Wir sind dann mal weg...

Reisezeit: November 2008 - Oktober 2009  |  von Pascal & Melanie Um die Welt

Lagerkoller in Hue

Wir sind von Hoi An ueber den Wolkenpass (oder auch: Deo Hai Van Pass) gefahren. Besser gesagt wir sind durch ihn hindurch gereist, weil der Open Tour Bus die wesentlich bequemere Strecke durch den 6.7 km Tunnel benutzt hat. Es ist die Wetterscheide zwischen dem tropischen Sueden und dem subtropischen Norden Vietnams. Wir allerdings haben von einer Wetterscheide nichts gespuert. Wir hatten vor, wie nach dem Pass Sonne, Sonne und nochmal Sonne.

Wir trafen gegen Mittag in Hue ein. Hue liegt ca. 200 km noerdlich von Hoi An. Die Stadt hat ca. 250.000 Einwohner. Sie liegt beiderseits am Song Huong Fluss, den man poetisch als Fluss der Wohlgerueche oder Parfuem-Fluss bezeichnet. Es ist eine "alte" Kaiserstadt. Wobei die Bauwerke nicht aelter als 200 Jahre sind. Die Zitadelle, die Kaisersatdt und der Flaggenturm etc. befinden sich auf der linken Stadthaelfte und auf der rechten Seite erstrecken sich das ehemalige franzoesische Viertel, der Bahnhof, die Post, Banken, Hotels und Restaurants.

Keine Ahnung warum, aber ihr kennt es bestimmt, es gibt Tage, da weiss man schon nach dem Aufstehen, man haette besser liegen bleiben sollen. Mit der Decke ueber dem Kopf und einer Tafel Schokolade in der Hand, es waere alles gut geblieben, aber nein, man muss ja unbedingt mit dem linken Bein zuerst raus aus den warmen, kuscheligen, Lieblingsfedern...
Die Busfahrt war, auch wenn es nicht ueber den Wolkenpass ging (der besseren Aussicht wegen), sondern durch den oeden Tunnel eigentlich OK. Es war fuer 4$ guenstig und bei 200km und vier Stunden Fahrt doch verhaeltnismaessig schnell, jedenfalls fuer Asien "hoe, hoe!".

Aber als wir mitten in Hue vor einem Hotel abgeliefert wurden, hatten wir irgendwie beide das Gefuehl die Motodupfahrer sind hier besonders nervig, laut und anhaenglich. Die Dame vor dem Hotel war zufrieden, nachdem ich "einmal" sagte, dass mir ihre Zimmer zu teuer sind. Allerdings liessen uns die anderen Vietnamesen um uns herum, weder Luft zum atmen, noch Platz und Zeit zum sprechen. Sie fassten uns staendig an, kamen einem viel zu nahe und nervten schlicht weg. Wir nahmen unsere Rucksaecke und wollten einfach durch die Maenge los laufen. Nach dem Hundersten, der nicht begriff, dass wir kein Motodup brauchten, platzte mir der Kragen. Heute war ich nicht in der Stimmung auf ein hoefliches Laecheln, Nein-Danke und Ohren auf Durchzug. Ich rief ein mal "Shut up!" und fluechtete.
Uns floss der Schweiss in Stroemen bis wir endlich am Hotel waren und liessen uns nur allzu schnell auf die Empfehlung unseres letzten Hotels ein. Vielleicht war es auch der Swimmingpool vorm Haus der unsere Sinne truebte. Wir nahmen ein Zimmer fuer 15$ ohne Fan, ohne heisses Wasser und Schnee auf dem Fernsehbildschirm. Erst abends, lange nach dem Einchecken merkte wir alle diese Kleinigkeiten, denn wir duschten und das warme Wasser blieb trotz des angbrachten Beulers aus. Erst dann sass Pascal beim Zappen auf dem Bett und auch erst dann roch es, nein stank es nach Schimmel, weil durch das Duschwasser der Hotelmitbewohner die Wand an der Abwasserseite feucht wurde.
Auf der Suche nach dem schnellen Hungerstiller fluechtete wir in die DMZ Bar (DMZ-Demilitarisierte Zone). Der Burger den Pascal ass, war zu klein fuers Geld und auch nicht gut.

