cool runnings ...

Da ich heute gutes Internet hab, kann ich ja auch Mal bissl die Gedanken schweifen lassen und was mich sonst so beschaeftigt auf dieser Reise erzaehlen, was vor lauter Routenberichten vielleicht manchmal auf der Strecke bleibt.

Insgesamt muss ich ehrlich sagen, es ist nicht so, wie ich es mir Jahre vorher ausgemalt habe. Die Ostkueste, das Barrier Reef, die Tauchgruende, die Tierwelt, das Wetter ...vieles ist nicht das, was man erwarten koennte. Sicherlich, die Natur ist super, wir sind ja fast 24 h am Tag draussen, aber manchmal wenn man so faehrt, koennte man auch denken, in Oesterreich oder Kroatien unterwegs zu sein (von der einen oder anderen Palme mal abgeshen). Ich bin sehr auf's Outback und die Westkueste gespannt, aber die Ostkueste habe ich mir ingesamt mehr
"paradiesisch" vorgestellt. Man darf keinen Fotos glauben, keinem Prospekt und keinem Katalog.

Obwohl man seines eigenen Trips Schmied ist, der Trip steht ud faellt zum einem mit dem Wetter und zum anderen mit den Leuten. Und manchmal hat man eben Glueck und manchmal Pech und gerade das Wetter hat uns schon manches Mal hier ganz schoen haengen lassen.

Das essen hier ist genau mein Ding. Australien lebt vom Fast Food auf der einen Seite und hat doch auch ganz feines wie Seeafood zu bieten, oder sehr gute Thais. Da fuehl ich mich sehr wohl. Nur mit dem Brot, das ist hier so ein Ding. Nimm einen deutschen weissen Toast, leg ihn in Milch ein und in dieser Konsistenz und Farbe verkaufen die das hier als whole grain, also Vollkorn. Die wissen gar nicht, was gutes Brot ist!!!!

Dann das Klopapier. Das ist auch so ein Ding. Das ist hier nicht wie Papier, wie wir das aus Urlauben in den suedlichen Gefilden kennen, sondern wie Seide. Man kann tatsaechlich durchschaun, von mehrlagigem haben die meisten Aussis wahscheinlich noch nie was gehoert. Da muss man sich erst Mal dran gewoehnen und genuegend Zit einplanen, weil man es beim Abrollen wie ein Mosaik zusammen setzen muss

Pubabende. Ganz speziell in den kleineren Kaeffern. Man trifft hier, wie ich schon im Kapitel Rockhampton erwaeht habe, wirklich einen ganzen Fasching an Leuten. Wenn man Glueck hat ist Musik am Laufen, in der Regel laeuft aber irgendein Sportevent, das die Maenner noch gespannter anschaun als unsere Jungs Fussball, plapper da bloss nicht dazwischen,.....ausser man gefaellt dem gegenueber, dann ist das Hirn immer noch zu 100 % beim Spiel, aber man kann Smalltalk ueber Rodeo, Autos oder Steaks machen. Nach dem Spiel werden die meisten dann ziemlich spendabel und gespraechig, so dass man die letzte halbe Stunde noch kurz Konversation machen kann und dann heimgeht, weil das Pub einfach zumacht. Zu einer Zeit, zu der wir daheim noch beim Vorgluehen sind. Und in Bowen gibt's uebrigens sonst nix, also zurueck ins Auto.... Das Gute dabei ist, dass die Maenner eine gute Ausrede daheim brauchen, wenn sie nachts nicht heimkommen, denn in einer "Bar" koennen sie in Bowen nicht versumpft sein

Eines jedoch ist noch schoener, als ich es von meinem letzten Besuch hier kenne. Die Leute sind fast alle suuuuuuuuperfreundlich. Nicht nach dem amerikanischen Style nur an der Oberflaeche, sondern ausgesprochen nett und hilfsbereit. Und das macht die Reise in vielen Bereichen sehr angenehm. Man kann UEBERALL jemanden finden um ein Schwaetzchen zu halten, manchmal sogar an Orten, an denen man lieber in Ruhe gelassen wuerde. Gar kein Vergleich zum stoffeligen Deutschland, und ist mir auch lieber so.

Beim naechsten Mal mehr von der Art und den Abarten hier...