Thailand, Bali, Australien... (und dann die ganze Welt)

Reisezeit: Dezember 2010 - September 2013  |  von Marten Koch

Thailand: 16.12.2010 - Koh Samui

Neun neuer Morgen bricht über uns herein und zum Glück ist es heute heiter bewölkt...
Will heissen kein Regen aber auch keine übermäßige Sonneneinstrahlung, Steffi hat sich nämlich gestern schön den Pelz verbrannt.
Und ich dachte schon, dass ich der jenige mit dem ersten richtigen Sonnenbrand von uns beiden gewesen wäre... aber ich bin ja
auch gut bewaffnet (Sonnenschutzfaktor 50+ wie ihr euch vielleicht erinnert) Und da das wir heute eh nicht an den Strand, sonder auf die nächste größere Insel wollten, kam uns das Wetter ganz gelegen.
So sind wir also via Katamaranfähre in Windeseile von unserwn Pier in Thong Sala nach Kho Samui geschippert. Obwohl schippern
wohl kaum das richtige Wort ist. Unsere Fähre machte die Strecke in 30 Minuten, wo die anderen Fähren 50 Minuten brauchen.
Dementsprechend unerträglich war auch der Turbinenlerm in der Kabine, was die Lautsprecher an der Wand, die den Ton zu dem
Fernsehprogramm wiedergaben ad absurdum führten.
Auf der insel angekommen, taten wir das, was jeder Fußfaule mensch getan hätte... wir haben uns Mopeds ausgliehen und sind erst mal
losgefahren. Auf Koh Samui ist noch mehr als auf Pangan nur der Küstenstreifen bebaut und zwar so dicht... das es keinen Spaß mehr
macht. alles drengt sich an das nächste egal worum es geht und der Verkehr macht da natürlich keinen Unterschied. und beinahe
alles liegt direkt an der großen Hauptstraße, die einmal Komplett um die Insel führt.
Selbiger sind wir dann auch gefolgt und haben uns ein wenig treiben lassen. Irgendwann kam ein Schild mit der Aufschrift
"Waterfall ==>". Wir sind also abgebogen, dem naiven Glauben folgend, dass wir jetzt einen schönen Wasserfall zu Gesicht bekämen,

von dem wir hätten ein paar Fotos machen können. Quelle surprise... es kam anders. Vor uns eröffnete sich eine art Dschungel-Disney-Land für Arme. Es gab einige Möglichkeiten, wir hätten verschiedene längere oder kürzere Trips auf dem Rücken von Elefanten machen können mit verschiedenen mehr oder mindr attraktiven Sehenswürdigkeiten oder anderen Showbestandteilen.
Eine Tiegershow oder ein Mann der mit Kobras tanzt zum Beispiel.
Wir hätten auch nur besagte Tiervorführungen ansehen können... das hätte den Preis (den der Elefantentrips)
der sich zwischen 100€ und 200€ bewegte auf lächerliche 20€ reduziert. Verarschen können wir uns selber.
Wir sind dann also wieder umgedreht und noch mal in die andere Richtung gefahren, denn da war noch ein Schild, dass wir vorher
übersehen hatten. Dort waren einige Aussichtspunkte und auch ein Wasserfall ausgepriesen. Wir waren gespannt.
Es ging in jedem Fall ungehindert Berg auf und das war doch schon mal etwas wert. Oben am Berg angekommen, hat sich das leise
flüsterhafte Stimmchen, das sich bis dahin fast wie appetit anhörte, in einen vielstimmigen Chor wütender frisch gebackener
Mütter verwandelt. Ich hatte hunger.
Es blieb uns also nicht viel übrig, als das View Point Restaurant zu besuchen. Seit dem ersten Dezember hatte ich mich
nicht mehr so sehr wie zu hause gefühlt... zu mindest in kulinarischer und preisklassentechnischer Hinsicht.
Wer fährt nach Thailand und bestellt Spaghetti Bolongnese? oder Wiener Schnitzel? und und und...
Und der Teil mit dem "echten" Thai-Food sah auch eher aus wie die Auslage an einem Asiaimbiss. Und dann hat mich doch etwas verwundert, es gab in der Menükarte eine Seite mit der Überschrift "Thaifood" und darunter stand eine erbauliche List mit wahrscheinlich echtem Thailändischen Gerichten, glaube ich wenigstens, denn ich kann es nicht mit gewissheit sagen die Seite entbehrte nämlich ohne Rücksicht auf die Tatsache zu nehmen, dass die meisten Gäste keine Thais