Wir waren auf der Suche nach einem ruhigen Plaetzchen und dachten an die Flusspromenade. Aber auch dort entdeckte uns sogleich eine fleissige Verkaeuferin mit Boottickets. Wir beide waren voellig genervt und versuchten die Taktik mit abweisenden Handbewegungen, aber auch das funktionierte nur bei jeder Zweiten. Irgendwie war das nicht unsere Stadt und unser Tag.

Wir beschlossen, dass wir bereits am naechsten Tag nach Ninh Binh weiter fahren. Und buchten einen Nachtbus fuer 18Uhr, der dann von Hue ca. 570 km weiter in den Norden faehrt und gegen 5.30 Uhr Ninh Binh erreichen sollte. So hatten wir vor- und nachmittags noch genuegend Zeit fuer eine Besichtigung der Zitadelle und der Kaiserstadt.

Am naechsten Tag hofften wir auf bessere Zeiten. Wir standen frueh auf, um die morgendliche kuehle Zeit auszunutzen und gingen zur Zitadelle und der Kaiserstadt. Um diese Zeit, es war schon 8 Uhr, waren wohl alle Motodupfahrer und Verkaeufer noch zu muede, um uns zu nerven, obwohl uns etliche begegneten.

Die Zitadell ist ein 5.2 quadratkilometer grosses Areal mit Befaestigungswaellen, Kanaelen, Toren und Gaerten. Schachtelartig umschliesen drei Stadtanlagen einander. Die Zitadelle umschliesst die Kaiserstadt und diese widerum die Verbotene Purpurne Stadt.
Die Zitadelle diente ausser zur Verteidigung als Wohnstadt der Palastwaechter, Diener, Handwerker und Haendler. Die Kaiserstadt diente administrativen Zwecken und war politisches Zentrum des Hofes. Die Purpurne Verbotene Stadt war die Wohnstaette der kaiserlichen Familie und ihrer Eunuchen.

Die gesamte Anlage diente zum Schutz sowie zum verkoerperten Ruhm einer nie endenwollender Macht des himmlischen Herschers der Kaiser von Hue (ab dem 18. Jhdr).

Alle Anlagen und Gebaeude innerhalb der Zitadell sind nach traditionellen chinesischen Gesichtspunkten angelegt. Sie bilden eine harmonische Einheit mit der Natur und tragen trozdem Symbolcharakter.

Die Zitadelle ist heute ein ganz normal bewohntes Gebiet der Stadt. Zur reinen touristischen Besichtigung stehen der Bereich der Kaiserstadt und die Purpurne Verbotene Stadt offen.

Wir spazierten durch die Anlage und besichtigten die wenigen erhaltenen Pagoden und Tempel und bewunderten die schoenen Gaerten und Teiche und genossen den sonnigen Tag.

Den Nachmittag verbrachten wir ganz entspannt mit lesen, Internet und packen bevor wir in den Nachtbus einstiegen...

Fazit: Man hat einfach, egal wo man ist, auch mal schlechte Tage, aber das geht vorueber. Alles wird gut oder Lebbe geht weider.

Hue, die Stadt!

Hue, die Stadt!

die Flagge ist so gross, wie eine Doppelhaushaelfte...oder groesser oder so

die Flagge ist so gross, wie eine Doppelhaushaelfte...oder groesser oder so

mords Rohr

mords Rohr

Eingang zur Kaiserstadt

Eingang zur Kaiserstadt

in der Kaiserstadt...

in der Kaiserstadt...

Pascal macht auch gute Fotos ausser Kanonen, Panzer und Schlangenfotos

Pascal macht auch gute Fotos ausser Kanonen, Panzer und Schlangenfotos

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Die Reise
 
Worum geht's?:
auf Weltreise und unsere festen Reisepunkte sind: FFM - Bangkok/Thailand - Singapur - Cairns/Australien - Sydney/Australien - Christchurch/Neuseeland - Auckland/Neuseeland - Nadi/Fiji -Los Angeles/USA - San Francisco/USA - New York/USA - FFM
Details:
Aufbruch: 16.11.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.10.2009
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor