Thailand, Bali, Australien... (und dann die ganze Welt)

Reisezeit: Dezember 2010 - September 2013  |  von Marten Koch

Thailand: 19.01.2011 – Farrang Farrang

Um sechs klingelte heute der Wecker... und um sechs bin ich aufgestanden. Strike!
Denn heute sind wir schon um 07:00 mit dem Shuttleboot nach Thonsai gefahren, damit wir pünktlich um 09:00 unsere Rundfahrt antreten konnten. Dieses Verhalten lässt sich mit naiv ganz gut beschreiben. Wir haben die Thaimentalität bei unserer Planung außen vor gelassen.
Um 09:00 Uhr zu starten ist in Thailand gleichbedeutend mit "Um 09:00 Uhr aufstehen und die Boote fertig machen... inklusive tanken (was angesichts mangelnder Technik per Hand geschieht und eine Weile dauert) Naja, wir sind dann irgendwann sind wir dann voll ausgerüstet und gut bewaffnet losgefahren. Unser erster Halt war eine sehr kleine und nicht tiefe Bucht. Es war eigentlich eher ein schmaler Strand, der sich an die hoch aufragenden Klippen drängte. Darauf waren einige kleine Bäume und ein Schild zu sehen. Auf dem Schild stand "Vorsicht vor den Affen.". Der Name Monkey Bay musste ja irgend wo her kommen. Und da saßen tatsächlich Affen auf den Felsen am Strand. Rhesusaffen um genau zu sein. Nachdem ich der Mob alle Bilder geschossen hat sind wir weiter gefahren... und ich hab ein wenig verwirrt meine Flossen wieder ausgezogen und die Brille wieder abgenommen. Ich war der Meinung, dass das eine Schnorchelrundfahrt wird... mal sehen was noch kommt. Es ging vorbei an den riesigen Klippen von Phi Phi Don (der größeren von beiden Inseln) über offenes Gewässer bis hin zu den ebenso hohen Klippen von Phi Phi Leh (der... ist ja nicht schwer... kleineren). Die Felsflanke bietet dort mehreren größeren und kleineren Höhlen Platz (so wie es aussah wohnt in einer sogar jemand). Wir bogen nun in die erste größere Bucht ein. Endlich gings los, wir fuhren über herrliche Riffe.

Wir fuhren weiter bis wir tief in der Bucht waren und bis wir die Riffe weit hinter uns gelassen hatten und nur noch Sand unter der asseroberfläche zu erkennen war. Wir durften zum schwimmen raus, dann war ich ja immerhin schon mal im Wasser. Nur das die Fische nur selten im Sand spielen und so gab es natürlich nix zu sehen. Die nächste Bucht brachte dann endlich die Erlösung... noch bevor wir richtig angehalten hatten war ich im Wasser. Bestens ausgestattet mit einer Banane. Die Fische lieben Bananen und fressen sie einem sogar aus der Hand... süß!
Es war richtig schön, das könnte ich den ganzen Tag machen. So ging es dann weiter zum nächsten Spott. Danach war die nächste Bucht Maya Bay, die Bucht der Träume vor dessen Kulisse auch schon der Holywoodstreifen The Beach gedreht wurde. Der Strand ist Traumhaft schön...
Ein schmaler sichelförmiger weißer Pulversandstrand hinter dem direkt ein kleiner Palmenwald beginnt und das alles ist umringt von 40 - 70 Meter hohen Klippen. Der einzige Wermutstropfen ist nur, dass tagsüber so circa 1000 Touristen mit Ihren Strandtüchern einen riesigen Quilt auf den feinen Sand zaubern und ungefähr 100 Boote in der Bucht vor Anker liegen...
Die Ansage des Bootsführers, dass wir hier nun eine Stunde bleiben wollten stieß auf wenig Gegenliebe der gesamten touristischen Belegschaft an Board. Und so hat er sich in Etappen auf eine halbe Stunde runter handeln lassen. Ich bin nicht mal ausgestiegen. Ich bin allerdings froh, denn zwei tage zuvor oblag es meiner Entscheidung, ob wir diese Bootsrundfahrt für 300 Bath machen oder uns für 1500 Bath ein Boot samt Fahrer für 4 Stunden mieten und dann die ganze Zeit in Maya Bay verbringen wollen. Da mir 4 Stunden Maya Bay aber auch ohne die ganzen Touries keine sehr lohnende Aussicht schien hab ich mich für die Rundfahrt entschieden, zum Glück (hat sogar Steffi gesagt). Dafür haben wir dann einen außerplanmäßigen Halt in einer anderen Bucht gemacht und konnten dort noch einmal schnorcheln. Das erste, was wir schon vom Boot aus sehen konnten war eine riesige Qualle (wenn man von meinen Verhältnissen ausgeht), sie war so groß wie ein großer Medizinball. Wenn man allerdings davon ausgeht, wie groß diese Quallen werden können, dann war sie eher klein Denn eine ausgewachsene Furchenqualle kann bis zu zwei Meter groß werden und dabei soviel wiegen wie ein ausgewachsener Mann. Außerdem ist die Furchenqualle auch deswegen ein Kuriosum, weil sei eine Symbiose mit einem kleinen Krebs, einem Kurzschwanzkrebs eingeht. Die Qualle selber hat keine Augen und wird quasi vom Krebs geführt, wie von einem Blindenhund, indem der Krebs auf dem Schirm der Qualle hin und her läuft. Dafür ernährt sich der Krebs von den Algen, die auf der Qualle wachsen. Den Krebs hab ich allerdings nicht gesehen... wie gesagt, war auch noch eine recht kleine Qualle. Unter ihrem Schirm suchten dafür um so mehr kleine Fische Schutz. Wie ein eigenes Biotop. Das war dann auch der letzte Stopp auf unserer Route. Der Rückweg zum Pier war nochmal eine entspannte Gelegenheit meine blasse Pelle in die Sonne zu halten. Zurück in Thonsai hatten wir noch circa 2 ½ Stunden Zeit gehabt, bis unser Shuttle zurück zum Hotel fuhr und so haben wir die Gelegenheit genutzt um uns kostengünstig den Wanst voll zu schlagen... mit Pizza Lecker... richtig dünner Boden, frisch zubereitet (keine Tiefkühlkost) und das für 3,00€. Also hab ich gleich mir gleich zwei genehmigt...

