2009 - Zurück nach Australien

Reisezeit: Juli 2009 - März 2010  |  von Mirjam & Nico L.

Victoria & Tasmanien: Great Ocean Road

Die meisten von uns hatten die Tour natürlich gebucht, um die weltberühmte Great Ocean Road entlang zu fahren und die Zwölf Apostel zu sehen, die eins der meistfotografierten Motive Australiens sind. Mir hatten die Grampians schon sehr gut gefallen, aber trotzdem verspürte ich jetzt ein aufgeregtes Kribbeln.
Natürlich besteht die Straße nicht nur aus den Zwölf Aposteln, und so hielten wir erstmal in der Bay of Martyrs (Bucht der Märtyrer). Hier wurden während der Besiedlung durch die Europäer viele der ansässigen Aborigines getötet, indem sie von den Klippen ins Wasser getrieben wurden, daher der traurige Name...
Der nächste Stop war die Felsformation London Bridge, die so hieß, weil sie ursprünglich aus zwei Bögen bestand, die an die berühmte Brücke in London erinnerten. Allerdings stürzte der Bogen auf der Landseite 1990 ein.

Bay of Martyrs

Bay of Martyrs

London Bridge

London Bridge

Inzwischen befanden wir uns im Port Campbell National Park und fuhren weiter zur Loch Ard Gorge, einer wunderschönen, von Felsen eingeschlossenen Bucht. Sie wurde nach dem niederländischen Schiff Loch Ard benannt, das wie so viele andere Schiffe vor diesem Küstenabschnitt Schiffbruch erlitt. Eine junge Frau und ein junger Mann konnten sich in diese Buch retten und hier Schutz finden. Sie heirateten natürlich, allerdings ging der Mann wieder zur See, erlitt wieder Schiffbruch und starb diesmal.
Die Bucht war traumhaft schön und auf jeden Fall eins der Highlights der Tour!

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Nachdem wir uns einige Zeit am Strand aufgehalten hatten, ging es endlich zu den Zwölf Aposteln. Michael sagte uns aber direkt, dass wir am nächsten Morgen nochmal hinfahren würden, da dann das Licht noch besser sei. Aber auch jetzt am frühen Abend war der Anblick atemberaubend. So gewaltig und schön hatte ich es mir wirklich nicht vorgestellt! Ich hätte stundenlang dort stehen und einfach nur diesen Anblick genießen können.
Der Name Zwölf Apostel ist allerdings nicht mehr ganz korrekt: Inzwischen sind nur noch sechs Felsen übrig, alle anderen sind eingestürzt. Die Apostel entstanden nämlich durch Erosion - früher gehörten sie zum Festland, das dann langsam um sie herum weggespült wurde, so dass nur diese riesigen Kalksteinsäulen stehen blieben. Aber die Erosion schreitet natürlich weiter voran, und so stürzt alle paar Jahre wieder ein Apostel ein oder ein Teil bricht weg.
Es gibt verschiedene Holzplattformen am Festland, die durch einen Weg verbunden sind, so dass man herumlaufen und die Apostel aus verschiedenen Blickwinkeln sehen kann. Nachdem wir das ausgiebig getan hatten, ging es nach Princetown in unsere Unterkunft, ein kleines Hostel nicht weit entfernt vom Meer.

Schöner hätte die Great Ocean Road auch in meinen Träumen nicht sein können

Schöner hätte die Great Ocean Road auch in meinen Träumen nicht sein können

Die Zwölf Apostel

Die Zwölf Apostel

Ausblick von unserer Unterkunft

Ausblick von unserer Unterkunft

Am nächsten Morgen ging es also wieder zu den Zwölf Aposteln, und Michael hatte recht: Im Morgenlicht sahen sie sogar noch viel, viel schöner aus. Zum Heulen schön, einfach unglaublich, perfekt, und mit Worten nicht zu beschreiben!

Auch die Weiterfahrt war super, denn die Straße schlängelte sich nun an Stränden und Klippen vorbei und es bot sich ein schöner Ausblick nach dem anderen. Bald waren wir im Great Otway National Park angekommen und machten hier eine kurze Wanderung im Regenwald. Dies war der schönste Regenwald, den ich bisher gesehen hatte. Er hat sich den kühleren Bedingungen Victorias angepasst und besteht daher aus ganz anderen Pflanzen als z.B. der Wald in Cairns. Aber dieser hier gefiel mir noch viel besser, denn einen so grünen und dichten Wald hatte ich noch nie erlebt.

Crimson Rosella

Crimson Rosella

Wanderung im Great Otway NP

Wanderung im Great Otway NP

Zum Lunch machten wir Stop in Apollo Bay, dem wohl beliebtesten Ort der Great Ocean Road. Hier konnten wir einen Stadtbummel machen, aber nach all den traditionelleren Dörfern in den Grampians fand ich diesen konsumorientierten Touristenort eher langweilig und ging lieber an den Strand. Dann ging es auch schon weiter auf der Great Ocean Road, wo jetzt höhere Klippen das Bild prägten.
Unser letzter Stop war in "Surf City" in Torquay, einem riesigem Shoppingdorf, wo sich alles um Surfkleidung dreht. Die meisten von uns wollten aber nichts kaufen, und so hingen wir eine Stunde rum, bis es endlich weiter ging.
Und nun war ich wirklich aufgeregt. Melbourne, die letzte australische Großstadt, die ich noch nicht kannte, von der mir so viele Leute vorgeschwärmt hatten - gleich würde ich da sein!

Apollo Bay

Apollo Bay

Cape Patton

Cape Patton

Gang-gang cockatoo

Gang-gang cockatoo

Juhu - zum ersten Mal sah ich wirklich frei lebende Koalas

Juhu - zum ersten Mal sah ich wirklich frei lebende Koalas

Fairhaven

Fairhaven

Bells Beach - hier wird seit den Sechziger Jahren der älteste fortlaufende Surfwettbewerb der Welt ausgetragen

Bells Beach - hier wird seit den Sechziger Jahren der älteste fortlaufende Surfwettbewerb der Welt ausgetragen

© Mirjam & Nico L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Juli bis November 2009 machte ich ein Auslandssemester an der James Cook University in Cairns. Danach reiste ich vier Monate mit dem Rucksack durch das Land - zunächst schaute ich mit Zentralaustralien und den Süden an und bereiste dann einen Monat lang den Westen, bevor ich vier Wochen in Melbourne und Tasmanien verbrachte. Zum Schluss verbrachte ich dann noch etwas Zeit in Sydney, in Brisbane und im Outback von Queensland.
Details:
Aufbruch: 22.07.2009
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 24.03.2010
Reiseziele: Australien
Hongkong
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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