Thailand, Bali, Australien... (und dann die ganze Welt)

Reisezeit: Dezember 2010 - September 2013  |  von Marten Koch

14.02.2011 – Ik bin ein Australier: 11.03.2011 – Pläne...

Es ist in der Tat nicht leicht, Menschen etwas bei bringen zu wollen, die der Meinung sind, sie können schon alles. Man ist ja schon 5 Jahre lang Kellner und bräuchte sich von mir nichts anzuhören...
Ich bin schon um einiges länger Kellner hab in der Zeit auch meine Ausbildung gemacht und bin denn noch der Meinung, dass ich jeden Tag etwas dazu lerne. Die einfachsten Dinge der Welt scheinen, da unüberwindbare Hürden dar zu stellen. Ich muss dazu sagen, dass ich meine Art kenne und nicht immer die richtigen Worte finde (oder den richtigen Ton) doch an statt den Inhalt des gesagten als Hinweis anzunehmen wird sich über die B-Note äschofiert oder man wird einfach milde belächelt und bekommt Antworten wie "In Australien ist das so..." oder " Das interessiert mich nicht...". Zur ersten Antwort, das hab ich eine Weile hingenommen bis mir aufgefallen ist, welche Art Mensch diese Ausrede bevorzugt. Zur zweiten Antwort, ich muss schon zugeben, dass es wenigstens keine Ausrede sondern einfach nur ehrlich ist... Allerdings heißt das auf deutsch nicht einfach nur, es ist der Person egal, was ich Ihr zu sagen habe, sondern auch, dass der Gast und dessen Zufriedenheit für diejenige Person keinerlei Rolle spielen. Jeder der mich kennt und/oder schon einmal mit mir zusammengearbeitet hat kann sich vorstellen was ein solches "mit-den-Füßen-Treten" meiner obersten beruflichen Prämisse zur Folge hat. Im Moment bleibt mir allerdings nur, eine Liste zu machen, und alles hin zu nehmen. Allerdings könnte sich das schon bald ändern, da in dem Restaurant, in dem ich arbeite, mehrere Positionen frei sind, die auf der Leiter die eine und die andere Sprosse höher angesiedelt sind. Für eine von beiden hab ich mich mit mehr als nur erfolgversprechenden Aussichten beworben, wenn ich meinem duty manager glauben darf (Ich habe jedoch nicht den geringsten Grund zum Zweifel) Die entsprechende Position wäre ebenfalls die eines duty managers, was eine Art Schichtleiter + ist.

Die andere freie Stelle wäre die des Restaurantleiters...
Ich habe mich unter den Schichtleitern umgehört, warum keiner von Ihnen die Stelle haben möchte. Die Antwort war immer die selbe, eigener Einschätzung nach mangelnde gastronomische Kenntnisse den Serviceablauf betreffend. Bei mir ist es genau anders herum, mir würde das Organisatorische fehlen. Dazu allerdings hätte ich ja die duty manager... Einer macht die Schichtpläne, einer die Bestellungen und so weiter und so fort. Es gibt jedoch einen guten Grund nicht in den Vordergrund zu treten und sich auf die Stelle zu bewerben. Ich werde im Juni für 4 Wochen nach Moskau fliegen um Zhenya zu besuchen.
Das ist mir im Moment wichtiger als alles andere.
Falls sie mich denn tatsächlich für fähig halten sollten Ihr Restaurant zu leiten, könnte ich das natürlich abhaken. Wenn ich allerdings "nur" duty manager bin ist dieser Monat durchaus noch drin. Außerdem kann ich in der Zeit in der Position als duty manager noch einige Erfahrungen sammeln und schauen, ob der Posten als RL immer noch zu besetzen ist.
Ich kann mir vorstellen, dass das für den einen oder die andere ein wenig hochtrabend klingen mag. Da es hier in Darwin allerdings nicht wie in Berlin einen Überschuss an Restaurantfachleuten gibt und an guten schon gar nicht ist das Ganze gar nicht so abwegig
Das wäre aus zwei anderen Gründen Klasse:
A: Wenn mein Boss sich tatsächlich dafür entscheidet mir mehr Verantwortung zu übertragen rechne ich damit, dass es Ihm daran gelegen ist, dass ich nicht nur für sechs Monate (länger darf ich laut Gesetz mit meinem Visum nicht mit ein und dem selben Arbeitgeber zusammen arbeiten) für Ihn arbeite sonder länger bleibe. Das würde heißen, dass er mich sponsern müsste. Ich würde dann mindestens zwei Jahre mit Ihm zusammen arbeiten und hätte nach zwei Jahren eine permanente Aufenthaltsgenehmigung uns Arbeitserlaubnis.

B: Mein vorrangiges Ziel ist es im Moment so viel Geld wie möglich zu sparen um eines Tages mit Zhenya eine Zukunft aufbauen zu können. Bessere Positio = bessere Bezahlung
Außerdem könnte ich nach zwei Jahren wiederum Zhenya sponsern hier zu leben.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es auf Arbeit zu mindestens einige Personen gibt, denen es sauer aufstoßen könnte, wenn sie tatsächlich auf den Mumpitz hören müssten, den ich den lieben langen Tag von mir gebe. Gestern erst hatte ich eine erquickliche Unterhaltung mit einer Mitarbeiterin, dass sie mir nicht damit kommen bräuchte, dass das in Australien so gemacht würde. Denn ich wurde in dem vollen Bewusstsein eingestellt, dass ich nun einmal deutscher bin und ebend auch genau diesen Einfluss mitbringe. Und schon gar nicht wurde ich, und dass konnte sie nun gar nicht verstehen, eingestellt um Freundschaften zu schließen sondern um meine Arbeit so gewissenhaft, wie nur möglich zu erledigen. Wenn das heißt, dass sich auf Grund meiner qualitätsorientierten Zielstrebigkeit und der daraus resultierenden Direktheit jemand persönlich angegriffen fühlt dann kann ich nicht nur nichts dafür, es kümmert mich nicht einmal. Der Vortei an der Sache ist, dass mein Arbeitgeber genau der Selben Meinung ist
Und wenn jemand (auf Arbeit) meint mich nicht leiden zu können ist mir das herzlich egal, solange wir auf einer professionellen Ebene funktionieren. Ein Problem bekomme ich (und vor allem mein Gegenüber) erst, wenn das eben nicht mehr klappt und der Gast unter persönlichen Animositäten zu Leiden hat. Ich sag ja... wenn es um meinen Beruf geht versteh ich keinen Spaß.
Wir dürfen also gespannt sein (ich bin es in jedem Fall), wie es nun weiter geht.

© Marten Koch, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fliegen Anfang Dezember in den Wohlverdienten Urlaub nach Thailand und dann nach Bali, von dem nur eine von uns zurück kommen wird. Denn ich werde von Bali aus nach Australien fliegen um dort eine noch unbestimmte Zeit zu verbringen. Dieses Tagebuch richtet sich in erster Linie an meine Familie und Freunde, die ich leider nicht alle mitnehmen konnte. P.S. Hier der Link zu einnem öffentlichen Album http://www.facebook.com/album.php?aid=35739&id=100001030435654&l=598623f5fa
Details:
Aufbruch: 01.12.2010
Dauer: 34 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Marten Koch berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.