Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: Juni 2007 - Dezember 2008  |  von Viviane und Manfred L.

CHILE I: 15.-20.03.08 NP Torres del Paine


Puerto Natales

Wir kommen in Puerto Natales an und anders als sonst, wissen wir diesmal genau, wo wir hinwollen: zum Hostal Chorillos. Robert und Julia waren vor ein paar Wochen hier und haben geschwaermt von den schoenen geraeumigen Doppelzimmern, der gemuetlichen Atmosphaere und dem leckeren Fruehstueck...und das alles fast zum gleichen Preis wie ein Dorm...also nix wie hin.

Das Fruehstueck ist wirklich ein Traum...fast wie bei uns zu Hause, nur das dort kein Japaner neben uns sitzt

Das Fruehstueck ist wirklich ein Traum...fast wie bei uns zu Hause, nur das dort kein Japaner neben uns sitzt

Oma Chorrillos vertritt ihre Tocher, wenn diese ausser Haus unterwegs ist. Sie ist sehr streng mit uns  Wir duerfen das Internet nicht benutzen, zum essen muessen wir in den Essraum und duerfen nicht bei ihr in der Kueche bleiben und einen Foen bekomm ich auch nicht weil im Bad ihrer Tochter stoebert Oma Chorrillos ungern rum. Basta!!

Oma Chorrillos vertritt ihre Tocher, wenn diese ausser Haus unterwegs ist. Sie ist sehr streng mit uns Wir duerfen das Internet nicht benutzen, zum essen muessen wir in den Essraum und duerfen nicht bei ihr in der Kueche bleiben und einen Foen bekomm ich auch nicht weil im Bad ihrer Tochter stoebert Oma Chorrillos ungern rum. Basta!!

Wir sind in Puerto Natales aber nicht zum Entspannen sondern wollen (wie viele andere Touristen leider auch) in den Torres del Paine NP. Dort warten einige Kilometer Fussmarsch auf uns. Geplant ist das "W" von Ost nach West plus den Paso John Gardner hinauf, von welchem man einen gewaltigen Ausblick ueber den Grey Glaciar haben soll....mal schauen wie die Knie, die Motivation und das Wetter mitspielen!


Hosteria Las Torres - Campamento Torres

Es geht los. Mit vollem und schweren Rucksack (Essen fuer 7 Tage ist drin) starten wir erst am spaeten Nachmittag unsere erste Etappe, die wir in ca. 3 Stunden hinter uns bringen.

Was meine Knie betrifft bin ich diesmal bestens ausgeruestet...

Was meine Knie betrifft bin ich diesmal bestens ausgeruestet...

...und auch Fred hat endlich die Vorzuege, einen Gandalf-Stecken stets mit sich zu fuehren, erkannt!

...und auch Fred hat endlich die Vorzuege, einen Gandalf-Stecken stets mit sich zu fuehren, erkannt!

Am naechsten Morgen klingelt der Wecker frueh, es ist dunkel und kalt draussen. Wir haben noch eine knappe Stunde Aufstieg zum Aussichtspunkt auf die Torres vor uns, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor ihnen zu stehen.

Die Sonne laesst diesmal lange auf sich warten, aber nachdem sowieso alles bewoelkt ist, sind wir froh....

...als sich wenigstens mal die Spitzen der  Tuerme im Sonnenlicht zeigen.

...als sich wenigstens mal die Spitzen der Tuerme im Sonnenlicht zeigen.

Torres del Paine: Torre Sur(2850m), Torre Central(2800m) y Torre Norte(2248m)

Torres del Paine: Torre Sur(2850m), Torre Central(2800m) y Torre Norte(2248m)


Campamento Torres - Campamento Los Cuernos

Zurueck am Camp gibts erst mal verfruehtes Mittagessen bevor wir unser naechstes Ziel ansteuern.

Hier kommt man gluecklicherweise alle paar Kilometer mal an einem Flusslauf vorbei...Wasser muessen wir somit nicht viel mitschleppen

Hier kommt man gluecklicherweise alle paar Kilometer mal an einem Flusslauf vorbei...Wasser muessen wir somit nicht viel mitschleppen

Wir hatten ja schon mal einen Condor gesichtet aber jetzt haben wir Glueck und einer zieht ganz nah an uns vorbei. Aus der Ferne kommt er einem garnicht so gross vor, aber aus der Naehe sieht man gleich mal, was knappe 3m Fluegelspannweite bedeuten....Wahnsinn! Bis ich die Kamera zuecke ist er natuerlich schon ein Stueckchen weiter...

Blick aus dem Valle Ascencio

Blick aus dem Valle Ascencio

Der Weg zieht sich lange. Immer dem Lago Nordenskjold entlang hoffen wir nach einigen Stunden Fussmarsch, dass sich doch endlich hinter dem naechsten Huegel das Camp verbirgt.

Lago Nordenskjold

Lago Nordenskjold

WOOO IST DAS CAMP???

WOOO IST DAS CAMP???

Vergeblich! Irgendwann ist der Hunger groesser als die Motivation das Camp zu erreichen, also wird erst mal an Ort und Stelle gekocht...

Warmes Haferflockenmuesli in der Frueh und Nudeln am Mittag oder Abend...und das jeden Tag

Warmes Haferflockenmuesli in der Frueh und Nudeln am Mittag oder Abend...und das jeden Tag

Bei genauem Hinschauen kann man sich hier den Verlauf der Gesteinsschichten unter Wasser vorstellen...ziemlich beeindruckende Szenerie!

Bei genauem Hinschauen kann man sich hier den Verlauf der Gesteinsschichten unter Wasser vorstellen...ziemlich beeindruckende Szenerie!

Wir erreichen schlussendlich ziemlich muede das Camp Los Cuernos, von dem man einen super Ausblick auf das Gebirgsmassiv Cuernos (Hoerner) del Paine ...

..mit seinen vier Hoernern hat

..mit seinen vier Hoernern hat


Campamento Los Cuernos - Campamento Britanico

Das Wetter wird schlechter und schlechter. Es hat ueber Nacht geregnet und wir danken unserem preisguenstigen Zelt, dass es uns noch immer so treu zur Seite steht!

Es ist nicht nur kalt und regnet, wir muessen auch noch aufpassen, ...

Es ist nicht nur kalt und regnet, wir muessen auch noch aufpassen, ...

...dass uns der Wind nicht davonblaest

...dass uns der Wind nicht davonblaest

Durchfroren erreichen wir das Campamento Italiano, wo wir erst mal Mittagspause machen.

Wie gesagt: Pasta!

Wie gesagt: Pasta!

Unser Ziel ist heute das Camp. Britanico, dass am Ende des Valle Frances liegt. Die meisten Wanderer machen nur einen Tagesausflug vom Camp. Italiano aus in das Tal. Diese Tatsache nutzen wir und hoffen in dem etwas hoeher gelegenen Camp. Britanico den Massen ein wenig zu entkommen.

Das Wetter ist hier, wie so oft in den Bergen, sehr sehr wechselhaft. So kommt es, dass wir auf der einen Seite...

...auf den vernebelten Glaciar Frances blicken, waehrend sich hinter uns ...

...auf den vernebelten Glaciar Frances blicken, waehrend sich hinter uns ...

...ein fast wolkenloser phantastischer Blick auf die Westseite der Cuernos del Paine eroeffnet!

...ein fast wolkenloser phantastischer Blick auf die Westseite der Cuernos del Paine eroeffnet!

Der Weg fuehrt weiter durch dichte, teils tote Lenga-Waelder

Der Weg fuehrt weiter durch dichte, teils tote Lenga-Waelder

Wie erwartet stehen bei unserer Ankunft gerade mal drei Zelte auf dem Camp. Zwei Chilenen, die im NP arbeiten und gerade ihre 4 freien Tage in den Bergen geniessen, bauen gerade (ca. 19Uhr) ihr Zelt ab! Wir fragen nach, was sie zu solch spaeter Stunde noch vorhaben, denn um 20.30Uhr wirds dunkel: sie muessen heute noch zum Refugio Paine Grande (ca.4-5 Stunden Fussmarsch), denn sie waeren dort auf ein feucht-froehliches Fest eingeladen. Stirnlampe auf den Kopf und geht schon. Davor jedoch schenkt uns einer der beiden seine aufgeladenen Akkus (fuer den Fotoapparat), nachdem wir ihm erzaehlen, dass unsere nur noch fuer ein paar Fotos Saft haben und wir doch noch einige Tage unterwegs sein werden. An solch einer Hilfsbereitschaft sollte man sich eine Scheibe abschneiden! Das ist auch uebrigens einer der Dinge, die wir aus diesem Urlaub mitnehmen....diese vielen vielen Menschen, die uns immer wieder angesprochen und uns ihre Hilfe angeboten haben, die wir vor allem in China oftmals sehr noetig hatten! Waere schoen, wenn das bei uns zu Hause auch oefer mal passieren wuerde!


Campamento Britanico - Refugio Paine Grande

Es regnet fast die ganze Nacht durch und in der Frueh sinkt die Schneefallgrenze unter 1000m. Eine dicke Wolkendecke haengt ueber der Landschaft, einen blauen Himmel bekommen wir heute nicht ein einziges Mal zu Gesicht. Was soll ich sagen, meine Laune ist schon gestern durch die Kaelte und den Regen gesunken, nach dieser Nacht erreicht sie jedoch langsam der Aussentemperatur entsprechend den Gefrierpunkt.

Anfangs ist alles nur ein wenig angezuckert,...

Anfangs ist alles nur ein wenig angezuckert,...

...1h spaeter liegt schon eine stolze Menge Schnee vor der Haustuer. Mein Grinsen und die gute Laune sind eindeutig NUR gestellt!!

...1h spaeter liegt schon eine stolze Menge Schnee vor der Haustuer. Mein Grinsen und die gute Laune sind eindeutig NUR gestellt!!

Fred freut sich ueber den ersten Schnee in unserem Urlaub, wir verbringen den Vormittag im Zelt und warten einen guenstigen Zeitpunkt fuer den Abbau ab. Es ist soweit, das 30$-Zelt aus Australien hat seine Schmerzgrenze erreicht: Die Feuchtigkeit ist diesmal leider durch den Zeltboden ins Innere gedrungen und unter den Isomatten stehen Pfuetzen im Zelt....herrlich ! Nachdem wir uebrigens das Zelt abgebaut haben, ist alles so nass als ob wir es einmal unter die Dusche gestellt haetten (aussen+innen!). An diesem Tag hebt sich meine Laune nur noch ein einziges Mal als...

...wir durch die wirklich schoene Schneelandschaft ins Tal hinunter wandern!

...wir durch die wirklich schoene Schneelandschaft ins Tal hinunter wandern!

Fred: "Mir gfoits!!!!"

Fred: "Mir gfoits!!!!"

Der trockene Wanderweg von gestern...

...ist heute ein Flusslauf.

...ist heute ein Flusslauf.

Im Camp. Italiano machen wir nur einen kurzen Stopp. Die Socken in den Goretex-Schuhe sind nass und es ist wohl besser warm und in Bewegung zu bleiben....es wartet schliesslich noch eine gemuetliche Nacht in unserem Zelt auf uns.
Als wir am Refugio Paine Grande und damit an der Faehrstation ankommen ist alles schoen durchfeuchtet. Regenschutz hin oder her, der Rucksack, Schlafsaecke und Isomatten sind feucht und das Zelt muss ich sicherlich nicht noch einmal erwaehnen! Zum Glueck gibt es eine Huette, in der man sich aufwaermen kann. Nach einer laengeren Putz- und Trockenaktion steht auch wieder unser Zelt stramm da und wartet auf die naechste Nacht mit uns!
Was soll ich sagen: Ich hab die Schnauze voll, am naechsten Morgen fahre ich mit der Faehre nach Puerto Natales zurueck. Die Wetterprognosen sagen zwei weitere Tage Regen vorher, meine Knie bereuen sicherlich genausowenig wie ich, wenn sie den letzten Schlenker des "W" nicht miterleben werden.
Fred ist da ehrgeiziger als ich und will unbedingt noch den Grey Glaciar sehen, von dem uns einige erzaehlt haben. Mal schauen, was Fred Euch weiterzuberichten hat.

Auf zum warmen Bett bei Mama Chorrillos!!

Auf zum warmen Bett bei Mama Chorrillos!!

So, jetzt bin ich das Gejammer und Gewimmer endlich los
Nein, ohne Boshaftigkeit: Die letzten Tage waren echt kalt und nass und windig und Vivi hat tapfer alles mitgemacht (obwohl sie im Camp Britanico mehrmals gesagt hat sie wuensche sich einen Freund, der auf All-Inclusive-Pauschalurlaube stehe!!) aber nach zwei Naechten in nassem Zelt etc. wars genug...

Ich hab mich heute Morgen entschieden noch bis zum Campamento Los Guardas zu gehen um den Grey-Gletscher zu sehen.

Ein paar Hochland-Gaense haben mir "Bien Viaje" gewunschen

Ein paar Hochland-Gaense haben mir "Bien Viaje" gewunschen

Nach ca. 1,5h Fussmarsch hab ich den ersten Blick auf den Grey-Glaciar in der Ferne. Die Ausmasse von Gletschern sind immer verdammt schwer abzuschaetzen. Um zu erahnen wie riesig das Eisfeld hier im Sueden Patagoniens ist "hab ich mal was vorbereitet"....

...der schwarze Punkt im Kreis ist eines der Ausflugsboote zum Gletscher und hat Platz fuer geschaetzte 15 Personen. Der Gletscher im Hintergrund ist der rechteste Auslaeufer des Grey.....

...der schwarze Punkt im Kreis ist eines der Ausflugsboote zum Gletscher und hat Platz fuer geschaetzte 15 Personen. Der Gletscher im Hintergrund ist der rechteste Auslaeufer des Grey.....

....hier sieht man alle drei Auslauefer des Grey-Gletschers.....

....hier sieht man alle drei Auslauefer des Grey-Gletschers.....

....und hier sieht man was fuer ein kleines Bruchstueck der Grey vom gesamten Eisfeld ausmacht....Wahnsinn was fuer Dimensionen!!!

....und hier sieht man was fuer ein kleines Bruchstueck der Grey vom gesamten Eisfeld ausmacht....Wahnsinn was fuer Dimensionen!!!

Am Weg in der Naehe vom Refugio Grey liegt ein riesiger Eisberg in einer Bucht gefangen.

Mirador vom Campamento Los Guardas; links ist die Bucht mit dem Eisberg zu sehen

Mirador vom Campamento Los Guardas; links ist die Bucht mit dem Eisberg zu sehen

Die Nacht ist wieder leicht verregnet aber zum Glueck nicht so nass wie bei Britanico und ich hab diesmal wahnsinnig viel Platz ganz allein in unserem Iglu-Zelt.
Am naechsten Morgen gehts zurueck zur Faehrstation. Ich goenn mir einen Hamburgesa und eine Coke (ich kann die Fertiggericht-Pasta schon nicht mehr sehen) und hab jetzt nach fast 90km marschieren auch genug......Mama Chorrillos I`m coming!

Faehrfahrt ueber den Lago Pehoe mit Blick auf die Cuernos.....Adios!

Faehrfahrt ueber den Lago Pehoe mit Blick auf die Cuernos.....Adios!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reiseroute im Überblick: China-Philippinen-Australien-Neuseeland-Argentinien-Chile-Paraguay-Bolivien-Peru-Ecuador-Deutschland-Indien-Nepal
Details:
Aufbruch: 18.06.2007
Dauer: 18 Monate
Heimkehr: 17.12.2008
Reiseziele: China
Lijiang
Kunming
Hongkong
Philippinen
Australien
Neuseeland
Argentinien
Chile
Brasilien
Paraguay
Paraguay
Bolivien
Peru
Ecuador
Indien
Nepal
Der Autor
 
Viviane und Manfred L. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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