12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit

Reisezeit: Juli - Dezember 2006  |  von Catharina Schulze

Kambodscha! - 23.08.06

heute morgen sind wir um 8h von unserem back-to-basic-1$-hotel nach kambodscha aufgebrochen. es regnete in stroemen. ich musste unweigerlich an das (nervige) lied von tokio hotel denken: ich muss durch den monsun, hinter die welt, bis kein regen mehr faellt... wenn man ploetzlich im monsun steht, gewinnt der text eine ganz neue bedeutung.

wir sind mit einem boot (das so aussieht wie auf dem foto gestern) abgeholt worden und an das ende der insel gefahren um unsere tickets abzuholen. wieder auf dem boot ging es in 25 min. ueber den mekong. am festland sprangen wir in einen minibus und gurkten mit ein paar anderen leuten in richtung kambodschanische grenze. kurz vor der grenze hielten wir an einem laotischen "office" und haben unseren ausreisestempel im pass erhalten (und mussten mal wieder einen dollar zahlen, keiner weiss wofuer...). wieder im bus ging es weiter zur grenze. dort wurde wieder gehalten. ein paar leute hatten noch kein visum, das konnten sie hier erhalten. ich hatte meins schon und sah mich ein bisschen in der gegend um: jetzt sind wir also in kambodscha. krass. ich konnte noch auf laotischen boden sehen und trotzdem konnte ich mir einreden, einen untertschied zwischen den laendern zu sehen. ich stand so in der gegend rum als mir marta voellig gebeutelt entgegen kam... sie war 10 min. zuvor auf dem weg zum officer, der ihr das visum ausstellen sollte. leider waren die stufen auf der veranda durch den vielen regen mal wieder so glitschig, dass sie die treppe herunter gefallen ist: rechte pobacke und rechter unterarm sind nun lediert. zwar nicht gebrochen, aber auf jeden fall geprellt. spaet am abend streckte sie mir ihren hintern ins gesicht und ich erschrak: so eine blaue backe hatte ich bis dahin noch nie gesehen... ui ui ui...

wir stiegen wieder in den bus und erfuhren von ein paar mitfahrern, dass ihr freunde vor ein paar tagen auf dem weg nach phnom penh (unserem eigentlich ziel) waren und unterwegs ein reifen geplatzt und die achse gebrochen ist. sie mussten deshalb in einem hotel uebernachten (ueberteuert) und kamen mit unendlicher verspaetung und einer horrorfahrt in phnom penh an. wir vertrauten wieder auf unser gleuck. es platzte zwar kein reifen und es brach auch keine achse, aber toll war die busfahrt trotzdem nicht.
gegen 16h kamen wir in kratie an, wo wir ein paar leute ausgeladen haben. ploetzlich hiess es mal wieder: aussteigen, bus werchseln. wir: "warum das denn nun schon wieder??" man warte noch auf leute aus einem anderen bus. ok. kann man noch verstehen. ich fragte den busfahrer: "wie lange muessen wir hier warten?" er: "etwa 20 min." ich: "sei ehrlich." "naja, vielleicht 30 min." ich: " ich glaube ich dir nicht. sei bitte ehrlich zu mir." er: "ok, weahrscheinlich eine stunde." ich: "bist du ehrlich?" er: "es koennten auch 1 std 30 werden."

ahja... dass wir am ende geschlagene 3,5 stunden auf den bus warten mussten erwaehnte er vorher nicht. geplant war von den busfahrern, den hotel besitzern und von was weiss ich noch wem, dass der bus so spaet ankommt, dass alle erstmal eine nacht in kratie uebernachten muessen (und dann erstmal ordentlich kohle fliesst, provision etc...) und es am naechsten morgen erst weiter geht. marta hat den busfahrer allerdings sehr schoen zusammen gefaltet. so mussten wir auch nicht in kratie uebernachten und kamen (wenn auch mit erheblicher verspaetung) morgens um 3h in phnom penh an.
ich fand die busfahrt aetzend. fuer marta war es um genau zu sein die schrecklichste fahrt in ihrem leben. die sitze waren elendig hart (was fuer ihr hinterteil nicht besonders guenstig war), ein fenster war nicht zu schliessen (was bei einer staubigen, kambodschanischen strasse recht unvorteilhaft ist), der busfahrer war aggressiv, die strassen waren miserabel, im bus war es affig heiss, der motor wurde auch bei 30 minuetigen pausen nicht ausgestellt, weil er sonst nicht mehr angesprungen waere. das hatte wiederum die folge, dass wir mehrmals tanken mussten unterwegs. das tanken sah so aus, dass der fahrer mit zigarette im mundwinkel in den bus stieg (der tank war ein benzinkanister, der hinter den fahrersitz gebunden war), benzin und wasser in den kanister goss und marta die taschenlampe halten musste. mein rucksack stand daneben und hat ordentlich benzin abbegkommen. who cares...

wie die strassen und die scheibe des busses aussahen, koennt ihr unten auf dem foto sehen.

wir sind in kambodscha. unglaublich! marta geht es unveraendert, ihr durchfall wird nicht besser. sie glaubt, dass sie amoebenruhr hat, eine haeufige krankheit (nicht nur) in asiatischen laendern. ich hoffe das beste, muss allerdings zugeben, dass die symptome leider voll zutreffen. sie moechte erstmal abwarten. am 29.08. geht ihr flug zurueck nach deutschland. sie moechte erst dort zum arzt gehen. das kann ich sehr gut verstehen... hier moechte ich auch nicht zum arzt gehen... mir geht es super, ich kann mich nicht beschweren.

viele gruesse!
catha und marta

Unser Horrortrip auf kambodschas Strassen (zu beachten sind ausserdem die angebohrten Risse in der Windschutzscheibe...)

Unser Horrortrip auf kambodschas Strassen (zu beachten sind ausserdem die angebohrten Risse in der Windschutzscheibe...)

Die Strasse nimmt kein Ende... Erst nach 2,5 Stunden gab es die erste Moeglichkeit abzubiegen.

Die Strasse nimmt kein Ende... Erst nach 2,5 Stunden gab es die erste Moeglichkeit abzubiegen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln" Dieser Weisheit werde ich nach meinem Referendariat und somit bestandenen 2. Staatsexamen auf den Grund gehen (ich bin jetzt Lehrerin!!).
Details:
Aufbruch: 19.07.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.12.2006
Reiseziele: Japan
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
Singapur
Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Catharina Schulze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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