waren, jeglicher Übersetzung. Das stand da nur in Thai -_-
Noch deutlicher kann man es nicht machen. Das macht doch in Deutschland auch keiner.
Wär aber witzig, Franzosen bekommen nur Schnecken und mit Frostschutzmitteln gestreckten Wein, Spanier zählen nicht die essen
eh nur was sie von zu Hause kennen, für Asiaten gibts nur Hund oder Katze und Holländer bekommen nur geschmacklose TOmaten Serviert.
Das Problem, dabei ist, das wir in Europa immerhin ein einheitliches Alphabet haben. Und deutsches Essen nur für Deutsche in
altdeutschen Buchstaben auf die Karte zu schreiben klingt ein wenig nach dem dritten Weltkrieg.Das lassen wir besser sein
(Obwohl vielleicht verlieren wir wieder und könnten Bayern dann abgeben vielleicht an Tchechien
Genug geträumt, nachdem wir jeder ein Clubsandwich mit Fritten hatten sind wir weiter ins Landesinnere Gefahren, denn wir wollten
unseren Wasserfall. Das erste Schild, welches Steffi jedoch entgangen war sagte, dass der Wasserfall 5 km entfernt wäre.
Ich würde sagen das stimmte, wenn sich die 5 km auf die Luftlinie bezog.
Wir fuhren jedoch los. Und ließen uns auch nicht abhalten, als die Straße im eigendlichen Sinne des Wortes zu Ende war und in etwas
überging, dass sich aus rotem Sand-Schlamm, Geröll und groben Kies zusammensetzte. Begleitet wurde das ganze von Steigungen, die in
Deutschland höchstens noch von einer Seilschaft begangen werden würden. Aber es war lustig. Die Mopeds haben sich echt alles abverlangt.
Alle Achtung. Der Weg hatte sich in jedem Falle schon mal gelohnt, aber an dessen Ende würde es ja noch den 80m hohen Wasserfall geben.
Es hat also eine Weile gedauert um die 5km zurückzulegen. Die Strcke hatte jedoch irgendwann ein Ende. Vor einer Art Barriere, die verkündete,
dass der Wasserfall heute geschlossen sei.Ich wusste gar nicht, dass ein Wasserfall Schließzeiten hatte und da die Barriere mehr oder minder
aus einer Art metallischem Türramen bestand an den man ein Schild gehangen hatte und der frei im Raum Stand... sind wir einfach drumrumgegangen und haben die letzen hundert Meter zu Fuß zurückgelegt. Unten standen wieder kleine Hütten (Verkaufsstände) allerdings waren diese verwaist.
Und nach näherer Betrachtung seit einiger Zeit nicht mehr in Benutzung. Der Wasserfall war zwar dennoch da aber weder Spektakulär noch 80m hoch und ausserdem mit Gestrüpp verstopft. Hmm, ich bin der Meinung es hatte sich allemal wegen der lustigen Fahrt gelohnt und bin zu dem Schluss gekommen, dass irgendwann mal jemand vergessen hat die Wegweiserschilder, die zu Wasserfall führen zu entfernen.
Wir sind dann natürlich zurück zur Hauptstraße gefahren und haben die Runde um die Insel voll gemacht um gerade rechtzeitig am Pier anzukommen,damit wir nch die letzte Fähre nach Pangan zurück erwischen konnten (war jedoch Zufall, da sich keiner von uns vorheer über den Fahrplan erkundigt hat... hat aber ausgereicht)
Zurück auf unserer Insel waren wir uns dann einig, dass wir es hier in jedem Falle besser getroffen haben. Hier hat man noch seine Ruhe.
Abends waren wir dann noch etwas essen, ich hatte Nudeln und Steffi irgend ein Curry.

© Marten Koch, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fliegen Anfang Dezember in den Wohlverdienten Urlaub nach Thailand und dann nach Bali, von dem nur eine von uns zurück kommen wird. Denn ich werde von Bali aus nach Australien fliegen um dort eine noch unbestimmte Zeit zu verbringen. Dieses Tagebuch richtet sich in erster Linie an meine Familie und Freunde, die ich leider nicht alle mitnehmen konnte. P.S. Hier der Link zu einnem öffentlichen Album http://www.facebook.com/album.php?aid=35739&id=100001030435654&l=598623f5fa
Details:
Aufbruch: 01.12.2010
Dauer: 34 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Marten Koch berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.