Hans und Rezzo auf grosser Tour in SOA - 1991

Reisezeit: Februar - Juli 1991  |  von Ralph Granzow

Thailand: Trekken im Norden Thailands

17.2
auf zum trekken! nach nem reichhaltigen fruehstueck fahren wir mit nem pick up los, wir das ist eine europaeische ansammlung verschiedener nationalitaeten: 1 oesterreicher (helmut), 3 franzosen, 1 belgier (gerome), 2 hollaender (Julia+martin), 1 niederbayerin (christina) und 2 hessen (isabella+peter), also zusammen 12 leute mit mep unserem guide. wie fahren die ganze zeit bergauf und meistens hinter irgendwelchen stinkenden fahrzeugen her. endlich kommen wir an, jeder bekommt (nur) eine feldflasche und etwas zu essen. zuerst laufen wir auf einem etwas breiteren weg, doch bald biegen wir in einen kleinen trampelpfad ab. mein tuch binde ich mir bald ueber die birne, denn es wird doch ziemlich heiss, obwohl von nov-feb die beste trekkingzeit sein soll!? unsere anstrengungen lohnen sich aber , bald erreichen wir einen fluss, mitten im schattigen wald. urwald kann man dazu nicht sagen, die vegetation ist nicht so "stark", wie in einem regenwald. es waechst sehr viel bambus, sonst meistens laubbaeume. jedenfalls machen wir es uns gemuetlich, essen und trinken was, strecken die fuesse ins wasser und manche gehen sogar in dem recht kalten wasser baden. ich mache mir meine pfeife an und geniesse das faulenzen.nach 2 std gehen wir weiter, und diesmal etwas trekkingmaessiger. zuerst stiefeln wir durch knietiefe wasser, so dass unsere wasserdichten schuhe voll zur geltung kommen (haha)...es laeuft natuerlich alles von oben rein, as solls. dann gehts 2 schwere steigungen hoch, abe rgluecklicherweise waren sie harmloser als sie aussahen. teilweise ist es recht anstrengend, so dass das wasser ausm fluss gut gebraucht werden kann (mit micropur). irgendwann am nachmittag kommen wir an einem dorf an, vorher hatten wir noch ne kleine rast. das dorf liegt an einem leichten hang, strassen oder aehnliches gibt es nicht. saemtliche tiere - schweine, hunde, huehner....- laufen frei herum. sie spielen im grunde die muellabfuhr, denn alles was aus der huette geworfen wird, wird von ihnen aufgefressen. markus und ich schauen uns etwas um, als ein aelterer mann ploetzlich eine papaya aus seiner tasche zieht. er schneidet sie vorsichtig mit seiner rostigen machete auf und bietet sie uns an. wir essen die stuecke auf, obwohl die frucht schon ziemlich ueberreif wirkt. unsere patschnassen schuhe haben wir uns laengst entledigt, sie haengen zum trocknen auf der veranda. der stamm heisst uebrigens lahn-na, in dem dorf leben ca. 200 menschen und von der zivilisation haben sie schon etwas mitbekommen, leben aber noch recht primitiv. sie haben halt ihre holzhuetten und sind hauptsaechlich selbsternaehrer. aber der opiumanbau spielt auf jedenfall noch eine rolle. es ist zwar offiziell verboten, aber wahrscheinlich juckt das hier niemanden.

am abend gibts dann ein reichhaltiges essen, zubereitet von unserem guide, wirklich gut. reis mit vielen beilagen, wie gemuese und fleisch. danach sitzen wir noch alle gemuetlich zusammen. helmut und gerome waren ne zeitlang nicht anwesend, warum war klar: sie rauchen im dorf opium. helmut ist dann auch ziemlich zugekifft, als er zurueckkommt. dann bereiten wir uns auf die nacht vor, jeder bekommt 3 decken und es ist jedem jetzt schon klar, dass es kalt wird. die nacht wird recht kurz, es IST kalt, der boden hart und die sch...haehne fangen das kraehen noch vor dem ersten sonnenstrahl an, und hunde und schweine schliessen sich diesem konzert freudig mit an!

ein schluepfriger aufstieg...

ein schluepfriger aufstieg...

unsere unterkunft fuer die nacht

unsere unterkunft fuer die nacht

der papaya mann...

der papaya mann...

