Endlich ans Ziel meiner Träume und darüber hinaus......

Reisezeit: März 2011 - Juni 2013  |  von Katharina Niebecker

Australien: 03.09.2011 Es kommt immer anders.......

......als man denkt :-)

Müde wie ich nun am Samstag morgen war, fuhr ich zur Arbeit und war froh, nur drei Pferde reiten zu müssen und somit einen entspannten Morgen zu haben. Doch daraus wurde dann leider nichts, denn als ich mit meinem letzten Pferd zurück kam, fragte Chris mich, ob ich Celebrity Girl beim Rennen führen möchte.
Na klar möchte ich, denn das macht doch am meisten Spaß, wenn man die Pferde zu den Rennen begleiten kann (wenn man schon nicht selbst reitet). Also nichts mit Mittagsschlaf heute.
Da ich schon um 10 Uhr wieder am Stall sein mußte, durfte ich was früher nach Hause fahren, um was zu essen und mich umzuziehen.
Zurück im Stall, habe ich mir C. Girl geholt, kurz übergeputzt und dann auf den Transporter gewartet. Man möge beachten, dass die Rennen auf der Rennbahn in Flemington stattfanden, also da, wo wir ja auch trainieren, doch die Pferde werden tatsächlich die "500" Meter (Luftlinie) mit dem Transporter zu den Ställen der Rennbahn gebracht.
Die Pferde müssen ca. 2 1/2 h vo dem Rennen auf der Bahn sein. Nun war es für mich das erste Mal und alles ziemlich neu, da es doch total anders ist als in Deutschland oder England.
C. Girl war dann auch gleich mal ziemlich nervös, als wir dort ankamen. War ein ziemliches Durcheinander für mich, da ich mich nicht gleich auf der Rennbahn zurechtgefunden habe und somit bin ich mit C. Girl ziemlich viel hin und her gelaufen, bis ich dann mal alles an Ort und Stelle hatte.
Tja... nun gibt es in Australien keine richtigen Boxen auf den Rennbahnen, sondern nur sogenannte "Stalls" (Ständerboxen), wo die Pferde angebunden stehen. Steht das Pferd nicht ruhig, heißt es Pferd nehmen und im Vorbereitungs-Führring Schritt gehen. Somit habe ich mit C. Girl Runde um Runde gedreht........ Beim Führen war sie dann auch sehr ruhig und entspannt, nur in ihrem "Stall" wollte sie nicht lange stehen bleiben. Zwischendurch ging es noch in eine Strohbox zum Urin ablassen und zum Bluttest muße ich auch mit ihr. Ansonsten hieß es laufen, laufen und nochmals laufen.....

Da ist es in Deutschland/England doch um einiges einfacher, wenn man auf die Rennbahn fährt. Dafür wird das Ganze hier viel besser bezahlt.
Hat also alles etwas positives und was negatives.
Eine halbe Stunde vor dem Rennen (es war das erste Rennen des Tages), kamen Mark (mein Trainer) und Levi (sein Sohn) und haben C. Girl gesattelt. Da man mir vorher nichts weiter gesagt hatte, war mein Pferd natürlich noch nicht getrenst, doch das war nicht weiter schlimm. Haben wir nach dem Satteln hat nachgeholt. Dann mußte ich weiter in dem Ring laufen, bis es mit allen Pferden aus dem Rennen in den richtigen Führring ging. Dazu mußten wir durch einen Tunnel. Was auch immer meine Stute da hatte, sie mochte ihn nicht. Sie war dort also recht unangenehm zu führen und hat mich immer wieder gegen die Wand des Tunnels gedrückt.
Im Führring hatte sie sich dann zum Glück wieder beruhigt. Nach kurzer Zeit setzten sich die Jockeys auf ihre Pferde und ich konnte C. Girl auf das Geläuf entlassen und mich ein wenig ausruhen.
Das Rennen startete sehr pünktlich (viele Pferde gehen hier von alleine in die Startmaschine und nur wenige machen wirklich Probleme). Es standen 1100 Meter gerade Bahn für die Stute an. Nach einem Rennen aus dem Vordertreffen zog sie früh in Front und gewann ganz "easy" mit 2,5 Längen vor dem Zweitplazierten. "She is a little beauty, this Half-million Dollar-Girl" - so hat der Kommentator sie genannt, als sie über das Ziel galoppierte.
Mein erstes Pferd hier in Australien und gleich ein Gewinner! Wenn das mal kein guter Start war! Nach dem Rennen hat sich die "little beauty" sehr fotogen für die ganzen Fotografen präsentiert und danach ging es zurück zu den "Stalls" und ab zur Urinabnahme für den Dopingtest. Da ließ sich die Stute auch nicht lange drum bitten - sie ist einfach ein tolles Rennpferd. 2 Starts, 2 leichte Siege. Mal schauen, wie es jetzt mit ihr weitergeht.
Nach dem Rennen wurde sie wieder mit dem Transporter zurück zum Stall gebracht, wo ich ihr noch "Mud" auf die Beine geschmiert habe (zum Kühlen). Danach ging es direkt mit dem nächsten Transport zurück zur Rennbahn. Ich hatte Lauren versprochen, ihr bei ihrem Pferd - Elusive Touch - zu helfen und außerdem wollte ich noch Fotos machen.
War somit ein sehr langer und anstrengender Tag mit vielen neuen Erfahrungen für mich. "Loui" wurde leider nur 9ter, doch December Draw hatte das letzte Rennen noch für unseren Stall gewonnen.
Also eine gute Ausbeute auf der Heimatbahn.
Abends bin ich müde und geschafft ins Bett gefallen. Meine Füße taten mir mal wieder weh, ist mir doch C. Girl insgesamt dreimal auf die Füße gesprungen und vorher im Stall noch ein anderes Pferd. Aua.... Schön, wenn der Schmerz nachläßt..... Aber das wird wieder....
Nachfolgend im nächsten Beitrag noch die Bilder von heute und ein paar Erklärungen dazu.
Liebe Grüße aus Melbourne!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach vielen Jahren erfülle ich mir nun meinen Traum und erkunde einen ganzen Kontinent.... Komm mit mir auf meine Reise durch Down Under und verfolge meine Erlebnisse im Land der Kängurus! Nach langer Vorbereitung starte ich ein neues Leben am anderen Ende der Welt und freue mich über jeden Gästebuch-Eintrag aus meiner alten Heimat, dem kalten Deutschland..... ;-)
Details:
Aufbruch: März 2011
Dauer: 27 Monate
Heimkehr: Juni 2013
Reiseziele: Deutschland
Großbritannien
Schweiz
Belgien
Australien
Italien
Der Autor
 
Katharina Niebecker berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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