Wir sind dann mal weg...

Reisezeit: November 2008 - Oktober 2009  |  von Pascal & Melanie Um die Welt

Thakhek - Trekking

Um halb fuenf morgens standen wir auf und waren ganz verwundert, dass das bestellt Tuk-Tuk um fuenf Uhr wirklich vor unserem Joe's Guest House stand, nachdem es in Chiang Rai (Thailand) selbst um sechs noch aussichtslos war ein Tuk-Tuk zu finden.
Der aber flitzte dann mit uns durch die toten stille und leere Hauptstadt und brachte uns zur Busstation. Dort stiegen wir dann in einen Localbus und fuhren etwa 6 Stunden - 250 km - weiter in den Sueden bis Thakek . Im Bus lief mal wieder so laut die laotische Karaokemusik, dass wir beide die Zeit nur bei voller Lautstaerke unserer mp3-Player ueberlebten.

Am Busbahnhof angekommen, musste ich sofort meinen Fotoapperrat zuecken, da dort Frauen sassen die tote Ratten, kleine Katzen und Eichhoernchen verkauften.
Das war bisher das unglaublichste kulinarische Angebot der Reise.

Wir fanden ein Guest House - Travel Lodge - die zwar 2 km ausserhalb der Stadt lag, aber uns der angenehmste Ort erschein. Wir hatten dort ein riesiges Zimmer mit Fernseher und Kuehlschrank und zur meiner hygienischen Wohltat auch mal wieder einen abgetrennten Duschbereich. Unser Zimmer lag direkt in einem Garten und in der Mitte war eine Feuerstelle. Das sollte unser Platz fuer Silvester werden.

Am 31.12.2008 unternahmen wir mit dem Fahrrad einen Ausflug und fuhren 8 km ausserhalb der Stadt zu Ueberresten der "Graet Wall". Die Einheimischen glauben es sei eine alte errichtete Mauer, die der chinesischen Mauer aehnelt. Wir sagen, dass es eher wie Sediment aussieht gleich einem Canyon. Die Mauer schlaengelt sich ueber mehrere km immer entlang der grossen Hauptstrasse nach Vientienne. Es sind aber nur mehr oder weniger grosse Bruchstuecke ueber und an der einzigen offiziellen Besucherstelle liegt hinter der Mauer eine alte christliche Kapelle. Dort assen wir ein paar Kekse und Mandarinen, um uns dann wieder auf unsere fuer Weisse viel zu kleinen Raeder auf den Rueckweg zu machen.


Seltsam kommen wir uns oft vor, jeder lacht uns an oder gruesst. Meistens wissen wir nicht, ob es nett gemeint ist oder ob sie uns auslachen auf unseren klapprigen Raedern. Ich ziehe mir hier schon immer was langes oben rum an, weil ich sie nicht verlegen machen moechte. Meine europaeische Oberweite ist hier wohl auch immer einen Lacher wert. Und die Gucken nicht, die klotzen eher. Und ungestoert hier mal um die Ecke pinkeln, ist auch nicht drin. Big Brother Laos is watching you, glaubt mir. Hier sind wir wirklich Ausserirdische.

Unser Silvester war ganz ruhig und beschaulich. Wir assen im Guest House und tranken Lao Beer und 12 Uhr verschliefen wir sogar. Wobei Pascal feststellte, dass er noch nie soweit weg von zu Hause Silvester verbrachte.

Der erste und der zweite Januar sollte etwas ganz besonderes werden. Thakhek ist eigentlich keine schoene Stadt, dort reist man nur hin um Trekking zu machen und das planten wir auch, was sich allerdings mal wieder schwierig gestalltete.
Es gab einen ATM in der Stadt und als wir nach dem 3. Mal wieder kein Geld aus dem Automaten erhalten hatten und dann noch mit der Angst leben mussten, dass unsere Konten trotzdem belastet werden, dachten wir schon das Trekking faellt ins Wasser. Wir hatten zwar noch Reservedollars, aber die Trekkingtour erschien uns nicht als so dringend um den Notgroschen aufzubrauchen.
Nachdem aber Pascal mit Engelszunge die Touristinformation von dem guten Euro ueberzeugte und was ihnen doch fuer ein Geschaeft entgeht, wenn wir zwei Mangels richtiger Waehrung nicht mitkommen, hatten wir endlich unsere Tickets gebucht.

Die Trekkingtour machten wir gemeinsam mit Stan und Marianne aus Australien, Francois und Marion aus Frankreich, Mirinda aus Holland und Honda aus Japan.
Unser Guide war Honey. Der Laote erklaerte uns, sein eigentlicher Name sei zu schwer auszusprechen und Honey liebt doch jeder. Ist klar, ne?