18.2
das fruehstueck faellt voellig westlich aus, toast, marmelade und kaffee. gegen 10 uhr geht los. wir laufen ueber abgebrannte felder, gluecklicherweise gehts bald in schattenspendenden wald. allerdings gehts fast nur bergab, was fuer die meisten trekkingmitglieder probleme mit sich bringt, da sie nicht so gute schuhe mit profil haben wie wir! hier und helfe ich dann den maedels bei starken gefaellen, und irgendwann gibts wieder ne rast. der versprochene wasserfaall faellt zwar etwas klein aus, wir machen es uns aber trotzdem gemuetlich. nach 2 std gehts weiter und wir erreichen bald unseren 2. schlafplatz. diesmal ist es ein dorf der karen. es ist noch abgelegener als das erste, aber ansonsten ist kaum ein unterschied zu sehen. unsere huette war jedoch auf einer seite offen und wir bekommen auch nur 2 decken. wiederum ein gutes abendessen, ploetzlich aufregung weil ein skorpion gesichtet wird. markus probiert bei unserem gastgeber noch ne opiumpfeife, seine begeisterung haelt sich aber in grenzen.
19.2.
am morgen stellt sich heraus, dass die meisten sehr schlecht geschlafen haben, ich fuer meinen teil schlief ueberraschend gut. der dritte tag bringt die touri attraktion nr. 1: elefantenreiten
mittels hochstand erklimmen wir den ruecken der tiere, und als dritte gehen wir ins rennen!
unser elefantenfuehrer hat wohl ziemliches vertrauen zu uns, besser gesagt zu seinem elefanten, denn nach wenigen metern laesst er uns mit dem jumbo alleine. es wird schnell klar, dass er den weg genau kennt, er braucht wohl dazu keinen fuehrer. als er aber seinen chef ueberhaupt nicht mehr sieht, bleibt oskar - wie wir ihn spaeter tauften - stehen, schaut traurig zurueck und sucht seinen fuehrer. etwas spaeter uebernehme ich die rolle des fuehrers: todesmutig springe ich auf den ruecken des elefanten und reite auf ihm! dies bringt mir einige bewundernde blicke anderer trekkingmitglieder ein...oder auch nicht!?
nun zeigt sich, dass oskar ein turbo elefant ist, er ueberholt die 2 vor uns mit geschick und schnelligkeit, und fuer den rest des weges bleiben wir die fuehrenden. oskar muss sogar ab und zu anhalten und warten, damit sich der abstand wieder etwas verringert. allerdings ist oskar nicht nur schnell, sondern auch feucht! er hat die tolle angewohnheit in regelmaessigen abstaenden und vollzuspritzen. prima...aber auch das ueberleben wir, genauso wie die letzten kilometer, die wir per fuss bewaeltigen. nach 2 cokes gehts per pick up richtung heimat, die wir nach knapp 1 1/2 std erreichen. jeder von uns ist ziemlich ausgelaugt und freut sich auf eine dusche und neue klamotten.
mit christina und gerome gehen wir 2 auf empfehlung von 2 hollaendern ins seafood restaurant fatty, wo wir lecker shrimps mit knoblauch und nen fisch mit pilzen essen. nach diesem absolut tollen essen fuer 80 baht lassen wir uns von nem tuktuk heimfahren. gerome, markus und ich rauchen gemuetlich noch ne pfeife, allerdings misslingt mein versuch bei einer bar 2 kleine flaschen von 500 auf 400 baht runterzuhandeln. also muessen wir auf diesen genuss verzichten.

ein Willenloser auf Oskar, dem Turbo Elefanten

ein Willenloser auf Oskar, dem Turbo Elefanten

© Ralph Granzow, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...oder wie habe ich mich eigentlich in SOA „verliebt“???
Details:
Aufbruch: 09.02.1991
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 31.07.1991
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Ralph Granzow berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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