War schön einmal wieder etwas anderes zu essen, aber was mir wirklich fehlt ist ein richtiges großes Stück Fleisch, mit Fleisch als Beilage und als Dessert. Australien kommt ja bald. Oommmhh. Um 15:30 ging dann unser Shuttle zurück. Als wir zurück waren hab ich meine Flossen quasi gleich anbehalten und bin am Pier bei uns (das liegt auf der anderen Seite der Insel) schnorcheln zu gehen. Rein ins Wasser ist immer leicht...
Erst mal im Wasser gabs auch ein wenig Aussicht. Überwiegend Seeigel, ansonsten Jede Menge Fisch aber leider keine Haie. Als ich dann wieder raus wollte ist mir aufgefallen, dass die felsigen Terrassen, die zum Wasser hin leicht abfallen und langsam im Meer versinken mit Sicherheit kein Gehsteg aus dem Wasser raus waren. Unterhalb des Wasserspiegels waren die Felsen sowohl mit Schlickalgen bewachsen (was es unmöglich macht mit Flossen darauf entlang zu laufen ), als auch in jeder Ritze von Seeigeln bewohnt (was es notwendig machte die Flossen anzulassen).
Dieser Weg war also versperrt, wenn ich mich nicht die nächsten drei Monate mit einem Seeigelstich rumschlagen wollte oder mit einer Platzwunde am Kopf, weil ich auf den Algen ausgerutscht bin (es war übrigens gerade Ebbe, was die Sache nicht vereinfachte) musste ich also eine beinahe noch weniger attraktive Variante in Betracht ziehen. Es galt einen Höhenmeter entlang eines mit Seepocken bewachsenen Felsens zu überwinden... Angesichts der Aussicht auf die nun folgenden Schnittwunden war ich nicht begeistert. Daher bin ich recht zufrieden mit mir, denn ich hab nur einen kleinen Kratzer am Ben bekommen (und das obwohl die Seepocken beinahe keinen Flecken des Felsens frei ließen). Damit war mein Tagwerk auch vollbracht und ich bin, mal wieder völlig erschöpft, ins Bett gefallen. Beinahe hätt ich es vergessen. Der Titel des heutigen Kapitels, das ist das Wort für Ausländer in Thailand. Farrang. Warum trägt das heutige Kapitel diesen Namen? Nun, wie es der Zufall will befindet sich in Mitten unserer Hotelanlage die Schule der Insel Phi Phi (zum Glück ist es dafür sehr ruhig). Nun gehen Steffi und ich gerade als Schulschluss war den zu unserem Bungalow.
Eine Schar Schüler ich schätze mal so 8 Jahre alt gingen an uns vorbei und blickten sich um...
Da ich kein Hemd an hatte deuteten einige mit Fingern auf meinen Rücken und murmelten irgendetwas auf Thai. Nur die Worte Farrang Farrang waren überdeutlich zu vernehmen...
Irgendwie niedlich die kleinen, sahen aus wie Kinder im Zoo, die das erste mal ein exotisches Tier sehen

© Marten Koch, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fliegen Anfang Dezember in den Wohlverdienten Urlaub nach Thailand und dann nach Bali, von dem nur eine von uns zurück kommen wird. Denn ich werde von Bali aus nach Australien fliegen um dort eine noch unbestimmte Zeit zu verbringen. Dieses Tagebuch richtet sich in erster Linie an meine Familie und Freunde, die ich leider nicht alle mitnehmen konnte. P.S. Hier der Link zu einnem öffentlichen Album http://www.facebook.com/album.php?aid=35739&id=100001030435654&l=598623f5fa
Details:
Aufbruch: 01.12.2010
Dauer: 34 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Marten Koch berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.