Lauri und Robin: Ab in die Freiheit nach Neuseeland!

Reisezeit: September 2009 - Juli 2010  |  von Robin Schrecklinger

Auf nach Fiji!!! Oder doch nicht?!: Bounty Island.

16.06.10
Auch heute ging der Wecker wieder um kurz nach 6. Wir würden bereits um zwanzig vor acht von einem Fahrer abgeholt werden und zum Hafenviertel gebracht werden, wo unsere Fähre ablegen würde. Nachdem wir beide geduscht und alles gepackt hatten, gingen wir mit unserem Gepäck wieder an die Rezeption. Dort stellten wir unser Gepäck ab und warteten darauf, dass unser Frühstück serviert werden würde. Kurz darauf kam eine Angestellte und bei ihr bestellten wir je 2 Scheiben Toast mit Butter und Marmelade sowie einen frischen Obstsalat mit tropischen Früchten. Zwar dauerte es eine Weile bis wir unser Frühstück hatten, aber es schmeckte hervorragend. Robin empfand die Marmelade zwar als etwas zu süß, doch fand Laura die Butter zu salzig, wodurch ein Tausch vollzogen wurde. Der Obstsalat schmeckte uns beiden sehr. Er bestand aus frischen Melonen, Ananas, Bananen und Papaya. Erstaunlicherweise schmeckten die Früchte hier eindeutig anders, als die, die wir in Deutschland bekamen.
Kurz nachdem wir unser Essen beendet hatten kam auch schon unser Fahrer. Hierbei handelte es sich um einen jungen Mann mit einem weißen extrem modern aussehenden Toyota, der sogar schon eine Klimaanlage besaß. Irgendwie kamen wir uns schon wie die typischen reichen Westler in diesem Gefährt vor und fühlten uns nicht unbedingt sehr wohl. Die Fahrt durch Nadi jedoch war interessant. Man sah sehr viele Kirchen, die meisten davon christlich, welche ganz gut in Schuss waren. Auch waren zu dieser Zeit des Tages viele Leute auf der Straße, zumeist Schulkinder, die sich auf dem Weg zur Schule befanden. Bei genauerem Hinsehen fiel eine Sache deutlich auf. Trotz der Hitze trug niemand Hosen oder Röcke, die nicht über die Knie gingen und alle hatten ihre Schultern bedeckt. In Fiji gilt alles andere an Kleidung als unsittlich. Außerdem sah man sehr viele Männer "Wickelröcke" tragen, diese sind in Fiji jedoch Traditionskleidung und werden Sulu genannt, in den westlichen Ländern sind sie auch meist als Sarong bekannt. Die Straßen waren von minderwertiger Qualität und sobald man die Innenstadt verließ fuhr man auf Schotterpisten. Die Busse hatten keine Fenster, sondern nur Rollos, die man zum Schutz der Sonne runterlassen konnte, ansonsten waren sie offen damit sich die Hitze nicht anstauen konnte. Viele Leute gingen auch zu Fuß oder nahmen eines der unzähligen Taxis. Manche Autos erkannte man erst gar nicht als Taxis, da sie wie reguläre Autos aussahen. Beeindruckt von der Lebendigkeit der kleinen Stadt fuhren wir leider schon bald hinaus.

Es ging für eine Weile über eine menschenleere Straße bis wir an ein prächtiges Tor kamen. Dort befand sich in der Mitte ein Wachhäuschen und jedes Auto, das rein wollte, wurde auf seine Erlaubnis kontrolliert. Es erinnerte ein wenig an Zollkontrollen. Sobald wir durch das Tor fuhren waren wir in einer anderen Welt. Alles war total gepflegt und wirkte schon ein wenig künstlich. Auf unserer linken Seite erstreckte sich ein 18-Loch Golfkurs, während auf der anderen Seite die Villen mit ihren eigenen Privatwächtern aus dem Boden schossen. Uns war die Gegend auf Anhieb unsympathisch, da sie sich vorkam wie in einer Bonzengegend, in der sich die Reichen aus dem Westen breit gemacht hatten und die Einwohner ausnutzten.
Am Hafen angekommen stiegen wir aus und bekamen Anweisung, wo wir unser Gepäck hinbringen sollten, sowie wo wir uns anstellen sollten um unsere Tickets für die Fährfahrt zu bekommen. Da wir noch ein wenig Zeit hatten, kauften wir uns danach noch je einen Sulu und Wasser. Robin wählte einen Männersulu, während Laura sich für einen bunten Sulu mit sehr vielen Schildkröten entschied, in welchem jedoch die Grüntöne dominierten. Wasser kauften wir, weil wir zuvor erfahren hatten, dass nicht jede Insel trinkbares Wasser aus dem Wasserhahn anbot, weil auf manchen Inseln Frischwassermangel herrschte. Wir kauften das Fijiwasser, was besonders Laura freute, da sie dieses bereits aus den USA kannte, dort aber nie probieren konnte, weil dort bereits eine kleine Flasche über US$ 5 gekostet hatte. Das Wasser schmeckte ganz gut, wenn es auch einen komischen undefinierbaren Beigeschmack hatte.

Danach spurteten wir uns, dass wir noch rechtzeitig an das Boot kamen um einen guten Platz zu bekommen. Wir würden mit South Sea Cruises fahren, deren Logo eine große Schildkröte war. Die Fahrt zu unserer ersten Insel sollte nur knappe 30 Minuten dauern und so genossen wir die Aussicht, die wir vom oberen Deck hatten. Bounty Island ist die zweite Insel der Mamanucas, einer Inselgruppe in Fiji. Dies ist die zur Hauptinsel am nächsten gelegenste Inselgruppe und besteht zum Teil aus einigen der kleinsten Inseln von ganz Fiji. Fiji ist ein Inselstaat, der sich aus über 300 Landstückchen zusammensetzt, die als Inseln gelten und bewohnbar sind, während es noch mehrere hundert gibt, die aufgrund ihrer geringen Landmasse nicht mehr als Inseln zählen. Als wir Bounty Island sahen waren wir über seine Größe doch erstaunt, immerhin war sie größer als wir sie uns vorgestellt hatten. Um an Land zu kommen mussten wir mitten auf dem Meer von dem großen Katamaran auf ein kleines wenig Vertrauen erregendes Fischerboot umsetzten. Die letzten 5 Minuten ging es dann auf dem kleinen Boot zur Insel.
Dort angekommen wurden wir von einer kleinen Truppe mit einem fijianischen Volkslied begrüßt, welches ein Willkommenslied ist. Danach wurden erst wir von dem Boot runtergeladen bevor unser Gepäck an der Reihe war. Nachdem wir die Füße das erste Mal nass bekommen hatten betraten wir weichen warmen Sand und wurden zur Rezeption geführt. Dort wurden wir gebeten uns zu setzen und mussten ein Formular ausfüllen. Danach hieß es, es würde noch eine Weile dauern bis wir in unsere Zimmer ziehen könnten. Somit warteten wir, wobei wir nach kurzer Zeit jedoch von dem Tauchleiter des Resorts angesprochen wurden und nach unserem Interesse tauchen zu gehen gefragt wurden. Laura lehnte wegen ihrer Lunge ab und Robin ließ es dann auch bleiben. Nachdem wir gute 40 Minuten gewartet hatten und sich immernoch nichts getan hatte fragten wir nocheinmal nach und erfuhren dann letztendlich, dass wir unser Zimmer nicht früher wie in 2 Stunden beziehen konnten. Somit entschlossen wir unsere Sachen einfach stehen zu lassen, unsere Badesachen anzuziehen und das erste mal Schnorcheln zu gehen. Die Schnorchel bekamen wir kostenlos mit Maske und Flossen dazu. Nachdem wir dann ins Wasser gewatet waren ging das Problem los. Robin hatte das Ganze noch nie gemacht und Laura hatte, wie immer, Schiss davor, weil sie Angst hatte zu versticken. Nach einer Weile hatte Robin den Dreh raus, während Laura fast immer wieder absoff, sobald Salzwasser in den Schnorchel kam. Als wir uns dann beide an das Atmen gewöhnt hatten, war das Schnorcheln einfach unglaublich. Wir sahen so viele wunderschöne Fische und auch die Korallen waren ziemlich beeindruckend. Zu diesem Zeitpunkt bereute Laura es bereits nicht eine Unterwasserkamera gekauft zu haben. Nach einer Stunde, die wirklich wie im Flug verging, konnten wir dann endlich in unser Zimmer ziehen, bevor es Mittagessen gab.

Unsere Bure (Hütte) war wirklich geräumig und sauber. Wir zogen uns jedoch nur schnell um und gingen dann zum Essen. Zu Mittag gab es wirklich feine Salate, frisches Brot und Würstchen, sowie einige Stücke Fleisch. Wirklich zufrieden mit dem Essen machten wir ersteinmal eine kleine Pause. Danach entschlossen wir uns ein Kayak auszuleihen, da langsam die Ebbe anfing und somit das Wasser zurückging. Schnorcheln wurde dadurch unmöglich, weil man die Korallen zerstören könnte und sich weh tun könnte. Wir wollten einmal die Insel umrunden, was jedoch ein wenig schwierig war, weil der Wind ziemlich stark ging und wir zuerst gegen diesen Anfahren mussten. Leider war das kayaken nicht so einfach und wir liefen nach kurzer Zeit zweimal auf Land auf. Laura schob jedesmal das Boot wieder auf das Meer hinaus. Wobei beim zweiten Mal das Unglück passierte. Als sie an dem Boot zog muss sie irgendwie mit ihrem Fuss an eine Koralle gekommen sein, die durch die Ebbe weiter nach oben stand. Dort schnitt sie sich die Zehen und einen Teil ihres Fusses an. Der Schmerz war ziemlich unangenehm und da es anfing zu bluten begaben wir uns auf den Rückweg, der deutlich einfacher war, da nun der Wind für uns arbeitete und uns anschob. Als wir wieder an Land waren ließen wir das Kayak stehen und gingen direkt zu dem Shop von Reef Safari, die sich um alles kümmerten, was mit Wassersport zu tun hatte. Dort wurde der Fuss erst einmal mit Essig gereinigt. Zu Lauras Erstaunen, brannte dies garnicht. Danach kam noch eine gute Portion Iod drauf, die hingegen gut brannte. Anweisung war, dass Laura eine Weile lang nicht ins Wasser durfte und nach jedem Schwimmen ihren Fuss wieder desinfizieren sollte, da Korallenschnitte hochinfektiös sind. Somit gaben wir das Kayak zurück und legten uns ein wenig in die Hängematte, wo wir unsere Bücher lasen. Da dies schon bald zu langweillig wurde, zog sich Laura eine Socke über den Fuß. Somit gut gegen den Sand gerüstet machten wir uns auf den Weg die Insel einmal zu umrunden. Da wir auf unserem Weg um die Insel noch einen Engländer trafen, mit dem wir eine Weile redeten dauerte die Umrundung letztendlich knapp eine Stunde. Ohne das Gespräch hätten wir wohl nur 30 Minuten gebraucht. Robin war total erstaunt gewesen, dass wir schon um die Insel waren, denn wir sind ja nicht um die Ecke gegangen, wie er es erwartet hätte. Trotzdem hatten wir die Insel wahrhaftig in einer so kurzen Zeit umrundet. Da wir durstig geworden waren nahmen wir uns unser Wasser aus dem Kühlschrank und tranken etwas davon.

Nun wollten wir noch einmal versuchen ob Laura ins Wasser gehen konnte, da das Wasser langsam anfing wieder zurück zu laufen. Leider brannte das Wasser zu sehr in der Wunde und so entschlossen wir dies sein zu lassen. Da der Fuß nun wieder desinfiziert werden musste überlegten wir uns eine andere Strategie. Wir entleerten eines der Shampoos, das kostenlos in unserem Bad lag, wuschen es so gründlich aus, dass der Behälter rein war und ließen uns in diesen Iod einfüllen. So konnte Laura nach jedem Gang ins Wasser ihren Fuß selbst reinigen. Der Tag neigete sich schon langsam dem Ende und bevor es Abendessen gab, entschlossen wir noch ein wenig das milde Wetter zu genießen, in dem wir draußen lasen. Mehr konnten wir mit Lauras Fuss nicht tun. Eigentlich wollten wir auf Schildkrötensuche gehen, aber das ging nun leider nicht.
Zum Abendessen gab es ein Menü. Wir konnten zwischen Vorspeise und Nachspeise wählen und uns die Hauptspeise aussuchen. Beide nahmen wir den Nachttisch. Wir nahmen beide das Schweinegericht. Nach dem Abendessen hätte irgendwann eine Sulubinde Vorführung stattfinden sollen. So stand es zumindest auf dem Informationsbrett. Bevor das jedoch stattfinden sollte, spielten wir unsere zweite Runde Tischtennis für diesen Tag. Als es Zeit gewesen wäre für die Vorführung und sich immer noch nichts tat, fragte Laura eine Angestellte, die wirklich nett war. Sie sagte ihr, dass sie diese eigentlich nur sonntags machen würden. Da sie aber gute Laune hatte und Laura bereits einen Sulu trug sagte sie, sie würde spontan eine Vorführung machen.
Somit ging es in den Gemeinschaftsraum. Dort sprach sie ersteinmal mit der Bar, bevor sie die Musik abstellte. Nachdem diese aus war, wurde auch von der Bar aus der Fernseher ausgeschaltet, in welchem gerade die WM übertragen wurde, obwohl gerade ein paar Fußball-Fans gespannt ein Spiel verfolgten. Jedoch wurden wir noch weiter überrascht. Die nette Frau, hatte eine außerordentlich starke Stimme, gegen die sogar die von Lauras Mutter schwach aussah, mit welcher sie schon bald die Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte. Die Vorführung dauerte vielleicht 20 Minuten, war aber sehr lehrreich und interessant. Danach kamen dann weitere Mitarbeiter um einige traditionelle Lieder vorzutragen. Nach 10 Liedern bedankte man sich für unsere Aufmerksamkeit und ging wieder. Dies war unser Signal ins Bett zu gehen. Wir wollten am Morgen wieder früh aufstehen zum Schnorcheln und waren schon ziemlich müde vom frühen Aufstehen der letzten beiden Tage.

Das Hard Rock Café in Port Denarau.

Das Hard Rock Café in Port Denarau.

Die ersten Inseln kamen in Sicht!

Die ersten Inseln kamen in Sicht!

Dies sollte unsere sein.

Dies sollte unsere sein.

Sofort mit einem Ständchen begrüßt worden.

Sofort mit einem Ständchen begrüßt worden.

Unser Zimmer.

Unser Zimmer.

Erstmal Pause machen.

Erstmal Pause machen.

Lauras Verletzung.

Lauras Verletzung.

Bei Ebbe standen die ganzen Korallen aus dem Meer raus.

Bei Ebbe standen die ganzen Korallen aus dem Meer raus.

Dieser Herr nutzte das natürlich aus um ein paar Muscheln zu finden.

Dieser Herr nutzte das natürlich aus um ein paar Muscheln zu finden.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ja, was kann man über uns sagen?! Unsere wohl größte Gemeinsamkeit ist unsere verrückte, übergeschnappte Art, die uns zu genau dem macht was wir sind. Der Reisebericht befasst sich mit einem der vermutlich größten Abenteuer unseres Lebens. 1 Jahr in Neusseland als Backpacker zu verbringen und uns dies in einem Work und Travel Programm zu finanzieren! Verfasst von: Laura Rommelfanger & Robin Schrecklinger
Details:
Aufbruch: 07.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 10.07.2010
Reiseziele: Deutschland
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Robin Schrecklinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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