Mit dem Rucksack durch Dubai, Thailand und Australien

Reisezeit: September 2016 - Mai 2017  |  von Clara + Moritz Woelle

Australien: Autokauf und Umbau

Autokauf und Umbau

Nach zwei Tagen Recherche sahen wir uns den ersten Wagen an. Einen Landrover Freelander, den ein anderes deutsches Paar zum Reisen umgebaut hatte. Zu diesem Treffen bin ich auch das erste mal im Linksverkehr Auto gefahren (Mit Jasmins Auto und mit Darcy als meinem geduldigen Beifahrer). In Thailand konnten wir uns ja schon etwas daran gewöhnen, aber mit dem Auto ist das dann doch nochmal etwas ganz anderes als mit dem Motorroller .
Zwar hatte ich weniger Probleme damit auf der richtigen Seite zu fahren als ich dachte, aber das größere Problem war es, den Abstand zur linken Seite richtig einzuschätzen.
Den Scheibenwischer habe ich nur ein paar mal ausversehen betätigt, anstatt zu blinken. Häufiger habe ich aber, bei dem Versuch zu schalten, mit der rechten Hand gegen die Scheibe gehauen. Mitlerweile ist der Linksverkehr so ziemlich zur Gewohnheit geworden und es gibt nur noch ganz selten Momente wo ich auf die rechte Spur fahren möchte.
Nun aber zurück zum Autokauf.
Wie sich herausstellte ist der Freelander, wie viele andere Modelle auch, ein gutes Stück zu kurz für mich. Die Besitzer haben zwar ein faltbares Bettgestell gebaut, was man nach vorne ausklappen kann um ein längeres Bett zu haben, was aber immer noch nicht ausgereicht hat und der Platz im Auto generell wäre für uns zu wenig gewesen (Was auch der Grund war, weshalb sie es verkaufen wollten, wie sich beim Gespräch herausstellte)
Die nächste Zeit hingen wir also wieder viel im Internet rum und suchten nach Autos. Dabei stellte sich jetzt immer noch die Frage, ob wir einen Van wollen (viel Platz) oder ein Auto mit Allradantrieb (Besser um an abgelegene Stellen zu kommen, aber dafür nicht geräumig).

Die Autos suchten wir auf Carsales (einer normalen Verkaufswebsite für Autos), Gumtree (eine Art ebay Kleinanzeigen) und auf Facebook (wofür wir Mitglieder bei diversen "Buy, Swap and Sell" Seiten wurden, wo Leute alles reinstellen was sie nichtmehr möchten, um es zu verkaufen oder gegen etwas anderes zu tauschen)
Das zweite Auto was wir uns ansahen, war ein Jeep Grand Cherokee. Von der Länge war dieser schon besser, allerdings viel zu niedrig für eine Matratze und noch Stauraum.
Nach einer Woch suchen wurden wir dann fündig und kauften zwei Tage später unseren schon jetzt sehr lieb gewonnenen Fritz (viele Autos hier haben Namen und da müssen wir natürlich mitmachen ). Fritz ist ein Nissan Patrol von 1992 und hatte, als wir ihn gekauft haben, knapp 240.000 Km auf dem Buckel. Damit gehört er zu den Autos, die wenig gefahren sind. Die meisten die wir gesehen haben hatten mindestens 300.000 Km. (In der Preisklasse). Die Entscheidung für ein Allradauto kam hauptsächlich dadurch, dass wir keinen Van mit vergleichbarem Kilometerstand gefunden haben (wir konnten uns bis zum Ende nicht entscheiden, ob wir einen Van oder einen Geländewagen wollen. )

Nach der Kaufabwicklung mussten wir noch zum Department of Traffic and Main Roads, um Fritz auf uns zuzulassen. Wir nahmen beide unseren deutschen Führerschein, unseren internationalen Führerschein und unseren Reisepass mit, in der Annahme dass das zum Ummelden reicht. Wie sich zeigte braucht man aber garkeinen Führerschein dafür, sondern 3 Dokumente die bezeugen, dass man der ist für den man sich ausgibt (ein Reisepass reicht zwar sonst für alles, aber nicht für das Verkehrsamt). Wir mussten also ein paar Tage später wiederkommen, weil wir neben unserem Pass auch eine ausländische (deutsche) Bankkarte brauchten und eine australische. Beziehungsweise den Brief mit dem sie uns zugestellt wurde, weil dort unser australischer Wohnort draufsteht. Zur Sicherheit nahmen wir auch gleich noch eine Kopie von unserem Visum mit, was wir allerdings nicht gebraucht haben.

Das Ummelden hat uns um die 90$ gekostet. Der Preis ist hierbei nicht fest, sondern wird nach dem Verkaufspreis berechnet, weswegen die meisten Australier einen falschen Preis angeben .

Noch während wir nach einem Auto suchten, erkundeten wir alle größeren Läden und verglichen schon einmal Preise für Campingausrüstung und planten die Ausstattung unseres Autos. Am Tag nach dem Autokauf fingen wir dann an die ganzen Sachen zu kaufen. Das meiste holten wir bei K-Mart und Bunnings. Bunnings ist ein großer Baumarkt , den wir wegen den kostenlosen Getränken und dem Bratwurststand vor dem Eingang immer gerne besucht haben.
Wir hatten vor dem Innenausbau des Autos schon die größten Dinge, wie z.B. Kühltruhe, Matratze, Schubkästen und Wasserkanister gekauft, damit wir das Bettgestell und besonders die Pfosten passend darüber bauen können.
(Die Konstruktion sollte ja auch nicht höher werden, als unbedingt erforderlich, damit man obendrauf genug Platz zum Schlafen hat).
Unser Bett besteht aus einer großen (etwas dünnen) Sperrholzplatte, die Darcy noch rumliegen hatte und uns geschenkt hat, und dicken Pfosten. Da wir etwas Angst hatten, dass die Holzplatte zu dünn ist, haben wir ewig hin und her überelgt, wo und wie viele Pfosten wir bauen. Eine Schwierigkeit dabei war, dass ja auch der Boden des Autos uneben ist und somit verschiedene Höhen entstehen. Die zweite Schwierigkeit bestand darin, das Ganze im Auto zu montieren, da das Brett mit angeschraubten Pfosten nicht mehr durch die Hecktür passt. Wir haben alle Probleme gemeistert und letzendlich ein Bett mit sieben Pfosten gebaut . Hoffentlich hältˋs !
Zuerst dachten wir, wir könnten uns eine Matratze von Jasmin leihen, aber wie sich herausstellte war diese 5cm zu breit für die Hecktür, weshalb wir uns um etwas neues kümmern mussten.
Nach langem Suchen und überlegen, kauften wir uns bei Fantastic Furniture die billigste Matratze die es gab.
Zum Glück passt bei uns perfekt eine Double Matratze rein, denn sonst hätten wir uns Schaum zuschneiden lassen müssen (das geht bei Clark Rubber), was dann aber teurer geworden wäre.
Als letztes, essentielles Ausrüstungstück, kauften wir über Facebook zwei gebrauchte Gaskocher für 10$ .
Bequem ist es auf jeden Fall geworden, mal schauen wie es sich mit unserer Konstruktion leben lässt .

Unserer

Unserer

Lang genug, sodass Mo auch reinpasst

Lang genug, sodass Mo auch reinpasst

Da sind die Sitze noch drin

Da sind die Sitze noch drin

Unter den Sitzen kommt der Dreck zum Vorschein

Unter den Sitzen kommt der Dreck zum Vorschein

Jetzt ist genug Platz da!

Jetzt ist genug Platz da!

Fertig mit dem Bettgestell

Fertig mit dem Bettgestell

Mit Kühlbox unf Wasserkanister

Mit Kühlbox unf Wasserkanister

Die Matratze passt perfekt und die zwei Schubladen auch

Die Matratze passt perfekt und die zwei Schubladen auch

Probeliegen

Probeliegen

© Clara + Moritz Woelle, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem Abitur machen wir beide (Clara und Moritz) eine Backpack-Reise mit Stopps in den Vereinigten Arabischen Emiraten (3 Wochen), Thailand (ca. 2,5 Monate) und Australien (ca. 4 Monate).
Details:
Aufbruch: 15.09.2016
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 11.05.2017
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Thailand
Australien
Der Autor
 
Clara + Moritz Woelle berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.