Wir liefen am ersten Tag ca. 14 km durch den Phu Hin Bun Nationalpark. Der Weg war einfach und flach immer entlang von riesigen Limestonefelsen (Sandstein) in mitten von Bambus und Teakbaeumen. Wir bekamen drei Hoehlen gezeigt, wobei die letzte die schoenste war. Wir sahen, wie auch schon in Vang Vieng Stalakmiten und Stalaktiten. Die Hoehle war riesig. In der Mitte war ein eiskalter See. Wir klettern bewaffnet mit der Taschenlampe ueber Stock und Stein entlang des Sees bis auf die andere Seite der Hoehle. Hier waren Fledermaeuse zumindest zu hoeren. Und den Abschluss bildete eine Buddhastatue.

Unsere Gruppe war klasse. Abends hatten wir einen heiden Spass. Wir wohnten in einem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo. Wir durften einer Willkommenszeremonie beisitzten, bei der jeder von uns ein Armband unter vielen laotischen Glueckwuenschen umgebunden bekam und dann tranken wir darauf Laowiskey.
Ich glaube unsere Maenner kauften den ganzen Vorrat Bier des Dorfes auf und Pascal brachte dem Australier und dem Franzosen erst einmal bei, wie man die Flaschen auch ohne Oeffner aufbekommt.
Unter uns sassen viele Einheimische, die mit uns assen und tranken. Einer sass die ganze Zeit da und ruelpste lautstark vor sich hin, so dass wir alle lachen mussten. Und ein anderer zeigte uns ganz stolz seine nicht vorhandenen Zaehne, was andere wieder aufforderte mit uns um ihr und unser Alter zu schaetzen. Ich lag immer voellig daneben, die Farmarbeit laesst die Menschen dann doch wesentlich aelter aussehen, als unser eins.

Am Ende sassen wir am Lagerfeuer und die Laoten sangen lautstark ihre Schnulzen, dass war mir dann doch bald zu viel des Guten und ich verkroch mich in unsere Eco Lodge. Wir schliefen alle im gleichem Raum und das versprach dann eine unruhige Nacht, denn bis auf mein Schatz schnarchten alle im Chor. Am naechsten Morgen nach einer Katzenwaesche mit saukalten Wasser ging es weiter.

Zu Essen gab es immer reichlich. Sie grillten Fisch mit Baguette und Sticky Reis (Klebreis aus Laos), Gemuese, Chilipaste, Omlette, Nudelsuppe mit Huehnchen, gegrilltes Schweinefleisch und Leber (iiih).

Am zweiten Tag gingen wir sehr schnell voran. Ich schaetze ca. 13 km ueber Stock und Stein, diesmal auch bergauf durch einen Bambuswald. Wir liefen so schnell, dass ich nicht mal Zeit hatte fuer Fotos, aber es war aus Schutz, da es sehr windig war und sie Angst hatten, dass wir Aeste abbekommen. Lunch hatten wir in einem Dorf. Dort fuetterte eine Frau ein kleines Baby mit Reis. Wir fragten nach dem Alter. Es war erst 40 Tage alt. Hier ist einfach alles anders.
Nach dem Lunch kamen wir an eine Blue Lagoon. Der See war so blau und klar, dass wir noch bis 4 m die Fische erkennen konnten. Es war schoen.
Wir wurden nun mit einem dieser Traktoren abgeholt, den wir auch schon mal als Foto veroeffenlicht hatten. Wir sassen auf Brettern hinten auf der Pritsche. Das war die laengste halbe Stunden meines Lebens. Mir tut der Ruecken und mein Allerwertester heute noch weh. Pascal der Glueckliche hatte einen Stehplatz.

Zum Abschluss des Tages sassen wir frischgeduscht mit den Franzosen und den Australiern am Lagerfeuer der Travl-Lodge in Thakhek und freuten uns bei Laobeer ueber den guten Start ins neun Jahr.

Fazit: Money, Money, money...der Euro ist in Laos gar nichts wert, merkt euch das!

Der Weg!

Der Weg!

Wasser mit zwei Eingebohrenen

Wasser mit zwei Eingebohrenen

bei der Willkommens-Zeremonie - es gab Gluecksbaendchen und Lao Lao Wiskey

bei der Willkommens-Zeremonie - es gab Gluecksbaendchen und Lao Lao Wiskey

Blue Lagoon

Blue Lagoon

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Die Reise
 
Worum geht's?:
auf Weltreise und unsere festen Reisepunkte sind: FFM - Bangkok/Thailand - Singapur - Cairns/Australien - Sydney/Australien - Christchurch/Neuseeland - Auckland/Neuseeland - Nadi/Fiji -Los Angeles/USA - San Francisco/USA - New York/USA - FFM
Details:
Aufbruch: 16.11.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.10.2009
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor