrien gleichzeitig auf uns ein. "madame, guesthouse, here! come! i bring you there for 1500 riel!" "where you want to go? to new town guesthouse? take me! i bring you for 1000 riel!" ich konnte es nicht fassen. sie schrien so laut auf uns ein, dass marta und ich noch nicht mal ein wort auch nur ansatzweise wechseln konnten. wieso schreien sie so auf einen ein? glauben sie, dass jemand gern in ein tuk tuk steigt, wenn er vorher angeschrien, angegrabbelt und am gehen behindert wird? marta hielt sich die ohren zu, weil es einfach zu laut war und in mir kam mein referendariat wieder hoch: "ich glaub es geht los! jetzt ist aber mal ruhe im karton! geht uns aus dem weg, sonst ist was los, aber zack. lass mich los, aber ganz schnell, ist das klar?!!!" dazu ein boeser blick meinerseits und schon war ruhe. allerdings nur fuer ca. 5 sekunden. wir nutzten die "zeit" und schoben uns durch die menge. als wir stehen blieben, ging das ganze wieder von vorne los: alle schrien auf uns ein, wieder versuchte jemand mich an meinem rucksack in sein tuk tuk zu ziehen. marta platzte der kragen und schrie zurueck: "hey, silence! shut up! you! you! you! and you shut up! it is too loud!" und guckte schockiert in die runde. auch die tuk tuk fahrer guckten uns mit grossen augen an. da meldete sich einer und sagte: "aber ich bin ganz leise. ich habe gar nichts gesagt. fahrt ihr mit mir? egal wohin nur fuer 500 riel." (etwa 12 cent) ja, machen wir. wir schoben uns zu seinem tuk tuk (mit spitzenbezug auf den sitzen...) und machten ihm ungefaehr 5 x klar, dass er keinen riel sieht, wenn er uns nicht in unser guesthouse fuer 500 riel faehrt. und siehe da, es klappte.

die ankunft in siem reap war wirklich unglaublich. wir erklaerten unserem tuk tuk fahrer, dass wir ihn so sympathisch finden, weil er uns als einziger nicht angeschrien hat. wir erklaerten ihm ausserdem, dass es total, aber auch echt absolut, geschaeftschaedigend ist jemanden anzuschreien. kein tourist wuerde auf die idee kommen daraufhin in ein tuk tuk zu steigen. "ja" sagt er "aber die anderen verstehen das nicht. ich mag auch keinen krach." sehr sympathisch...

wir gurkten ca. 20 min. durch die wallachei um siem reap und landeten mit verstaubten augen und dreckigen gesichtern (wenn man mit einem tuk tuk ueber kambodschas strassen juckelt wird doch recht viel dreck auf einen gewirbelt) in unserem hotel. dort erwartete uns gleich eine kakerlake an der wand. aber das kann uns auch nicht mehr schockieren. ich gucke mir kakerlaken mittlerweile ganz nah interessiert an. komische viecher sind das...

wir schmissen unsere rucksaecke im hotel ab, latschten in die stadt (und erkundigten uns, wie wir schnell, guenstig und ohne klapprigen bus und schlechte strassen von siem reap nach bangkok kommen) und fuhren anschliessend mit dem tuk tuk nach angkor. dort kauften wir uns einen drei tagespass fuer angkor wat fuer unfassbare 40 $. wir wanderten auf einen berg und auf der bergspitze auf einen tempel (phnom bakheng) und beobachteten, wie die sonne am horizont untergeht. leider war es sehr bewoelkt, deshalb war nicht viel von der sonne zu sehen. unten wieder angekommen (so einen tempel hoch und runter zu klettern ist gar nicht so einfach... die stufen sind mal schmal und hoch und mal breit und steil...) begegneten uns elefanten. ein echt unwirkliches bald. steht pleotzlich ein elefant vor einem. als wir mit dem tuk tuk zurueck fuhren sahen wir ploetzlich affen durch die baeume klettern und am strassenrand sitzen. auch unglaublich unwirklich. als norddeutscher ist man es ja nicht wirklich gewoehnt einen affen am strassenrand sitzen zu sehen (als sueddeutscher vermutlich auch nicht).

ich konnte es nicht fassen als ich am naechsten morgen (26.08.06) um 6 uhr mit unglaublichen bauchschmerzen aufwachte. es war soweit: ich hatte magenkraempfe und durchfall. abgekaempft legte ich mich wieder in mein moskitozelt und hoffte, dass das nur eine einmalige aktion war. aber das war es leider nicht. gleich nach dem fruehstueck rief mich unser klo zurueck...
wir fuhren relativ frueh nach angkor wat, weil wir den ganzen tag fuer die riesen tempelanlagen nutzen wollten. immodium akut half mir gluecklicherweise "alles" beisammen zu halten. leider konnte ich nichts gegen die magenkraempfe tun. alle paar minuten musste ich mal stehen bleiben und meinen oberkoerper kruemmen, weil es im stehen einfach nicht auszuhalten war. verdammt noch mal. habe ich jetzt auch amoebenruhr? was tun? wir koennen in siem reap auf gar keinen fall ins krankenhaus gehen. im lonely planet steht ueber das krankenhaus in siem reap (in ganz kambodscha gibt es zwei krankenhaeuser, eines in phnom penh und eines in siem reap): it's best to avoid the hospitals unless you want your condition to worsen... super...

aber wir sind in angkor wat! deshalb lassen wir uns von unseren schmerzen nicht unterkriegen. wann ist man schon mal hier? die tempel sind wirklich beeindruckend. marta traeumt von angkor wat seit sie 15 ist und konnte ihr glueck kaum fassen als wir auf angkor wat zu gingen.
ich persoenlich bin ja auch von ta prohm sehr angetan. in diesem tempel hat sich der dschungel selbststaendig gemacht. als wir durch die alten reaume des tempels gingen dachte ich, wir sind in einer anderen welt. wisst ihr was ich meine?

hier die fotos aus angkor!

gruss von catha und marta

Auf dem Weg nach Angkor Wat

Auf dem Weg nach Angkor Wat

Steile Treppen fuehren zu den Tuermen von Angkor Wat

Steile Treppen fuehren zu den Tuermen von Angkor Wat

Der Dschungel macht sich selbststaendig... und Marta steht mittendrin (Ta Prohm)

Der Dschungel macht sich selbststaendig... und Marta steht mittendrin (Ta Prohm)

Beeindruckend!! (Der Tomb Raider Baum in Ta Prohm)

Beeindruckend!! (Der Tomb Raider Baum in Ta Prohm)

Affenmama mit Affenkind am Strassenrand

Affenmama mit Affenkind am Strassenrand

Ein Schwertransporter 
(Spinne wird nach Erlegung abtransportiert und den gesamten Baum hochgetragen)

Ein Schwertransporter
(Spinne wird nach Erlegung abtransportiert und den gesamten Baum hochgetragen)

Filigrane Arbeiten an einer Tempelwand (Bayon Tempel)

Filigrane Arbeiten an einer Tempelwand (Bayon Tempel)

Wir beide im Tempel... kaum zu glauben!

Wir beide im Tempel... kaum zu glauben!

Ein formschoenes Flugzeug, das uns von Siem Reap nach Bangkok bringt

Ein formschoenes Flugzeug, das uns von Siem Reap nach Bangkok bringt

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln" Dieser Weisheit werde ich nach meinem Referendariat und somit bestandenen 2. Staatsexamen auf den Grund gehen (ich bin jetzt Lehrerin!!).
Details:
Aufbruch: 19.07.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.12.2006
Reiseziele: Japan
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
Singapur
Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Catharina Schulze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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