Wir sind dann mal weg...

Reisezeit: November 2008 - Oktober 2009  |  von Pascal & Melanie Um die Welt

Per Nacht-Bus Teil 2...

nach Ninh Binh. Wie bereits geschrieben, buchten wir uns in Hue einen Open-Tour Bus fuer die naechsten 560 km in den Norden. Diesmal buchten wir bei der Gesellschaft Camel-Travel. Vom Hotel aus wurden wir per Motodup abgeholt und zum Bus gebracht, der Bus war bereits voll und wir bekamen "nur" die Plaetze ganz hinten im Bus. Eigentlich sind die Schlafplaetze in drei Reihen in solchen Bussen angeordnet, aber ganz hinten liegen fuenf Leute eng an eng nebeneinander. Wir reden gar nicht darueber, dass die Sitze zerschlissen und die Abluftschaechte eigentlich nur grosse Loecher waren. Aber wir hatten leider auch noch das Glueck, dass sich zwischen uns und einem anderem Paerchen ein ziemlich dicker und nach Schweiss stinkender Australier quetschen musste. Die anderen und auch wir klappten die Sitze etwas weiter nach oben, er blieb eingepfercht wie eine "fette" Oelsardine zwischen den Sitzen liegen. Er war bemueht seine Arme nicht anzuheben. Anscheinend hat er schon noch einen eigenen Geruchssinn, aber trotzdem war es so unangenehm, dass wir die naechsten 11 h mit Tuechern um die Nase neben ihm lagen.

Morgens um 5 Uhr wurden wir aus unserem unruhigen Schlaf gerissen und standen angeblich in Ninh Binh. Das Partnerhotel von Camel Travel empfing uns freundlich. Pascal und ich mussten erst mal wach werden und sortierten uns. Als wir den Reisefuehrer zueckten, um ein Hotel unserer Wahl zu finden, sagte uns ein Franzose, dass wir nicht in Ninh Binh waeren. Wir waren in Tam Coc, ca. 8 km von Ninh Binh entfernt. Wir fielen aus allen Wolken, waren nun vor lauter Wut hell wach. Wir hatten bereist gehoert, dass Traveler mit den Open-Tour Bussen immer wieder auf die Nase fallen, aber wenn es einem dann selber trifft! Dem Franzosen und seiner Frau war es nichts Neues und gemeinsam war es eigentlich nur halb so schlimm. Das Hotel wollte uns dann erst mal einen Tee anbieten und ihr Internet. Sie wollten, dass wir bleiben. Uns war aber klar, das ist ein abgekartertes Spiel zwischen dem Busfahrer und diesem Hotel (Long-Hotel in Tam Coc). Pascal war wuetend und ich verzweifelt. Pascal fragte, nach einer Transportmoeglichkeit nach Ninh Binh und als der Hotelier erklaerte, dass es ein Taxi gaebe, aber erst ab 6.30 Uhr und sie ein Auto und Fahrer haetten, der uns fuer 10 Euro die 8 km faehrt, platze ihm fast der Kragen. Jetzt wollten die auch noch Geld von uns, obwohl der Bus direkt nach Ninh Binh haette fahren sollen.

Tatsaechlich erdreisteten die sich auch noch in dieser Situation zu dieser gottlosen Zeit, mir eine Mappe mit Ausflugszielen unter die Nase zu halten. Nachdem wir dann beide das Hotel beschimpften, schmissen die uns raus. Der Hotelier packte das Gepaeck und stellte es vor die Tuer, samt dem Gepaeck eines weiteren Paerchens, die sich unbeteiligt unserer Konversation an die Computer gesetzt hatten. Er verriegelten die Tuer und merkte erst dann, es waren zu viele Rucksaecke. Danach mussten wir erst einmal den laecherlichen Typen auslachen.

Gott sie Dank, gibt es aber auch immer wieder nette Leute und so fanden wir, gemeinsam mit den beiden anderen Franzosen einen Kaffeehausbesitzer, der uns sofor ein Taxi rief, dass dann nur 5 Euro in die Stadt kostete.

Als wir gegen 6 Uhr endlich in Ninh Binh ankamen war es kalt, regnerisch und die Hotels waren teuer und vieles war ausgebucht. Nach fuenf Versuchen ca. eine Stunde spaeter fanden wir dann endlich ein nettes Plaetzchen und dort war die Welt wieder in Ordnung.

Im Xuan Hoa Hotel 2 wurden wir von Herr Xuan persoenlich empfangen, wir bekamen die Suite im vierten und obersten Stockwerk des Hauses. Die war riesig, hatte vier Betten und einen Balkonmit Aussicht auf einen See.
Er interviewte mich sogleich, wie denn die Reise gewesen sei. Ich erzaehlte im sehr gerne unsere kleine Odyssee. Er regte sich sofort auf, denn sein Hotel hat eigentlich den Vertrag mit Camel-Travel gemacht. Soll heissen, die Leute sollten direkt vor seinem Haus abgesetzt werden und nich in Tam Coco. Also, wenn auch nur ein Touri im Long-Hotel in Tam Coc bleibt, bedeutet es fuer ihn Verlustgeschaeft. Er hat dann sogar, fuer uns die Agentur angerufen und sich beschwert. Die Agentur macht nun angeblich den Fahrer ausfindig und zieht ihre Konsequenzen daraus. Eigentlich waere es noch besser, sich in solch einem Fall die Busnummer zu merken, aber das konnten wir ja nicht vorher wissen. Aber vielleicht wenn ihr mal nach Vietnam kommt und Open-Tour Busse fahrt, jetzt wisst ihr, auf was man achten sollte?!

Wir fruehstueckten erst einmal, gingen duschen und fielen tod muede in die Federn. Wir brauchten wieder einen halben Tag um fit zu werden.
Das ist eigentlich, so nach dem zweiten Mal in einem Nacht-Bus ein grosser Nachteil.
Haetten wir mehr Zeit fuer Vietnam - ihr haltet mich jetzt wahrscheinlich fuer total bekloppt, da schreibt die von mehr Zeit - nein, jetzt mal im Ernst. In Kambodscha und Laos haben wir immer Localbusse benutzt, tagsueber. Du siehst was, erlebst was und es ist guenstig.
Diese Nachtbusse hier sind einfach anstrengend. Du hast nichts von der Aussicht und faellst dann auch noch bei dem falschen Fahrer auf die Nase. Du zahlst Geld und Zeit drauf.
Also, wenn Vietnam nicht so ein langes, grosses Land waere (3000km Kuestenstreifen) und wir mehr Zeit gehabt haetten als vier Wochen, dann waeren wir auch wieder nur Localbusse gefahren, mit mehr Pausen und kleinerer Etappen, aber dafuer am Tag, mit mehr Spass und dem richtigen Ziel.
Noch ein Tip fuer kommenden Vietnamreisende, haltet euch an die zwei grossen etablierten Veranstalter Sinh-Cafe und Hahn-Cafe, aber auch dort ist alles ohne Gewaehr.

Fazit: Erst aus Schaden wird man klug. Opent-Tour Busse sind dann doch nichts fuer uns!!!

Du bist hier : Startseite Asien Vietnam Per Nacht-Bus Teil 2...
Die Reise
 
Worum geht's?:
auf Weltreise und unsere festen Reisepunkte sind: FFM - Bangkok/Thailand - Singapur - Cairns/Australien - Sydney/Australien - Christchurch/Neuseeland - Auckland/Neuseeland - Nadi/Fiji -Los Angeles/USA - San Francisco/USA - New York/USA - FFM
Details:
Aufbruch: 16.11.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.10.2009
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor